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Amateur-Alltag |22.09.2018|13:00

Torjubel: Von Botschafter bis Ego-Zocker

Adam Szalai macht es vor: Wenn man nach dem Jubeln plötzlich ohne Hemd dasteht.[Foto: imago sportfotodienst]

Fußball-Weisheit #11: „Ich hatte mir gar nicht vorgenommen, dass ich mich ausziehe. Plötzlich stand ich ohne Hemd da.“ (Adam Szalai nach einem Last-Minute-Siegtreffer gegen Hannover 96). Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. So ist das mit den Dingen, die man sich so vornimmt, und den Dingen, die dann man am Ende macht. Joel Grandke schreibt in seiner aktuellen FUSSBALL.DE-Kolumne Amateur-Alltag über die unzähligen Varianten, ein Tor besonders kreativ zu bejubeln.

Das kennen wir alle: Da willst du dich am Abend nur kurz mit einem Kollegen auf ein Bierchen treffen, um ein paar berufliche Dinge zu klären, und plötzlich stehst du ohne Hemd und Krawatte um den Kopf gebunden grölend auf der Shot-Bar. Klassiker. Zuhause berichtet man der Frau dann kleinlaut von der berühmten „Eigendynamik“, die der Abend entwickelt hätte. Aber sind wir ehrlich: Es sind doch gerade diese spontanen Gefühlsausbrüche, die einen Kneipenabend – aber vor allem ein Fußballspiel wie beim Sportsfreund Szalai – besonders machen. Der Ungar, getrieben von über 20.000 jubelnden Fans, hat einfach mal das rausgelassen, was ihm in den Sinn kam. In diesen Momenten lässt sich ein Fußballspieler kein Mikro reichen, um eine Danksagung mit tränenfeuchten Augen von einem Zettel abzulesen. Er zieht stattdessen einfach sein Trikot aus, um den Zuschauern zu zeigen: „Hier stehe ich halbnackt und ungeschminkt vor euch. Dieses Tor und mein Sixpack sind alles, was ich euch gerade geben kann!“ Man braucht nach keinem tieferen Sinn zu fragen, es ist einfach ein Moment stumpfer Ehrlichkeit. Die Fans lieben das.

Sanches „entschuldigt“ sich für Tor

Sein Bundesliga-Kollege Renato Sanches vom FC Bayern hat in der Champions League ebenfalls ein emotionales Tor geschossen. Kein Last-Minute-Gamewinner, dafür mit besonderer Vorgeschichte: Im Alter von elf Jahren wechselte Sanches zu Gegner Benfica, die er erst acht Jahre als international gehyptes Top-Talent in Richtung München verließ. Bei den Bayern kam er zunächst gar nicht in Tritt, wurde sogar verliehen. Der Brustlöser folgte nun ausgerechnet bei seinem Comeback an alter Wirkungsstätte in Lissabon. Nach seinem sehenswerten 2:0-Treffer für die Bayern riss er sich aber nicht das Trikot vom Leib, sondern hob entschuldigend die Hände nach oben – aus Respekt vor seinem Ex-Verein. Die Benfica-Fans honorierten den Treffer des FCB-Spielers derweil mit Standing Ovations – ein eindrucksvoller Moment.

In der Kreisliga sind die Kulissen deutlich überschaubarer, was aber nicht bedeutet, dass die Emotionen nicht auch hier auf besondere Art und Weise aus den Torschützen heraussprudeln. Zwischen „Astralkörper-Adam“ und dem „respektvollen Renato“ gibt es schließlich eine große Bandbreite an Jubel-Varianten. Eine Typologie von den kleineren Sportplätzen der Republik.

Der Botschafter: Er überlässt nichts dem Zufall und hat sich bestens auf seinen Treffer vorbereitet. Seit Wochen trägt er ein selbstbeschriebenes Shirt mit der Aufschrift „Alles Gute, Lukas! Du bist der beste Mensch der Welt!“ unter dem Trikot. Damit löst er die verlorene Stammtisch-Wette mit einem Kumpel ein. Hätte er – wie geplant – vor einem Monat getroffen, wären die Glückwünsche pünktlich angekommen.

Der Liebeskasper: Er sendet beim Jubel ebenfalls Grüße an seine Liebsten. In diesem Fall gehen sie aber in Richtung der Familie. Er formt mit seinen Händen ein Herz in Richtung seiner Frau am Spielfeldrand oder küsst – für die Älteren unter uns, die nicht mehr in der „Honeymoon“-Phase stecken – ganz routiniert den Ehering. Sollte Nachwuchs im Anmarsch sein, stopft er sich das Leder unter das Trikot als Baby-Ersatz unter das Trikot, vorausgesetzt zwischen Bierbauch und Stoff ist noch genügend Platz. Die Komposition rundet der klassische „Daumenlutscher“ ab, damit auch der Zuschauer mit der längsten Leitung versteht, was gemeint ist.

Der Profi-Trittbrettfahrer: Er sucht sich seine zweifelhafte Inspiration auf den großen Fußballbühnen. Wenn Pogba oder Griezmann nach einem Treffer wieder eine neue Art der Herumhampelns präsentieren, steht unser Amateur-Nachahmer gleichzeitig vor dem Fernsehen, um die Bewegungsabläufe direkt einzustudieren. Am nächsten Tag wird der Treffer zum 6:0 gegen den Tabellenletzten dann genauso gefeiert. Das ist einerseits mehr als peinlich und bringt andererseits die gegnerischen Spieler auf den Plan, die in den nachfolgenden Zweikämpfen gegen den Möchtegern-Pogba gern mal besonders zulangen.

Der Unaufgeregte: Eine fast schon ausgestorbene Spezies, aber es gibt sie vor allem noch im Altherren-Bereich. Wenn er trifft, springt er einfach hölzern nach oben und ballt die Faust gen Himmel. Zu Zeiten Gerd Müllers war sowas der angenehme Standard. Keine große Inszenierung, keine Kasperei – einfach mal die Leistung sprechen lassen. Das sind übrigens die Spieler, die noch schlicht-schwarze Leder-Bolzer tragen. Nachwuchskicker wissen gar nicht mehr, wie solche Schuhe aussehen.

Der Ego-Zocker: Da marschiert sein Mitspieler heroisch über das gesamte Feld und legt frei vor dem Keeper noch mannschaftsdienlich auf ihn ab, sodass er nur noch den Fuß hinhalten muss. Anstatt seinem Kollegen zu danken, dreht der Ego-Zocker ohne weiteren Blickkontakt ab, um seine Ein-Mann-Party zu feiern. Die Glückwünsche der Mitspieler gehen ihm am Allerwertesten vorbei. Hauptsache, sein Name steht morgen in der Lokal-Zeitung. Sympathisch.

Der Teamplayer: Das komplette Gegenteil ist dieser Sportsmann. Er erobert den Ball selbst in der eigenen Hälfte und nagelt ihn nach einem Solo kurz vor Schluss auch noch in den Winkel. Danach dreht er die große Runde: Mitspieler, Trainer, Betreuer – er würde am liebsten auch noch den Grillmeister in der Bratwurst-Bude umarmen. Nach dem Spiel wird er sagen: „Ohne den Einsatz meiner Kollegen wäre dieser Treffer nie möglich gewesen.“

Der Unbedachte: Er lässt sich ganz im Szalai-Stil von seinen Emotionen leiten. Das Trikot reißt er sich nach einem wichtigen Derby-Tor vom Leib, um durchgeschwitzt mit Anlauf in die Zuschauer zu springen. Das Problem: Es sind erst 60 Minuten gespielt und er hatte zuvor bereits die Gelbe Karte gesehen. Also geht es vom Regen in die Traufe: Der potenzielle Matchwinner kauert eine halbe Stunde lange am Spielfeldrand, während sich seine Kollegen in Unterzahl noch zwei Gegentore fangen. Noch tragischer: Getrieben von seiner überschwänglichen Freude springt er nach seinem Treffer noch nie zuvor geübte Pirouetten, deren Landung im schlimmsten Fall in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses führt. Der Frankfurter Nicolai Müller ist nicht einzige Prominente, der solche Erfahrungen machen musste.

Egal ob stürmisch, zurückhaltend, kreativ oder unspektakulär: Bei der Wahl des Jubels sind eigentlich dem Torschützen keine Grenzen gesetzt. Wer einen Clown gefrühstückt hat, kann sich auch eine Faschingsmaske aus dem Stutzen ziehen und damit vor der Zuschauen abkaspern. Alles ist möglich. Meine einzige Bitte: Authentisch und sportlich bleiben. Wenn ihr meiner Kreisliga-Truppe gerade das achte Gegentor einschenkt und danach irgendwelche Pogba-Tanzbewegungen imitiert, weiß ich nicht, ob ihr nochmal unbeschadet an unserem Libero vorbeikommt. Nur so als Tipp.


Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

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