Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Hans Sarpei mit Timo Westendorf (links, Leiter Leistungszentrum) und Matthias Mink (Sportlicher Leiter): "Das ist eine Herzenssache für mich."[Foto: Kevin Teichmann/Fortuna Köln]
Seit dem 20. September gibt es beim SC Fortuna Köln ein Zusatztraining für talentierte Nachwuchskicker aus der U 19 und der U 23. Elf Spieler kommen immer dienstags von 10 bis 11.30 Uhr in den Genuss einer Fördereinheit. Ihr Trainer ist Kult, die meisten kennen ihn aus dem Fernsehen. Es ist Hans Adu Sarpei, 2010 WM-Teilnehmer mit Ghana und langjähriger Bundesliga-Profi für den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und Schalke 04.
Der 46-Jährige schaffte einst bei den Südstädtern seinen Sprung zum Profi und will nun seine Erfahrungen an die Nachwuchskicker weitergeben. Im Interview erzählt der 36-malige ghanaische Nationalspieler, ob er sich auch eine Zukunft als Chefcoach vorstellen kann.
FUSSBALL.DE: Hans Sarpei, wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Fortuna Köln?
Hans Sarpei: Das war eigentlich ein logischer Schritt. Ich wohne im Kölner Süden und bin schon länger regelmäßig im Südstadion zu Gast, um mir die Spiele der Fortuna anzuschauen. Sportdirektor Matthias Mink und ich kennen uns ja von früher, als wir bei der Fortuna zusammengespielt haben. Außerdem bin ich über meine Firma "Gangbild" Partner des Vereins, sodass es viele gemeinsame Bezugspunkte gab. Das ist eine Herzenssache für mich, denn ich habe der Fortuna viel zu verdanken, schließlich bin ich hier damals Profi geworden. Es war sozusagen der Startschuss für meine Karriere.
"Eine Cheftrainerstelle passt aber aktuell nicht zu meinen derzeitigen Verpflichtungen. Denn das ist sehr zeitaufwändig"
Was sagen denn die Jungs, dass Sie jetzt einen solch berühmten Trainer haben?
Sarpei: Bei der ersten Einheit vor drei Wochen waren sie tatsächlich recht ruhig und wollten wohl erst einmal gucken, wie ich so drauf bin. Die meisten kannten mich wahrscheinlich nur aus dem Fernsehen. Ich spreche aber viel mit ihnen, frage, wie die Spiele waren und so weiter. Wir kommen gut miteinander aus, die Jungs werden immer lockerer, und ich habe an der Aufgabe auch sehr viel Spaß.
Was machen Sie denn auf dem Platz anders als die Trainer in der U 23 und U 19?
Sarpei: Bei mir geht es um andere Inhalte. In ihren Mannschaften arbeiten sie in der Gruppe, bei mir ist es ein zusätzliches Training, um bestimmte Qualitäten zu verbessern und die Jungs allgemein in ihrer Entwicklung als Fußballer weiterzubringen. Wir machen keine Ausdauerläufe, sondern üben ballspezifische Dinge wie Technik, Ballkontrolle, Zweikampfschulung und so weiter.
Aus TV-Formaten wie "Das T steht für Coach" kennt man Sie als sehr lockeren Typen, der auf dem Platz immer für einen Spaß zu haben ist. Wie sieht das nun bei Fortuna Köln aus?
Sarpei: Es geht darum, die Talente, die schon auf einem guten Level sind, weiter zu fördern. Das ist etwas anderes, als wenn ich mit dem Fernsehteam bei einem Kreisligisten auflaufe. Wir können immer viel Spaß haben, das ist mir sehr wichtig, aber in den nur 90 Minuten, die wir einmal die Woche auf dem Platz haben, wollen wir konzentriert arbeiten.
Wer darf denn dabei mitmachen? Ist es ein offenes Angebot für alle Kicker aus der U 23 und U 19 oder hat die Fortuna die Spieler gezielt für das Fördertraining mit Ihnen ausgesucht?
Sarpei: Genau, das hat der Verein bestimmt. Natürlich muss es auch zeitlich passen, wir trainieren schließlich morgens. Es sind Schüler dabei, die in unseren Partnerschulen zum Unterricht gehen und dann für zwei Stunden frei bekommen, oder welche, die gerade ihr Abi gemacht haben, und Studenten.
Ihr Neffe Kingsley, der Sohn Ihres Bruders Edward, ist gerade vom Wuppertaler SV zu Fortuna Köln gewechselt. Was kann der Onkel ihm mitgeben?
Sarpei: Vor allem, dass er weiter an sich glauben soll. Kingsley hat viele gute Voraussetzungen, um im Fußball durchzustarten, aber bisher ist es noch nicht so richtig gelungen, diese Stärken auch auf den Platz zu bringen. Er ist brutal schnell und hat ein gutes Durchsetzungsvermögen. Bei Fortuna kann er sich nun weiterentwickeln, das ist ein familiärer Verein, in dem er sich wohlfühlt. Nun braucht er viel Spielzeit, um die nächsten Schritte in seiner Karriere gehen zu können.
Ist die Aufgabe bei Ihrem Herzensverein eigentlich der richtige Einstieg ins Trainergeschäft? Wann wird man Hans Sarpei als Chefcoach erleben?
Sarpei: Mal sehen. (lacht) Ich finde den Trainerjob sehr interessant, weil man von den Spielern direkt Feedback über seine eigene Tätigkeit bekommt. So war es unter anderem auch, als ich für den Fußballerverband Mittelrhein als Stützpunkttrainer im Nachwuchsbereich tätig war. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, denn ich hatte schon immer Lust, meine Erfahrungen an junge Fußballer weiterzugeben. Eine Cheftrainerstelle passt aber aktuell nicht zu meinen derzeitigen Verpflichtungen. Denn das ist sehr zeitaufwändig. Ich bin Unternehmer und drehe auch gerade wieder fürs Fernsehen. Von daher würde ich nie sagen, dass ich auf keinen Fall eine Mannschaft als Cheftrainer übernehmen möchte, aber im Moment geht das nicht.
Das Format "Das T steht für Coach" war Kult. Dürfen sich die Fans irgendwann auf weitere Folgen freuen?
Sarpei: Ja, das ist fürs nächste Jahr geplant. Vorher aber gibt es die nächsten Folgen von "Abgestempelt?! Hans Sarpei will’s wissen", in denen ich wieder Menschen besucht habe, die aus verschiedenen Gründen Probleme in der Gesellschaft haben, seien es jugendliche Straftäter, Familien, die in Armut leben, oder Flüchtlinge.
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