Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Den Pokal in den Händen: Nico Toppmöller schießt Salmrohr zum Sieg.[Foto: privat]
Das Endspiel um den Verbandspokal des Rheinlandes war an Dramatik kaum zu überbieten. Der FSV Salmrohr aus der Rheinlandliga holte am Finaltag der Amateure gegen die TuS Koblenz durch zwei Tore in der Nachspielzeit ein 0:2 auf. Im Elfmeterschießen war es dann Nico Toppmöller (29), Neffe des früheren Nationalspielers und Bundesligatrainers Klaus Toppmöller, der den Einzug in den DFB-Pokal als klassenniedrigster Teilnehmer überhaupt perfekt machte.
FUSSBALL.DE: Haben Sie schon realisiert, was dem FSV Salmrohr da im Endspiel gelungen ist, Herr Toppmöller?
Nico Toppmöller: Noch nicht so wirklich. Wir haben von Beginn an kämpferisch alles gegeben, wollten in der Schlussphase unbedingt den Ausgleich erzielen und kassieren dann aber in der 89. Minute das 0:2. Dass wir noch zurückgekommen sind und im Elfmeterschießen gewonnen haben, ist unglaublich. Ein Spiel wie im Bilderbuch.
Mal ehrlich: Haben Sie nach dem 0:2 noch an den Pokalsieg geglaubt?
"Als ich mein Handy zurückbekommen habe, dachte ich, dass es bei so vielen Nachrichten gleich explodiert"
Toppmöller: Mein erster Gedanke war schon: Warum jetzt der Gegentreffer? Das habe ich aber schnell abgeschüttelt und meine Teamkollegen direkt wieder angefeuert. Ich bin auch nach vorne gelaufen und habe mich direkt in zwei Kopfballduelle reingeworfen, damit der Ball irgendwie in der Nähe des Koblenzer Strafraums bleibt.
Wie war die Aufholjagd in der Nachspielzeit möglich?
Toppmöller: In erster Linie durch unseren starken Willen. Nach dem Anschlusstreffer von Peter Schädler sind wir beim Anstoß mit sieben, acht Spielern auf den Gegner losgelaufen. Und wir bekamen tatsächlich noch diese eine Möglichkeit. Der eingewechselte Oliver Mennicke ist in den Strafraum eingedrungen und hat den Zweikampf erzwungen. Michael Dingels hat uns dann wie ein wahrer Kapitän in die Verlängerung geschossen.
Sie waren als letzter Schütze vorgesehen. Konnten Sie bei den Elfmetern Ihrer Mitspieler überhaupt hinschauen?
Toppmöller: Bei unserem späten Ausgleich habe ich genauso hingeschaut wie auch beim Elfmeterschießen. Meine Nerven spielen da nicht verrückt.
Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie zum Elfmeter angetreten sind?
Toppmöller: Michael Stahl hatte für Koblenz den möglichen Ausgleich liegengelassen. Als ich dann von der Mittellinie losgelaufen bin, habe ich noch mitbekommen, wie Michael Dingels schon gesagt hat, dass wir nach dem Elfmeter zu unserem Torhüter Andrei Popescu laufen. Dabei musste ich doch erst einmal treffen (lacht) . Wir hatten uns schon bei der Wahl der Schützen darauf verständigt, dass wir alle mit großer Überzeugung schießen und nicht den Torhüter ausgucken wollen. Ich hatte mir im Vorfeld die linke Ecke ausgesucht. Bei der bin ich dann auch geblieben.
Sind Sie es gewohnt, Elfmeter zu schießen?
Toppmöller: Ich bin schon ein recht sicherer Elfmeterschütze. Dass ich bereits im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Rot-Weiß Koblenz den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, war sicher nicht von Nachteil, um mit der Situation umzugehen.
Wie viele Nachrichten hatten Sie nach der Partie auf dem Handy?
Toppmöller: Während des Spiels hatte meine Freundin mein Handy aufbewahrt. Als ich es zurückbekommen habe, dachte ich, dass es bei so vielen Nachrichten gleich explodiert (lacht) . Als ich am Montagmorgen zum Bäcker gegangen bin, wurde ich auch mit 'Hallo Pokalsieger' begrüßt.
Und wie lange wurde noch gefeiert?
Toppmöller: Nicht zu knapp. Ich hatte schon direkt nach dem Spiel gesagt, dass wir das Salmtal leer trinken werden. Und so ist es auch gekommen (lacht) . Ich war so gegen 3 Uhr wieder zu Hause. Am nächsten Tag sind wir mit der Mannschaft noch nach Trier gefahren und essen gegangen. Gegen 20 Uhr hatte ich mich dann ausgeklinkt, weil ich als Vertriebler eines Montagebetriebs am nächsten Morgen wieder früh aufstehen musste.
Sie spielen erst seit Saisonbeginn für den FSV Salmrohr. Der Verein ist dennoch so etwas wie eine Familienangelegenheit, oder?
Toppmöller: Absolut. Mein Vater Heinz und mein Onkel Klaus haben hier genauso schon gespielt wie meine Brüder Timo und Marco sowie meine Cousins Tommy und Dino. Jeder von Ihnen hatte mit dem FSV Salmrohr auch Erfolg. Meine Mutter backt regelmäßig für uns Kuchen, mein Vater mäht im Stadion den Rasen. Der Verein ist also fest in unseren Herzen.
Wann kommen denn alle Toppmöllers einmal zusammen?
Toppmöller: Das letzte Mal ist noch gar nicht so lange her. Meine Neffen hatten in einem Nachbarort mit ihrer Schule einen Zirkus veranstaltet. Das wollte sich keiner aus der Familie entgehen lassen.
Was bedeutet es für den FSV Salmrohr, als ehemaliger Zweitligist wieder auf der großen Fußball-Landkarte vertreten zu sein?
Toppmöller: Das ist eine Riesensache. Jeder im Ort spricht über den Sieg im Verbandspokal. Schon vor der Partie gegen Koblenz war die Aufmerksamkeit groß. Die Euphorie vor der ersten Runde im DFB-Pokal wird enorm sein.
Haben Sie ein Wunschlos für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal?
Toppmöller: Ich persönlich würde mich sehr über den FC Bayern München freuen, da ich schon als Kind Fan des Rekordmeisters war. Wir freuen uns aber über jeden großen Verein, gegen den wir antreten dürfen.
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