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Comeback|28.11.2019|09:00

Passeckel: Herzinfarkt, Koma, Trainer

Marco Passeckel (r.): "Der Fußball tut meiner Seele auf jeden Fall gut."[Foto: Steglitz Gencler Girlibi/Collage FUSSBALL.DE]

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28 Spiele, 10 Punkte, 263 Gegentore: Die zweite Mannschaft von Steglitz Gencler Girlibi blickt auf eine Saison zum Vergessen zurück. Oftmals stehen zum Anpfiff keine elf Spieler auf dem Platz, nicht selten wird die Partie schon zur Halbzeit abgebrochen. Es ist bereits die fünfte Saison in Folge, die die Truppe als einsames Schlusslicht der Berliner Kreisliga C abschließt.

Anstatt die Mannschaft im Sommer abzumelden, setzen die Verantwortlichen einen neuen Impuls auf der Trainerbank. Ihnen gelingt ein absoluter Glücksgriff: Marco Passeckel, ein alter Bekannter, bringt die Mannschaft nicht nur sportlich auf Kurs, sondern formt aus einem oft unmotivierten Haufen eine Einheit. Dass der 48-Jährige heute überhaupt noch regelmäßig am Platz stehen kann, empfindet er als Privileg. Nach seinem Herzinfarkt vor vier Jahren gerät der Fußball weit in den Hintergrund. Nun gibt er wieder Kommandos von der Seitenlinie – mit tatkräftiger Unterstützung seiner Familie.

Fast 30 Jahre ist es her, als Passeckel zuletzt als aktiver Kicker für Steglitz GB auf dem Platz stand. Im jugendlichen Alter blitzt bereits sein Talent auf, so gehörte er über einige Zeit der Berliner Jugendauswahl an. Anstatt sich in den höchsten Ligen der Stadt zu messen, entscheidet er sich aber für den umgekehrten Weg und landete über einen Kollegen schließlich bei Steglitz in der Kreisliga C.

Dort kann der damals 19-Jährige seine Stärken nur kurz ausspielen, da er sich bereits im zweiten Spiel schwer verletzt. "Da wurde mir der gesamte Fuß zertrümmert", erinnert er sich. "Das hörte man auch noch im benachbarten Viertel knallen." Von der Verletzung lässt sich die Kämpfernatur allerdings nicht lange bremsen. Kaum ist er nicht mehr auf die Krücken angewiesen, schon steht er – diesmal in passiver Rolle – als GB-Jugendtrainer an der Seitenlinie. Im Laufe der Jahre zieht es Passeckel allerdings raus aus Berlin. Mit seinem vorübergehenden Umzug nach Brandenburg reißt der Kontakt zu Steglitz GB zunächst ab. Sein großes Engagement zeigt er in dieser Zeit auch außerhalb des Sportplatzes. Mit Freunden gründet er vor zehn Jahren eine gemeinnützige Kinderhilfsorganisation, die sich noch heute als "SchutzengelWerk" um die Betreuung benachteiligter Kinder kümmert.

Schwerer Schicksalsschlag

Vor vier Jahren ist es dann Passeckel selbst, der einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen muss. Bei einem Zeltlager mit seinen Kindern klagt er zunächst über Schulterschmerzen, vom lockeren Kicken mit den Kleinen kommt er schließlich leichenblass zurück. Den Rest der Geschichte kann er nur durch die Erzählungen seiner Frau rekonstruieren: Als diese ihn ins Krankenhaus bringen möchte, sackt er im Auto völlig in sich zusammen. Ein Feuerwehrmann, der zufällig in der Nähe ist, kämpft mit einer 20-minütigen Herzdruckmassage um sein Leben, der Notarzt holt ihn schließlich mit dem Defibrillator zurück.

Passeckel liegt zunächst eine Woche im Koma, aber er überlebt. Der Weg zurück in den Alltag ist allerdings mühsam. Es dauert rund zweieinhalb Jahre, bis er wieder einigermaßen auf die Beine kommt. Nach dem Erlebnis leidet er unter Angstzuständen, die er mit einem Psychologen bespricht. "Die Zeit war schon sehr hart, da du dir viele Dinge wieder selbst beibringen musst", berichtet er. "Ich konnte kein Fußball, Tennis oder Squash spielen, sodass ich auch ein körperliches Wrack war."

Seine Leidenschaft für den Fußball sorgt schließlich dafür, dass er sich Mitte des Jahres wieder an ein neues Projekt herantraut. Der GB-Vereinsgründer und -Vorsitzende Talat Özgen, der Passeckel noch aus dessen Jugend kennt, spricht ihn in dieser Zeit an, ob er nicht die Zweitherrenmannschaft trainieren möchte. Wie groß die Herausforderung sein würde, ahnt er spätestens beim Blick auf die eingangs genannten Statistiken: Fünf Spielzeiten in Folge schließt die Truppe als Tabellenletzter ab, kassiert dabei allein in der Vorsaison satte 263 Gegentore. "Das war ein zusammengewürfelter Trümmerhaufen", gibt Passeckel unumwunden zu.

Dennoch nimmt er die Aufgabe an. Er will die Jungs nicht nur bei Laune halten, sondern mit ihnen ordentlichen Fußball spielen. "Es waren auch zuvor schon ein paar Jungs dabei, die einen guten Ball spielen konnten, aber die Mannschaft stand sich auch immer selbst im Weg", berichtet der Trainer. Im Sommer krempelt er die Truppe komplett um, sortiert Spieler aus und bemüht sich aktiv um Zugänge. Er setzt auf Disziplin und Fairness – wer nicht trainiert, der spielt auch nicht. Nur wer bei dieser Marschroute mitzieht, findet einen Platz im Team. Neue Spieler findet er proaktiv über Internetbörsen, zudem akquiriert er über seinen Freundes- und Bekanntenkreis verschiedene Sponsoren, mit denen er neue Trainingsmaterialien und Klamotten beschafft.

Soziale Kompetenz gefragt

Es gelingt ihm schließlich, eine neue Mannschaft zu formen, die in ihrem Auftreten in keiner Weise mehr an die Rumpftruppe der jüngeren Vergangenheit erinnert. Mit 18 Punkten und nur 16 Gegentoren aus elf Spielen steht die Truppe im gesicherten Mittelfeld der Liga. "Wir haben diese Stabilität nicht nur erreicht, weil wir uns taktisch cleverer verhalten", erklärt Passeckel. "Die Einstellung der Jungs ist eine andere geworden." 

Neben seinem fußballerischen Fachwissen ist vor allem seine soziale Kompetenz gefragt. Er nimmt sich viel Zeit für seine Spieler und hört geduldig zu, wenn diese von ihren Problemen zu Hause oder auf der Arbeit berichten. Er kauft bei Bedarf auch mal ein Paar Fußballschuhe aus eigener Tasche, zudem veranstaltet er regelmäßig Mannschaftsabende in seinem eigenen Restaurant. Zu seinem Training erscheinen stets 15 bis 20 Mann. Eine Zahl, die in den Vorjahren noch undenkbar gewesen wäre.

Die Vereinsverantwortlichen schätzen Passeckels Arbeit sehr. "Er ist ein absoluter Glücksgriff für uns", findet der Steglitzer Team-Manager Baris Özgen. "Er arbeitet mit viel Engagement und Geduld, auch außerhalb des Platzes kümmert er sich um sie. Teamgeist und Kameradschaft werden wieder großgeschrieben." 

Einen großen Zusammenhalt demonstriert auch die Familie Passeckel. "Natürlich muss ich seit meinem Herzinfarkt mehr auf mich achten und mit meinen Kräften haushalten", sagt der 48-Jährige. Ohne die Unterstützung seiner Frau und seiner 15-jährigen Tochter, die sich um Trikots und Getränke kümmern und ihm als Betreuer den Rücken freihalten, könnte er seiner Trainertätigkeit nicht nachgehen. Aufgrund seiner Herzschwäche ist stets ein Defibrillator in der Nähe – sicher ist sicher.

Solange es ihm Spaß macht und die Gesundheit es zulässt, möchte er schauen, wie weit er mit seiner neuen Mannschaft kommt. Die 90 Minuten an der Seitenlinie geben ihm ein Stück Lebensqualität zurück, während des Spiels blendet er seine Krankheit komplett aus: "So ein Spiel ist schon anstrengend für mich, aber der Fußball tut meiner Seele auf jeden Fall gut."

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