Hemelingens Abdula Genaev: Zwischen Papacha und Pokal
Bremen-Verbandspokalsieger SV Hemelingen nimmt zum ersten Mal an der ersten DFB-Pokalrunde teil. Am Sonntag schaut die Mannschaft gemeinsam die Auslosung an.
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Erster Pokalsieg im dritten Anlauf? Der SV Straelen will Geschichte schreiben.[Foto: imago]
Der SV Straelen aus der Regionalliga West kann am "Finaltag der Amateure" Geschichte schreiben. Fast 23 Jahre liegt der bis dato größte Erfolg der Vereinshistorie zurück. 1998 hatte sich der SVS trotz einer Niederlage im Endspiel des Niederrheinpokals (0:2 nach Verlängerung gegen Rot-Weiß Oberhausen) für die erste Runde des DFB-Pokals qualifiziert. Dort gab es in einer turbulenten und vor allem torreichen Begegnung eine 4:7-Heimniederlage gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.
Jetzt hat Straelen am Samstag (ab 13 Uhr, live im WDR Fernsehen) nicht nur die Chance, sich erneut für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Außerdem greift der im Jahr 1919 gegründete Klub aus dem unteren Niederrhein nach dem ersten Erfolg der Vereinsgeschichte im Pokalwettbewerb des Fußballverbandes Niederrhein (FVN).
Im Endspiel geht es in der Arena des Drittligisten MSV Duisburg gegen den Ligakonkurrenten Wuppertaler SV . "Man merkt innerhalb des Vereins von Tag zu Tag mehr, dass alle diesem Spiel entgegenfiebern und man sich nach so langer Zeit sehr gerne wieder für die erste Runde des DFB-Pokals qualifizieren würde", sagt Straelens Trainer Benedict Weeks im Gespräch mit FUSSBALL.DE : "Das wäre schon etwas Besonderes."
Wie es mit einer erneuten DFB-Pokal-Teilnahme klappen könnte, hat der SV Straelen bereits in der noch laufenden Regionalligasaison als Aufsteiger gezeigt. Den direkten Vergleich mit den Wuppertalern hat das Weeks-Team für sich entschieden. Im Hinspiel setzte sich der Aufsteiger auswärts im Wuppertaler Stadion am Zoo überraschend 3:0 durch. Im Rückspiel gab es in der eigenen Spielstätte an der Römerstraße ein 2:2-Unentschieden.
"Wir können uns nicht auf den beiden Ergebnissen ausruhen", betont Weeks: "Das Resultat aus dem Hinspiel spiegelte auch nicht unbedingt den Verlauf der Partie wider. Im Rückspiel haben wir bewiesen, dass wir trotz eines 0:2-Rückstands wieder aufstehen und Moral zeigen können. Die Ligaduelle werden für das Pokalfinale aber keine große Rolle spielen. Am Ende wird auch die Tagesform entscheidend sein."
Weeks zeigt Respekt vor dem Gegner, der sich besonders in der Rückrunde stabilisiert habe: "Der WSV hat sich in der Winterpause sehr gut verstärkt und mit Marco Königs sowie Kapitän Tjorben Uphoff viel Erfahrung in den eigenen Reihen. Wuppertal hat in der laufenden Spielzeit viele Tore erzielt und gehört zu den stärksten Mannschaften der Rückserie", warnt der 30 Jahre alte A-Lizenz-Inhaber, der auch schon für den Fußballverband Niederrhein im Bereich Schulfußball tätig war.
Kurios: Während in der Liga bereits 40 Spieltage absolviert sind, ist das Endspiel für Straelen im Pokalwettbewerb dieser Saison erst die zweite Begegnung. Die Chance, sich am Ende als Titelträger zu krönen, hätte in dieser Spielzeit kaum größer sein können. Aufgrund der Corona-Pandemie hatte sich der Fußballverband Niederrhein dazu entschieden, den Pokalsieger unter den Drittligisten und West-Regionalligisten ausspielen zu lassen. Der SVS hatte außerdem noch Losglück: Als einziges Team bekam der Verein nahe der niederländischen Grenze ein Freilos für das Viertelfinale.
Äußerst spannend wurde es auf dem kurzen Weg in das Finale aber dennoch. In der Runde der verbliebenen vier Mannschaften musste Straelen beim Titelverteidiger, Rekordsieger und diesjährigen DFB-Pokal-Viertelfinalisten Rot-Weiss Essen im Stadion an der Hafenstraße antreten, galt als krasser Außenseiter, zumal zuvor schon beide Punktspiele an RWE gegangen waren. Doch diesmal behielt der Klub aus dem Kreis Kleve die Oberhand, gewann 6:4 nach Elfmeterschießen. Erst mit dem Schlusspfiff hatte SVS-Verteidiger Ferry de Regt (90.+3) seine Mannschaft mit dem Treffer zum 1:1-Ausgleich in die Verlängerung gerettet. Für die Entscheidung und damit auch für eine faustdicke Überraschung sorgte der Regionalliga-Aufsteiger erst nach packenden 120 Minuten (2:2) im Elfmeterschießen.
"Nicht nur für unsere Mannschaft, sondern auch für mich war das ein unglaublicher Sieg", schwärmt Trainer Weeks: "Es macht mich stolz, wie meine Jungs gegen einen DFB-Pokal-Viertelfinalisten angetreten sind. Schließlich hatte RWE in dieser Saison Arminia Bielefeld, Fortuna Düsseldorf und Bayer 04 Leverkusen ausgeschaltet."
Ob Straelen bei einem möglichen Sieg im Endspiel gegen den WSV in der kommenden Spielzeit eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie RWE schreiben kann? Soweit wird man beim SVS aber noch nicht denken. Zumal es nach dem Finaltag auch noch in der Liga weitergeht und bei einem Erfolg im Endspiel nicht viel Zeit zum Feiern bleibt. Nur drei Tage später steht bereits am Dienstag (ab 19.30 Uhr) schon wieder das Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten Klub Rot-Weiss Ahlen auf dem Programm.
Sollte es mit dem ersten Pokaltriumph der Vereinsgeschichte klappen, müssen sich die SVS-Spieler aber keine Sorgen machen. Ein komplettes "Partyverbot" wird es von Trainer Weeks für den Fall des Pokaltriumphes ganz sicher nicht geben: "Ich bin mir sicher, dass wir sowohl ein wenig feiern könnten, aber dennoch als auch eine schlagkräftige Mannschaft für das Spiel gegen Ahlen auf den Platz bringen würden."
Jetzt aber ist der SV Straelen erst einmal heiß auf ein Pokalendspiel - zum dritten Mal nach 1998 und 2002. Vier Jahre nach der Niederlage nach Verlängerung gegen Oberhausen musste sich Straelen im Finale 2:4 gegen Rot-Weiss Essen geschlagen geben müssen. Diese hohe Hürde wurde diesmal bereits genommen.
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