TuS Eichlinghofen: Weltmeister Großkreutz bald in der 7. Liga
Ein Weltmeister kickt schon bald in der Landesliga Westfalen Staffel 3. Kevin Großkreutz trainiert nun beim Dortmunder Klub TuS Eichlinghofen.
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Fußball im Grenzgebiet: der NFV Gelb-Weiß Görlitz.[Foto: NFV Gelb-Weiß Görlitz]
Görlitz ist nicht nur die östlichste Stadt Deutschlands, sie ist auch eine geteilte Stadt. Denn der östliche Teil liegt bereits in Polen und hat den Namen Zgorzelec. Der NFV Gelb-Weiß Görlitz ist auf der deutschen Seite beheimatet, aber die Grenze ist von der Anlage aus fußläufig zu erreichen. Gibt es einen Austausch zu den polnischen Kolleginnen und Kollegen? Und wie lebt es sich sportlich im Grenzgebiet? FUSSBALL.DE hat sich auf Spurensuche begeben.
Es sind ziemlich genau 3,9 Kilometer bis zur Grenze. Bis man polnischen Boden betritt. Einmal die Bautzener Straße queren, dann durch den Stadtpark und schon erreicht man die Neiße. Wenn man nun die Brücke über den Fluss nimmt, ist man bereits im Nachbarland angekommen. Herzlich willkommen in Polen. In dieser Gegend ist der NFV Gelb-Weiß Görlitz 09 aus dem Sächsischen Fußball-Verband zu Hause. Im deutsch-polnischen Grenzgebiet. Der Klub dürfte mit ziemlicher Sicherheit der am östlichsten gelegene deutsche Fußballverein sein.
Für die Herrenmannschaft, die in diesem Sommer in die Landesklasse ausgestiegen ist, wären viele Auswärtsspiele in Polen schneller zu erreichen als in Deutschland. Eine kuriose Konstellation. Carsten Liebig ist seit vielen Jahren Präsident des NFV Gelb-Weiß Görlitz. "Wir haben einen sehr guten Austausch mit unseren polnischen Freunden", sagt er. "Wir bestreiten vor allem im Herrenbereich regelmäßig Testspiele gegeneinander. Es sind fast immer Duelle auf Augenhöhe. Mal gewinnen wir, mal gewinnen sie."
Görlitz ist nicht nur aufgrund seiner Lage ganz im Osten der Republik besonders, sondern auch wegen seiner Gestaltung: Es ist eine geteilte Stadt. Görlitz ist der deutsche Part, die polnischen Stadtteile tragen den Namen Zgorzelec. Und der größte dortige Verein heißt MKS Nysa Zgorzelec. Die Beziehungen zwischen den beiden Nationen und Vereinen sind hier so eng und freundschaftlich, dass es immer wieder vorkommt, dass sich polnische Fußballer oder Fußballerinnen dem NFV Gelb-Weiß Görlitz anschließen. Und andersherum genauso. Hier lebt man zusammen, hier schätzt man sich, hier spielt man gemeinsam Fußball.
"Für uns macht es keinen Unterschied, ob unsere Spielerinnen und Spieler aus Deutschland, Polen oder sonst woher kommen", sagt Liebig. "Uns ist nur wichtig, dass sie Spaß am Sport haben und sich in unsere Gemeinschaft integrieren. Und das ist eigentlich immer der Fall." Beim NFV Gelb-Weiß Görlitz wird Multikulti gelebt und geliebt. Alles andere würde aufgrund der besonderen Konstellation auch gar keinen Sinn machen.
"Für uns macht es keinen Unterschied, ob unsere Spieler aus Deutschland, Polen oder sonst woher kommen"
Der NFV Gelb-Weiß Görlitz ist derzeit mit acht Teams im Spielbetrieb organisiert. Die Herren spielen in der Landesklasse. Dort geht es nach Aufstieg einzig und alleine um den Klassenverbleib. Schon nach den ersten Spieltagen lässt sich erkennen, dass alles passen muss, wenn die Mannschaft dieses Ziel erreichen will. Die Frauen spielen ebenfalls in der Landesklasse, dort sind sie aber ganz oben dabei. Dazu ist der Klub im männlichen Nachwuchs in allen Altersklassen vertreten - teilweise in einer Spielgemeinschaft mit einem Nachbarort.
Der NFV Gelb-Weiß Görlitz hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Die Anfänge reichen 116 Jahren zurück, denn 1909 wurde der "Sportclub Wanderlust" gegründet aus dem der NFV Gelb-Weiß Görlitz ziemlich genau neun Jahrzehnte später hervorging. Zu DDR-Zeiten schafften die Görlitzer sogar zweimal den Sprung in die zweithöchste Spielklasse, stiegen aber prompt wieder ab.
Auch zwei große Namen des deutschen Fußballs trugen des Görlitzer Trikot: Der 102-malige DDR-Nationalspieler Hans-Jürgen "Dixie" Dörner von 1965 bis 1967, der 2022 verstorben ist. Und der 55-malige deutsche Nationalspieler Jens Jeremies von 1980 bis 1986. Beide spielten jeweils im Nachwuchsbereich in Görlitz Fußball und starteten von dort aus ihre Karrieren.
Heute wird beim NFV Gelb-Weiß Görlitz reiner Amateurfußball gespielt. Der Verein lebt vom besonderen ehrenamtlichen Engagement der Verantwortlichen. Und von der deutsch-polnischen Freundschaft. In der östlichsten Stadt Deutschlands.
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