El Malas Ex-Coach: "Der Junge hat einfach etwas Besonderes"
Mit 15 wechselte Said El Mala von Mönchengladbach zum TSV Meerbusch. Hier spricht der frühere TSV-Trainer Christian Werner über die Zeit mit dem Toptalent.
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Trainerkollegen beim SV Siedenbollentin: "Chef" Christoph Haker und sein "Co" Robert Müller (r.).[Foto: SV Siedenbollentin]
Mit 21 Punkten aus den ersten zwölf Begegnungen spielt der SV Siedenbollentin als Aufsteiger eine sehr gute Rolle in der NOFV-Oberliga Nord. Seit einigen Wochen kann der zwischen Greifswald und Neubrandenburg gelegene Verein auf die Erfahrung eines Rekordspieler im deutschen Profifußball zurückgreifen: Robert Müller, der in 348 Partien der 3. Liga auf dem Feld stand.
Der 39-Jährige gehört neben Sven Bernd, Christoph Maybauer und Till Kirstein zum Trainerstab von Chefcoach Christoph Haker. Der Kontakt zum Oberligisten kam dabei über Spieler Lukas Knechtel zu Stande, mit dem Müller gemeinsam für den Greifswalder FC in der Regionalliga Nordost am Ball war. "Daraufhin hatte ich mich mit den Verantwortlichen um Christoph Haker unterhalten. Wir hatten direkt einen guten Draht zueinander", erklärt Robert Müller im Gespräch mit FUSSBALL.DE.
Der Ex-Profi, zu dessen Drittliga-Stationen der FC Carl Zeiss Jena, Holstein Kiel, der FC Hansa Rostock, SV Wehen Wiesbaden, VfR Aalen, KFC Uerdingen 05, FC Energie Cottbus und die SpVgg Unterhaching gehören, hatte schon zwischen Mai und Oktober 2023 seine B-Lizenz absolviert. "Mir war immer klar, dass ich auch nach meiner aktiven Karriere etwas im Fußball machen will. Vor acht bis zehn Wochen hatte sich dann das Engagement beim SV Siedenbollentin abgezeichnet", so Müller.
Der gebürtige Schweriner hatte bereits vorher "Anfragen aus der Landesliga oder dem Leistungsbereich von U 19- und U 17-Teams. Ich konnte mir aber erstmal nichts Verpflichtendes vorstellen. Ich habe meine Freundin und ihre drei Kinder vor dreieinhalb Jahren kennengelernt. Die gemeinsame Zeit - auch an den Wochenenden - war mir sehr wichtig. Wegen der Liebe bin ich auch in Greifswald geblieben", verrät er.
Dass er beim SV Siedenbollentin die Aufgabe als Co-Trainer in Angriff nimmt, war dann auch selbstverständlich mit der Familie abgesprochen. "Meine Freundin weiß um mein großes Fußballherz. Sie unterstützt mich da auch. Es gibt kaum einen Tag, an dem bei uns kein Fußball läuft." Wenn er bei zwei der drei Trainingseinheiten des SV Siedenbollentin dabei ist "juckt es mich jedes Mal in den Füßen. Bei einigen Übungen, wie zum Beispiel einem Vier-gegen-Vier, spiele ich auch schon mal mit. Das merke ich dann aber auch am nächsten Tag", lacht Robert Müller.
Abseits des Platzes "bin ich für jeden Spaß zu haben. Vor allem mit meinem ehemaligen Mitspieler und guten Freund Markus Schwabl habe ich gerne herumgealbert. Auf dem Platz bin ich dagegen ein fordernder Typ und im Leistungsmodus. Ich denke, ich habe ein ganz gutes Fingerspitzengefühl, wie ich mit den Jungs umgehen muss."
Müller bringt sich dabei neben dem Trainings- und Spielbetrieb vor allem bei der Videoanalyse ein. "Ich versuche, die Ausschnitte kurz und knackig zu halten", so der ehemalige Junioren-Nationalspieler. "Außerdem benenne ich Dinge klar beim Namen. Ich mochte es als Spieler nicht, wenn sich Trainer allgemein geäußert haben. Wenn ich zum Beispiel einen Lichtkegel einblende, wie unser Stellungsspiel in einer bestimmten Situation aussehen sollte, spreche ich dabei den entsprechenden Spieler direkt an."
Nach Ratschlägen aufgrund seiner aktiven Zeit wird Robert Müller ab und zu gefragt. "Da sind die Jungs noch ein wenig zurückhaltend. Ich bilde mir auf meiner Karriere aber nichts ein. Ich plaudere gerne darüber, wenn sie etwas wissen wollen. Unseren Spielern muss ich auch nicht die einfachsten Dinge erklären. Wir können gut kicken. Dennoch gibt es die eine oder andere Stelle, an der wir ansetzen können. Mir machen die Aufgaben beim SV Siedenbollentin sehr viel Spaß."
Dabei bringt der ehemalige defensive Mittelfeldspieler auch Eindrücke von seinen ehemaligen Trainern mit ein. "Man nimmt von jedem etwas mit. Meine Trainer hatten unterschiedliche Stärken. Als Spieler gab es immer Dinge, die man gut oder weniger gut fand." Über mehrere Vereine hinweg (FC Hansa Rostock, SV Wehen Wiesbaden und VfR Aalen) arbeitete Robert Müller mehr als sechs Jahre mit Trainer Peter Vollmann zusammen. "Auch heute noch telefonieren wir hin und wieder."
Beide verbindet auch ein Highlight in der Karriere des 39-Jährigen: Der Aufstieg mit Hansa Rostock in die 2. Bundesliga in der Saison 2010/2011. Auch an die DFB-Pokal-Spielzeit 2007/2008 mit dem FC Carl Zeiss Jena denkt er gerne zurück. "In der letzten Minute der Verlängerung das 2:2 gegen den VfB Stuttgart zu erzielen und dann im Elfmeterschießen weiterzukommen, war unglaublich. Das Halbfinale vor mehr als 80.000 Fans bei Borussia Dortmund bestritten zu haben, bleibt ebenfalls unvergessen. Leider sind wir am Ende dieser Saison aus der 2. Bundesliga abgestiegen."
Mit seiner Karriere, in der er neben 348 Partien in der 3. Liga auch 55 Spiele in der 2. Bundesliga absolviert hat, ist Robert Müller "nicht unzufrieden. Mehr geht immer. Ich durfte für Hertha BSC auch drei Minuten in der Bundesliga absolvieren. Wenn ich ehrlich bin, war ich dafür damals aber noch nicht bereit. Ich habe in meiner Laufbahn auch falsche Entscheidungen getroffen und war nicht zu jedem Zeitpunkt gut beraten. Dadurch bin ich aber auch der Mensch geworden, der ich heute bin", bereut er nichts.
Dass er nun schon seit Januar 2021 alleiniger Rekordspieler der 3. Liga ist, obwohl seit Mai 2021 kein weiterer Einsatz in der dritthöchsten Spielklasse hinzu kam, empfindet Müller "als Auszeichnung, auf die ich auch stolz bin. Als Profi verzichtet man auf einiges, was nicht immer alle sehen oder auch wissen - wie zum Beispiel Geburtstage oder Feierlichkeiten. Meine Eltern leben in Leipzig. Während meiner Karriere habe ich aber eigentlich nie bei einem Verein in der Nähe gespielt. Die Anzahl an Drittligaspielen ist nicht nur ein Zeichen von harter Arbeit, sondern auch Qualität. So blind kann ich nicht gewesen sein, wenn ich so viele Spiele absolvieren durfte", lacht der Routinier.
An eine Bestmarke für die Ewigkeit glaubt er allerdings nicht. "Dafür hätte es die 3. Liga vermutlich schon ein wenig früher geben müssen oder ich in meinen Zweitliga-Jahren weiterhin in der dritthöchsten Spielklasse aktiv sein müssen." Am ehesten kann ihm derzeit Bentley Baxter Bahn (312) von Alemannia Aachen gefährlich werden. Dafür müsste der 33-Jährige aber mindestens noch ein weiteres Jahr in der 3. Liga spielen. Mit Thomas Geyer (331) und Markus Schwabl (326) sind zwei ehemalige Mitspieler und gute Freunde von Müller seit dem Sommer in niedrigeren Spielklassen am Ball.
"Gute Chancen" räumt Müller einem anderen ehemaligen Weggefährten ein: Christoph Greger (256). Der 28-Jährige steht inzwischen beim FC Viktoria Köln unter Vertrag. "Christoph ist ein super verlässlicher Innenverteidiger. Aus unserer gemeinsamen Zeit bei der SpVgg Unterhaching weiß ich, wie sehr er seinen Körper pflegt. Wer auch immer mich letztlich überholt: Ich gönne es jedem. Schließlich weiß ich, wie viel Arbeit dahinter steckt. Wenn ich die Bestmarke nach einem halben Jahr verloren hätte, hätte ich mich darüber geärgert. Inzwischen bin ich aber lange genug Rekordspieler."
Die Marke an absolvierten Drittliga-Partien kann Robert Müller zwar nicht mehr ausbauen, dafür aber die Anzahl an Partien ohne Niederlage mit dem SV Siedenbollentin. Seit zehn Begegnungen hat der Aufsteiger immer mindestens einen Zähler eingefahren. "Wir hatten einen sehr guten Start in die Saison", so Müller. "Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison lügt die Tabelle auch nicht mehr." Im Vordergrund steht für den Aufsteiger "in einer sehr ausgeglichenen Liga aber weiterhin der Klassenverbleib. Dass wir auf Rang vier stehen, spricht für die Qualität unseres Teams. Wir haben gute Charaktere, die immer ihr Herz auf dem Platz lassen. Sonst würde es sportlich auch nicht funktionieren".
In den verbleibenden vier Spielen bis zur Winterpause will Robert Müller mit dem übrigen Trainerteam daran arbeiten, "dass wir noch mehr von unserem Entwicklungspotenzial abrufen". In den nächsten Tagen sind dann auch erste Gespräche geplant, ob die zunächst bis zur Winterpause verabredete Zusammenarbeit fortgesetzt wird. "Ich fahre jedes Mal mit Freude zum Training und arbeite sehr gerne mit dem Team zusammen", kann sich Robert Müller das sehr gut vorstellen.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.