Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Bei der SGE Bedburg-Hau wiedervereint: die Brüder Raven und Jason Olschewski.[Foto: privat]
Jason Olschewski ist Torhüter Nummer eins bei der SGE Bedburg-Hau. Mit Beginn dieser Saison hat er – zumindest theoretisch – Konkurrenz aus dem eigenen Haus bekommen. Sein Bruder Raven ist nämlich aus Wesel-Lackkausen zum Landesliga-Aufsteiger gewechselt. Beim Nachbarn PSV war der 25-Jährige Stammkeeper, doch der zwei Jahre jüngere Jason muss trotzdem nicht befürchten, dass ihm sein Bruder dem Platz im Kasten streitig macht. Die neueste Folge unserer Serie Familienbande.
Raven Olschewski kann nämlich auch draußen spielen. In der Jugend fing er als Stürmer an, erst später ging er ins Tor – um jetzt wieder ins Feld zurückzukehren. Im Interview mit FUSSBALL.DE erzählen die Olschewski-Brüder, die sogar beide zusammen Lehramt an der Universität Essen studieren und kurz vor dem Bachelor stehen, wie der eine dem anderen jetzt die Bälle um die Ohren schießt.
Der für Sonntag angesetzte Saisonauftakt beim TSV Meerbusch 2 fiel für die SGE übrigens aus. Weil ein Spieler des letzten Bedburg-Hauer Testspielgegners Viktoria Goch positiv auf Covid-19 getestet wurde, mussten auch die meisten Spieler des Landesliga-Neulings bis zum 8. September in Quarantäne.
FUSSBALL.DE: Raven Olschewski, wieso können Sie im Tor und auch im Feld spielen – und das beides nicht so schlecht?
"Welcher Keeper holt schon gerne den Ball aus dem Netz, egal ob der Bruder das Tor gemacht hat oder ein anderer Spieler?"
Raven Olschewski: Das liegt wohl daran, dass ich immer beides gemacht habe. Ich habe als Kind bei unserem Heimatverein DJK Hüthum als Stürmer angefangen und bin dann im Laufe der Jahre auf dem Feld immer eine Position weiter nach hinten gegangen. Wenn wir auf dem Bolzplatz oder auf dem Schulhof gekickt haben, hatte ich aber immer auch Spaß daran, mal ins Tor zu gehen. Als ich dann in der C-Jugend zum 1. FC Bocholt gewechselt bin, war ich ab dann auch im Verein nur noch Torwart und habe es sogar bis in die Kreisauswahl geschafft.
Und warum jetzt wieder der Wechsel aufs Feld?
Raven Olschewski: Jason hat mich zuletzt immer wieder gelöchert, ob ich nicht nach Bedburg kommen möchte. Da auch noch einige andere Kumpels bei der SGE spielen und ich Trainer Sebastian Kaul schon vorher kannte, weil er Trainer in einem Fitnessstudio in Kleve ist, in dem ich auch trainiere, habe ich gerne zugesagt. Außerdem ist es von zu Hause in Emmerich auch ein ganzes Stück näher, als immer nach Wesel-Lackhausen zu fahren.
Jason Olschewski: Wir haben schon in der Jugend ein paar Jahre lang im selben Verein gespielt, zum Beispiel beim 1. FC Bocholt und beim 1. FC Kleve , dann aber durch den Altersunterschied von zwei Jahren in unterschiedlichen Mannschaften. Später, bei Viktoria Goch in der Landesliga, waren wir beide dann erstmals in einem Team zusammen – er war die Nummer eins und ich sein Stellvertreter.
Und jetzt gibt es in Bedburg-Hau unter Brüdern keine Konkurrenz um die Nummer eins im Tor der SGE Bedburg-Hau?
Raven Olschewski: Nein! Es stand nie zur Debatte, dass ich ins Tor gehe. Ich wurde als Feldspieler geholt und stehe nur in dem Fall zur Verfügung, falls sich Jason oder unser anderer Keeper verletzen sollten.
Wer ist denn der bessere Torwart?
Jason Olschewski: Ups, heikle Frage (lacht) . Als Fußballer ist Raven sicher besser, aber da ich halt schon immer, also seit der Kindheit im Tor war, denke ich, dass ich in torwartspezifischen Dingen etwas weiter bin.
Raven Olschewski: Ich würde auch sagen, dass wir uns nicht viel tun, aber Jason hat körperlich die besseren Voraussetzungen, er ist fünf Zentimeter größer als ich.
Gibt es keinen Ärger, wenn der eine Bruder dem anderen im Training den Ball ins Netz donnert?
Raven Olschewski: Natürlich kommt da mal ein Spruch, aber das ist ganz normal. Welcher Keeper holt schon gerne den Ball aus dem Netz, egal ob der Bruder das Tor gemacht hat oder ein anderer Spieler? Wir hatten schon immer ein super Verhältnis und machen uns deswegen keinen Stress.
Jason Olschewski: Wenn Raven mir mal einen reinhaut, dann denke ich im ersten Moment schon: Sch...e, der eigene Bruder war das. Ich gönne ihm das natürlich, lasse aber bestimmt keinen Ball extra rein, nur weil er von ihm kommt. Als Raven letztens im Testspiel gegen Vrasselt zwei Tore gemacht hat, habe ich mich natürlich sehr für ihn gefreut.
Raven, wie sehr mussten Sie sich jetzt wieder umstellen, nachdem Sie in den letzten Jahren immer nur im Tor gestanden haben?
Raven Olschewski: Gerade von der Kondition her musste ich einiges aufholen, aber dafür war ja auch die Vorbereitung da. Ich war aber vorher schon viel laufen und habe zusätzliche Einheiten im Fitnessstudio absolviert. Da ich immer ein mitspielender Torwart war und in Lackhausen auch bei verschiedenen Trainingsformen im Feld mitgekickt habe, war die Eingewöhnung nicht ganz so groß, sodass ich mich schnell wieder auf meine Rolle vorne eingeschossen habe.
Ihre Vornamen sind recht ungewöhnlich. Wie kamen Ihre Eltern auf Raven und Jason?
Raven Olschewski: Mein Vater hat sich da durchgesetzt, er fand Raven gut. Ich weiß aber noch, dass einige Lehrer Schwierigkeiten damit hatten und den Namen deutsch ausgesprochen haben, also Rawen. Da musste ich sie immer verbessern. Und wenn der Erstgeborene schon einmal einen englischen Vornamen hat, konnte mein Bruder ja schlecht Anton oder so heißen (lacht) .
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