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Queeres Team |23.11.2018|18:00

Quadratekicker: Schwuler Fußball in Mannheim

Bunter Fußball beim mvd Mannheim: Hier sind alle willkommen, ganz egal, wie ihre sexuelle Orientierung ist.[Foto: mvd Mannheim]

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Montagabend, Sporthalle Mannheim. Schuhe quietschen auf dem Hallenboden, das runde Leder knallt an den Pfosten. Die Trillerpfeife ertönt, zwei Spieler klatschen sich ab. Fußballtraining – so weit alles normal. Doch die Quadratekicker des mvd Mannheim sind in der Fußballszene noch eine Besonderheit: Hier spielen in erster Linie "queere" Menschen, also beispielsweise Homosexuelle.

Willkommen sind dabei alle, ganz egal, wie ihre sexuelle Orientierung ist: lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell, queer – kurz LSBTTIQ – oder aber auch heterosexuell. "Wir alle wollen in unserer Freizeit Sport treiben, ohne ihn in Leistungsdisziplinen ausarten zu lassen. Doch Sport treiben bedeutet in unserem Verein nicht nur körperliche Ertüchtigung und die Jagd nach Titeln, Pokalen oder Medaillen. Für uns gehören zum Sport und zum Vereinsleben auch soziale Aspekte", betont der erste Vorstandsvorsitzende Thomas Türk.

Online-Seminar: Sexuelle Vielfalt und geschlechtliche Identität im Fußball
"Wir unterscheiden uns von anderen Vereinen eigentlich nicht"

Was vor vielen Jahren lose mit Kicken auf einer Wiese hinter der Uni angefangen hat, ist inzwischen professionell geworden. Seit 2012 hat sich die Kicker-Truppe dem LSBTTIQ-Sportverein angeschlossen und eine eigene Abteilung gegründet. Seitdem ist Routine ins Training eingekehrt: im Winter immer montagabends in der Halle, im Sommer zusätzlich donnerstagabends auf einem Bolzplatz. Aufwärmen, Technik-Übungen und viel Spiel. Darauf achtet Trainer Tobias Müller, Inhaber der A-Lizenz und auch Jugendkoordinator beim VfR Mannheim. Bei allen ist der Ehrgeiz gewachsen, die Spielfreude überragt aber nach wie vor alles.

"Wir unterscheiden uns von anderen Vereinen eigentlich nicht: Wir haben die gleiche Spielweise, die gleichen Techniken, die gleichen Taktiken. Und viel wichtiger, wir haben genauso viel Spielfreude, wenn nicht sogar mehr", erklärt Markus Kellmann, der Abteilungsleiter. "Was uns aber unterscheidet, ist der soziale Aspekt: Uns beschäftigen zum Teil andere Themen, die wir beim Bier nach dem Training besprechen. Außerdem ist ein Verein ja auch dazu da, neue Freunde oder gar Partner zu finden, aber auch bestehende Kontakte zu pflegen."

Zwischen 25 und 50 Jahren

Wenn die Quadratekicker, die im Moment etwa 25 aktive Fußballer zählen, auf dem Platz stehen, dann steht da eine "bunte Truppe", wie Markus Kellmann sagt, "und das in jeglicher Hinsicht": Der jüngste Spieler ist 22 Jahre alt, aber auch über 50-Jährige sind in der Mannschaft. Die einen sind blutige Anfänger, die anderen haben den Fußball nach Jahren wiederentdeckt oder sind seit Jahren dabei. Die einen sind seit Jahren geoutet, andere nicht. Die einen sind schwul, die anderen bisexuell. Auch Transsexuelle sind herzlich willkommen und drei Heterosexuelle gehören zu den Quadratekickern. "Abgesehen davon, dass die meisten von uns 'queer' sind, vereint uns – und das ist für uns viel wichtiger – die Freude am Fußball!"

Genau diese Freude am Fußball – der Deutschen allerliebste Sportart – wird auf der ganzen Welt geteilt. "Lange Zeit spielte ein Flüchtling aus Namibia bei uns, aber auch ein Philippiner, ein Inder oder Türken sind bei uns in der Mannschaft. Sie machen uns noch mal ein Stückchen bunter und offener", freut sich Markus Kellmann. Gerade die internationalen Spieler genießen die Freiheit, ohne Vorurteile oder offene Diskriminierung einfach nur Fußball spielen zu können, unter anderen "Queeren" zu sein und sich im geschützten Raum zu outen. Eine Freiheit, die in ihrem Heimatland meistens nicht möglich ist. Und dennoch erfahren auch sie Grenzen. Viele internationale Spieler möchten nicht auf Fotos zu sehen sein und ihren Namen nicht nennen. Zu groß ist die Angst, dass Verwandte die Fotos entdecken. Oder dass Vereinskollegen aus herkömmlichen Klubs von dem Outing erfahren und Diskriminierungen – von blöden Sprüchen bis hin zur Ausgrenzung aus Berührungsängsten – die Spielfreude trüben.

Ganz normaler Verein

Schwule Vereine sind in Deutschland und vielen europäischen Ländern zwar keine Seltenheit mehr, es gibt sie in jeder größeren Stadt. Doch ein geouteter Schwuler in einem "normalen" Verein, das hat nach wie vor Seltenheitswert. Aber braucht es heutzutage wirklich noch separate Vereine? Können nicht Homo- und Heterosexuelle in einer Mannschaft spielen? "Es hat sich zwar schon viel getan, aber selbst heute kommt es noch vor, dass Schwule in anderen Vereinen ausgegrenzt werden. In einem schwulen Verein dagegen können wir uns frei und locker bewegen, selbstbewusst sein", erklärt Markus Kellmann.

"Eigentlich wollen wir ja gar nicht nur unter uns sein", erklärt Marco Böß. Der mvd-Kicker beklagt, dass Homosexuellen immer wieder vorgeworfen werde, dass sie sich abgrenzen, eigene Vereine gründen, sich nicht integrieren wollen, "Bis vor wenigen Jahren haben wir diese Vereine aber tatsächlich noch dringend gebraucht, obwohl wir sie eigentlich nie brauchen wollten. Unser Wunsch war es immer, in ganz 'normalen' Vereinen zu spielen, ohne dass es überhaupt einer Diskussion bedarf – das wird zum Glück zunehmend Realität", sagt Böß.

Insbesondere Fußball habe im Sport ohnehin eine Sonderrolle: als Volkssport und als Sport der Männlichkeit. Schwule Tänzer oder Volleyballer? Heute kaum mehr der Rede wert. Aber ein schwuler Fußballer? Am Outing von Thomas Hitzlsperger ist zu erkennen, welche Wellen das heutzutage noch in den Medien schlägt. "Es ist doch auch schon ein Statement, dass bislang kein aktiver Profifußballer sich geoutet hat. Rein statistisch müsste es aber schon welche geben", sagt Kellmann.

EM-Dritter in Hamburg

Die Quadratekicker sind eine umtriebige Gruppe. "Der Fußball steht im Vordergrund. Deshalb nehmen wir hin und wieder an Turnieren innerhalb der Szene teil – und können auf Erfolge zurückblicken. Bei der schwul-lesbischen Fußball-Europameisterschaft 2015 in Hamburg haben wir den dritten Platz erreicht. Aber auch abseits des Spielfelds sind wir aktiv: Wir sind nicht nur bei Turnieren dabei, sondern nehmen zum Beispiel auch am Christopher Street Day in Mannheim teil oder richten Feste aus." Dem Verein ist es wichtig, Zeichen gegen Homophobie und Rassismus zu setzen, indem er beispielsweise Teil des Vereins Mannheimer Bündnis für ein Zusammenleben in Vielfalt ist, in dem Flüchtlinge keinen Mitgliedsbeitrag zahlen oder in dem die Quadratekicker 2016 als einer der ersten homosexuellen Vereine im Badischen Fußballverband Mitglied wurden.

Auch Podiumsdiskussionen oder Medienbeiträge sind für die mvd-Kicker willkommene Gelegenheiten, Stellung zu beziehen und Vorurteile abzubauen. "Obwohl wir zu anderen Vereinen keinen festen Kontakt pflegen, also auch nicht zum VfR Mannheim, kam der Verein gemeinsam mit dem Badischen Fußballverband (bfv) auf uns zu, um uns zu einer öffentlichen Diskussionsrunde zum Thema Homophobie einzuladen", so Kellmann. Daraus wiederum hat sich ein Treffen unter anderem mit Vereinsvertretern des SV Waldhof und der Fan-Szene ergeben. "Auch solch ein Gedankenaustausch kann in den Köpfen schon ein kleines bisschen etwas verändern, im besten Fall sogar Berührungsängste abbauen", erklärt Markus Kellmann.

erschienen im Fußballmagazin „im Spiel“

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