Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Nils Köchy: "Der Gewinn der Torjägerkanone für alle würde mir unglaublich viel bedeuten." [Foto: TSV Riemsloh/Privat]
Nils Köchy vom TSV Riemsloh traf in nur sieben Spielen in der 1. Kreisklasse Osnabrück schon 27-mal, führt damit die Torjägerkanone für alle in der 9. Liga an. Dabei ist der 24 Jahre alte Physiotherapeut gar kein Stürmer, sondern zieht im Mittelfeld die Fäden. Im Interview mit FUSSBALL.DE spricht Köchy, der auch noch in der Bezirksoberliga Tischtennis spielt, über seinen Torhunger.
FUSSBALL.DE: Der TSV Riemsloh erzielt in dieser Saison pro Ligaspiel im Schnitt 6,1 Tore, hat alle zehn bisherigen Partien gewonnen. Haben Sie schon realisiert, was Ihre Mannschaft gerade leistet, Herr Köchy?
Nils Köchy: Ich muss mich immer noch zwicken, wenn ich auf die Tabelle schaue. Um ganz ehrlich zu sein: Dass es für uns so gut laufen würde, damit habe ich nicht gerechnet. Erst als wir gegen die direkten Konkurrenten aus der oberen Tabellenregion gewonnen hatten, ist der Glaube an den Aufstieg, den wir uns als Ziel gesetzt hatten, in mir gewachsen.
Sie steuerten bislang 27 Treffer bei, obwohl Sie sogar noch drei Spiele verpasst hatten. Warum läuft es bei Ihnen wie am Schnürchen?
"Ich bin unfassbar kopfballschwach, habe erst einen Treffer in dieser Saison per Kopf erzielt"
Köchy: Ich fühle mich nach meiner Rückkehr zum TSV pudelwohl. Hier spiele ich mit meinen Freunden und mit Leuten zusammen, mit denen ich zusammen schon zur Grundschule ging. Außerdem werde ich von meinen Eltern und meiner Freundin Anna, die bei jedem Spiel dabei sind, sehr viel unterstützt. Leider konnte ich nicht alle Spiele mitmachen, weil mich eine Bänderdehnung zwischenzeitlich außer Gefecht gesetzt hatte.
Nach den ersten drei Spieltagen hatten Sie bereits 15 Buden auf Ihrem Konto. Da kommen selbst Harry Kane und Robert Lewandowski nicht mit. Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen?
Köchy: Das hatte ich zuvor auch noch nicht erlebt. Mein persönlicher Rekord im Seniorenbereich lag bisher bei 13 Saisontreffern. Ich konnte es zuerst selbst gar nicht glauben, dass es so weiterging. Ich bin unfassbar happy, dass es so gut für mich läuft.
Dabei werden Sie von Ihrem Trainer gar nicht in vorderster Reihe, sondern im Mittelfeld aufgestellt. Was treibt Sie an?
Köchy: Seit ich im Herrenbereich spiele, wurde ich meistens auf dem Flügel eingesetzt, obwohl ich meine gesamte Jugend im Mittelfeld verbracht hatte. Unser Trainer Thomas Falke hat mich wieder ins Zentrum beordert. Dort kann ich die größte Spielfreude entwickeln und fühle mich am wohlsten. Ich habe wieder Spaß am Hobby und kann befreit aufspielen.
In den zurückliegenden beiden Spielzeiten waren Sie bei weitem nicht so erfolgreich, erzielten gerade einmal fünf Tore. Welche Erklärung gibt es dafür?
Köchy: Ich wollte mich mit 22 Jahren im Nachbarort beim TuS Bruchmühlen ausprobieren, bin als Kreisligaspieler in die Landesliga gewechselt. Dort sind wir dann in die Bezirksliga abgestiegen. Unter dem Strich kann man sagen, dass ich durch meinen Wechsel in eine höhere Liga auch bessere Gegenspieler hatte. Außerdem habe nicht auf meiner Position gespielt, und die vielen Sonntagspiele auf Kunstrasen haben mir auch nicht so gut gefallen. Mein Wechsel ist unter dem Strich nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Warum sind Sie zum unterklassigen TSV Riemsloh zurückgekehrt?
Köchy: Ich studiere Physiotherapie in Osnabrück, schreibe gerade meine Bachelorarbeit. Ich wollte einfach zurück zu meinen Freunden und den Fußball wieder als reines Hobby betreiben. Offenbar habe ich alles richtig gemacht. (lacht)
Sie arbeiten neben Ihrem Studium bereits als Physiotherapeut. "Kneten" Sie auch Ihre Mitspieler vor und nach den Spielen durch?
Köchy: Bei dem einen oder anderen Wehwehchen habe ich bei meinen Teamkollegen schon mal ausgeholfen, obwohl ich kein großer Freund davon bin.
Warum nicht?
Köchy: Wenn man seine Mitspieler vor dem Spiel massiert, ist das schon irgendwie komisch. Eigentlich will ich mich selbst auf das Spiel vorbereiten, wurde aber an der Massagebank oft gefragt, wie lange meine Mitspieler bei Verletzungen mit einer Pause rechnen müssten. Meine Expertise als Physiotherapeut war gefragt. Mir ist aber lieber, wenn ich beim TSV als Fußballer überzeugen kann. (lacht)
Wie viele Treffer haben Sie sich für diese Spielzeit noch vorgenommen?
Köchy: Wenn ich verletzungsfrei bleibe, dann kann ich mir gut vorstellen, dass ich am Ende der Saison auf 60 Buden komme. Jeden weiteren Treffer nehme ich gerne mit.
Tore wecken bekanntlich Begehrlichkeiten. Würden Sie noch einmal den Verein wechseln, wenn ein attraktives Angebot vorliegen sollte?
Köchy: Ziemlich sicher nein, zumal ich neben dem Fußball auch noch Tischtennis in der Bezirksoberliga spiele. Der zeitliche Aufwand für höherklassigen Fußball ist einfach zu hoch. Wenn ich auf der Arbeit Spätdienst habe, ist das nicht machbar.
Momentan führen Sie das Ranking für die Torjägerkanone für alle in der 9. Liga an. Was würde Ihnen der Gewinn der Trophäe bedeuten?
Köchy: Wenn man einmal ganz vorne liegt, dann will man die Kanone natürlich auch gewinnen. Ich schaue mir nach den Spielen schon an, ob meine Konkurrenten auch getroffen haben. Der Gewinn der Torjägerkanone für alle würde mir unglaublich viel bedeuten. Es ist eine coole Auszeichnung, auf die man durchaus stolz sein kann.
In welchen Bereichen wollen Sie sich noch verbessern?
Köchy: Mein Kopfballspiel ist stark ausbaufähig. Ich bin unfassbar kopfballschwach, habe erst einen Treffer in dieser Saison per Kopf erzielt. Außerdem will ich mit meiner Erfahrung noch mehr Verantwortung auf dem Platz übernehmen.
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