SV Spellen: "Echte Mädchen spielen Fußball"
Der SV Spellen engagiert sich in besonderem Maße sozial – vor allem im Mädchen- und Frauenfußball. Dafür wurde der Klub beim DFB-Punktespiel mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
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Dr. Thorsten Philipps: Vermittelt seiner Mannschaft nicht nur Freude am Fußball, sondern auch Bedeutung von Kultur und Fairness.[Foto: privat/Collage FUSSBALL.DE]
Jugendtrainer Dr. Thorsten Philipps vom TSV Eintracht Groß Grönau gibt sich nicht damit zufrieden, seinen jungen Spielern lediglich das Dribbeln und Toreschießen beizubringen. Stattdessen bildet er sie auch kulturell weiter und vermittelt ihnen Fairness.
Der Kalender von Dr. Thorsten Philipps und seiner Mannschaft ist prall gefüllt. Nicht nur Fußballspiele und Trainingseinheiten stehen auf dem Plan, sondern auch Theater- und Museumsbesuche oder Schifffahrten. Der 49-Jährige hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine jungen Kicker auch kulturell weiterzubilden. "Ich finde das sehr wichtig", sagt er im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Seine Überzeugung lautet: "Unabhängig davon, was für einen Sport Kinder machen, sollte man mit ihnen auch andere Dinge ausprobieren." Dazu gehört einerseits, dass an Trainingstagen auch Sportarten wie American Football gespielt werden. Es beinhaltet aber eben auch, die Kinder über den Tellerrand des Sports hinausblicken zu lassen. "Ich möchte kindgerecht dafür sorgen, dass sie eine nachhaltige ganzheitliche Bildung bekommen", so Philipps.
Das Amt des Jugendtrainers ist für ihn Hobby und Berufung zugleich. Fußball hatte in seinem Leben schon immer eine große Bedeutung. Er hat nicht nur in der Kindheit gespielt, sondern war als Student auch in der Uni-Mannschaft der Kieler Universität aktiv. Vor zwei Jahren hat er seine Doktorarbeit abgeschlossen. Seitdem hat er mehr Freizeit. Diese hinzugewonnene Zeit widmet er dem Sport. "Es macht einfach Spaß, beim Fußball dabei zu sein", erzählt er. "Ich hatte über die Jahre ohnehin immer eine Beziehung zum Fußball. Als Sportreporter habe ich zum Beispiel den VfB Lübeck begleitet, als der Verein in der 2. Bundesliga gespielt hat und Dieter Hecking noch Trainer war. Es hat mich gereizt, irgendwann auch selber als Trainer tätig zu sein."
Im Jahre 2017 begann er als Übungsleiter beim TSV Eintracht Groß Grönau in Schleswig-Holstein und übernahm damals den jüngsten Jahrgang. Mittlerweile sind die Kinder seiner F-Jugendmannschaft sieben bis acht Jahre alt – und haben große Freude an den vielseitigen Freizeitaktivitäten. "Durch Theaterbesuche lernen Kinder, ruhig zu sitzen und sich zu konzentrieren. Das sind Dinge, die die Kinder im schnelllebigen Medienzeitalter mehr denn je brauchen", lautet die Überzeugung von Philipps.
Rund um die Auswärtsfahrten planen Philipps und sein Co-Trainer Matthias Schimmer gerne den einen oder anderen Ausflug ein. Als beispielsweise ein Turnier in Bad Segeberg stattfand, besuchte die Mannschaft die legendären Karl-May-Festspiele mit Winnetou und Old Shatterhand. In der nordfriesischen Friedrichstadt unternahm die Fußball-Truppe eine Hafenrundfahrt. Auch in einem Museum für Natur und Umwelt oder in einem Unterwasser-Marionetten-Theater sind die Jungs bereits gewesen. "All das sind natürlich auch tolle Teambuilding-Maßnahmen", sagt Philipps.
Überhaupt scheint Philipps der Zeit in einigen Dingen voraus zu sein. Er hat zum Beispiel das allseits bekannte "FUNino" (Minifußball für Kinder und Jugendliche) in ein "FairNino" umgewandelt. "Mit dem FairNino-Turnier setzten wir die Überlegungen des DFB um, in Zukunft ohne Torwart im Drei-gegen-Drei auf vier kleine Tore zu spielen. So haben alle Kinder mehr Bewegung und Ballkontakte", sagt er.
Eine weitere Besonderheit: Geleitet wurden die Spiele von jungen Schiedsrichtern im Alter von zehn oder elf Jahren, die anfangs noch per Headset von erfahrenen Schiedsrichtern Unterstützung bekamen. Philipps ist es wichtig, dass bereits im jüngsten Alter ein echter Unparteiischer auf dem Platz steht. "So lernen die spielenden Kinder früh, Respekt vor dem Schiedsrichter zu haben", sagt der Trainer.
Allzu viele Diskussionen mit den Spielern, Trainern oder ehrgeizigen Eltern brauchten die jungen Schiedsrichter dabei nicht zu befürchten. Gewonnen hatte das Turnier nämlich nicht die Mannschaft mit den meisten Siegen oder Toren, sondern die mit den meisten Fairness-Punkten. Also galt das Motto: Wer herumbrüllt, verliert.
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