Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Alexander Zeitz: "Es macht mich glücklich, wie sehr meine Mannschaftskollegen mich unterstützen".[Foto: Privat/Collage FUSSBALL.DE]
Alexander Zeitz, der in der C-Klasse Pirmasens-Zweibrücken (11. Liga) für die SG Bruchweiler auf Torejagd geht, ist ein "Knipser", wie er im Buche steht. Der 19 Jahre alte Stürmer erzielte in drei Partien sagenhafte 18 Treffer und ist noch lange nicht "satt". Mit FUSSBALL.DE spricht der Torjäger über seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann, seinen Profitraum und Cristiano Ronaldo.
FUSSBALL.DE: Mit sensationellen 18 Treffern in nur drei Partien führen Sie mit großem Vorsprung die Torjägerliste in C-Klasse Pirmasens-Zweibrücken an und gehören aktuell bundesweit zu den erfolgreichsten Angreifern. Warum läuft es so gut bei Ihnen, Herr Zeitz?
Alexander Zeitz: Bei meinem Heimatverein SG Bruchweiler kicke ich mit Freunden und Kollegen, mit denen ich früher schon zusammengespielt hatte. Es macht mich glücklich, wie sehr meine Mannschaftskollegen mich unterstützen und mir die Bälle auflegen. Fußball macht wieder Bock. Ich habe mein Selbstvertrauen zurückgewonnen, das zum Ende meiner Zeit im höherklassigen Juniorenfußball gelitten hatte.
Beim 17:0 gegen die SpVgg Ludwigswinkel sind Ihnen sagenhafte elf Treffer in einem Spiel geglückt. Ist das Ihr persönlicher Rekord?
Zeitz: In der Tat. Bei den Bambinis hatte ich mal zehn Treffer in einem Spiel erzielt, wenn ich mich richtig erinnere. Seitdem konnte ich meine persönliche Bestmarke nicht knacken. (lacht)
Wie fielen die Reaktionen in der Kabine nach Ihren elf "Buden" aus?
Zeitz: Von "Da geht doch noch mehr" bis "Unglaublich" war alles dabei. Ich muss übrigens noch einen Kasten Bier ausgeben, weil meine Teamkollegen in dieser Partie auch zwei Elfmeter herausgeholt haben, die ich dann schießen durfte.
18 Tore nach drei Spieltagen: Wie viele Treffer haben Sie sich für diese Spielzeit vorgenommen?
Zeitz: Vor der Saison wollte ich den 41-Tore-Rekord von Bayern Münchens Topstürmer Robert Lewandowski knacken. Nach drei Spielen habe ich schon fast die Hälfte erreicht. Deshalb nehme ich mir jetzt 60 bis 70 Saisontore vor. Als Stürmer muss man die Messlatte immer weit nach oben legen.
Haben Sie denn immer schon im Sturm gespielt?
Zeitz: Beim FK Pirmasens musste ich in der U 14 eine Saison in der Abwehr aushelfen, weil ein Innenverteidiger ausgefallen war. Im ersten Spiel gegen Eintracht Trier musste ich Jan Thielmann, der jetzt Profi beim 1. FC Köln ist, in Manndeckung nehmen. Er hat gegen mich kein Tor erzielt. Danach war ich beim FKP erst einmal als Innenverteidiger gesetzt. (lacht)
Wo liegen Ihre Stärken und in welchen Bereichen können Sie sich noch verbessern?
Zeitz: Durch jahrelanges Training mit meinem Vater Tino, der mit mir im heimischen Garten an meinem Abschluss gefeilt hatte, bin ich eiskalt vor dem Tor. Obwohl ich 1,87 Meter groß bin, ist mir in dieser Spielzeit noch kein Kopfballtor gelungen. Daran muss ich arbeiten. Durch die Corona-Pandemie mit einem Jahr Pause habe ich etwas an Geschwindigkeit verloren, bin aber auf einem guten Weg und arbeite in diesem Bereich auch hart an mir.
Von welchem Torjäger haben Sie sich am meisten abgeschaut?
Zeitz: Cristiano Ronaldo ist mein großes Vorbild. Er ist wahrscheinlich noch torhungriger als ich. Als Jugendlicher hatte ich sogar ein Trikot von ihm, das mir jetzt aber nicht mehr passt. Ich werde mir aber ein Trikot von seinem neuen Klub Manchester United kaufen. In der Bundesliga finde ich neben Robert Lewandowski auch Wout Weghorst vom VfL Wolfsburg und André Silva, der von Eintracht Frankfurt nach RB Leipzig gewechselt ist, sehr stark.
Vor Ihrer Rückkehr zur SG Bruchweiler hatten Sie im Nachwuchsbereich für den FK Pirmasens, die SV 07 Elversberg, den 1. FC Saarbrücken und zuletzt in der U 19 wieder für Pirmasens gespielt. Mal ehrlich: Wurde Ihr Talent übersehen?
Zeitz: Das würde ich nicht sagen. Der FK Pirmasens hatte mir schließlich einen Zweijahresvertrag angeboten, den ich nicht annehmen konnte, weil ich zu diesem Zeitpunkt eine Ausbildung bei der Bundespolizei angestrebt hatte. Leider hat es dort dann nicht geklappt, weil ich beim Vorstellungsgespräch komplett überfordert war und keinen vernünftigen Satz herausgebracht habe. Da hatte ich Pirmasens allerdings schon abgesagt und konnte nicht mehr zurück. Ein klassischer Fall von "dumm gelaufen" sozusagen. Seitdem spiele ich wieder für meinen Heimatverein, konnte aber durch die Corona-Pandemie bislang nicht mehr auf mich aufmerksam machen. Umso glücklicher bin ich, dass jetzt endlich wieder der Spielbetrieb normal läuft.
Sie hatten schon während Ihrer Jugendzeit Angebote von Profiklubs. Warum hat es nicht mit dem Wechsel in ein Leistungszentrum geklappt?
Zeitz: Während meiner Zeit bei der U 17 des 1. FC Saarbrücken hatte ich in der Tat Angebote vom SV Sandhausen und Karlsruher SC vorliegen. Ich konnte es aber nicht mit meiner schulischen Ausbildung vereinbaren. Danach hatte ich großes Verletzungspech und war nach einem Muskelbündelriss für ein Jahr komplett ohne Spielpraxis. Ich hatte mich danach zurückgekämpft, wurde zu einem Probetraining bei der U 19 des VfB Stuttgart eingeladen. Leider hat es nicht geklappt.
Tore wecken bei jedem Klub Begehrlichkeiten. Sehen Sie sich in den nächsten drei bis vier Jahren immer noch in der C-Klasse?
Zeitz: Erst einmal möchte ich beruflich meine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann erfolgreich abschließen. Danach würde ich gerne als selbstständiger Immobilienkaufmann mein Geld verdienen. In dieser Saison werde ich alles geben, um mit meinem Heimatverein SG Bruchweiler in die B-Klasse aufzusteigen und - wie gesagt - möglichst die 60-Tore-Marke zu knacken. Vielleicht werde ich danach wieder höherklassig auf Torejagd gehen.
Aktuell kicken Sie in der 11. Liga. Wie weit kann es denn noch nach oben gehen?
Zeitz: Um ehrlich zu sein: Ganz habe ich meinen Traum vom Profifußball noch nicht aufgegeben. Auch Dickson Abiama, der jetzt für den Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth stürmte, hatte vor etwas mehr als drei Jahren auch noch in der C-Klasse bei der SpVgg Mögeldorf 2000 gekickt.
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