Der FC Türkspor Mannheim aus der Landesliga Rhein-Neckar ist am Finaltag der Amateure der einzige Siebtligist und fordert heute (ab 14.15 Uhr, live in der ARD) im Endspiel um den Landespokal von Baden den vier Ligen höher spielenden Lokalrivalen SV Waldhof heraus. Es ist das Finale mit dem größten Klassenunterschied. Im FUSSBALL.DE -Interview sprechen Türkspor-Kicker mit Waldhof-Vergangenheit über das Spiel ihres Lebens gegen den Ex-Klub aus der 3. Liga.
FUSSBALL.DE: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit bei Waldhof Mannheim?
Caner Dönmez (37/Trainer): Ich kann nur Positives zu meiner Zeit als Jugend- und U 23-Spieler beim SV Waldhof erzählen. Es ist ein sehr gut strukturierter Verein mit einer hochklassigen Jugendarbeit. Für mich war es eine Ehre, die Raute zu tragen.
Dolunay Cavdaroglu (25/Abwehr): Die Zeit in der Waldhof-Jugend war die beste Phase in meiner Karriere. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Pokalfinale.
Burak Gülmez (26/Mittelfeld): Es war eine sehr schöne Zeit mit einigen Erfolgen - zum Beispiel dem Aufstieg in die Oberliga oder Partien im DFB-Pokal der Junioren. Zeitweise war ich auch Kapitän.
Ayhan Sabah (22/Mittelfeld): Wenn ich an damals zurückdenke, muss ich sofort grinsen. Die Zeit als "Buwe" war ein Riesenerlebnis. Wir hatten eine super Mannschaft, einen tollen Trainerstab und waren wie eine Familie. Gemeinsam haben wir nicht nur gespielt, sondern uns auch außerhalb des Platzes getroffen. Außerdem war der Fansupport fantastisch.
Welchen persönlichen Bezug haben Sie noch zum SV Waldhof?
Dönmez: Direkten Bezug zum Waldhof habe ich leider nicht mehr. Aber ich bin hin und wieder mal im Stadion, wenn es zeitlich machbar ist.
Cavdaroglu: Waldhof Mannheim hat mir viel beigebracht und ich bin sehr dankbar, dass ich ein Teil dieses Vereins sein durfte.
Gülmez: Der Bezug ist immer noch sehr groß. Von den Bambini bis zur U 23 habe ich schließlich dort meine gesamte Jugend verbracht.
Sabah: Die Verbundenheit ist nach wie vor sehr stark. Bei Gelegenheit gehe ich gerne zu den Spielen. Der Verein behält einen Platz in meinem Herzen, da ich insgesamt fünf Jahre für den SV Waldhof aktiv war.
Was nehmen Sie sich jetzt für den Finaltag vor?
Dönmez: Unser Ziel war es von Anfang an, im Pokalwettbewerb gegen den SV Waldhof zu spielen. Damals haben wir nicht unbedingt an das Finale gedacht. Jetzt aber wollen wir das Endspiel so lange wie möglich spannend halten und den Zuschauern zeigen, dass wir verdient im Finale stehen. Wir werden uns nicht verstecken!
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Cavdaroglu: Wir wollen als Mannschaft zeigen, was wir draufhaben und dass wir es auch mit einem Drittligisten aufnehmen können.
Gülmez: Wir möchten das Bestmögliche herausholen und uns gut präsentieren. Chancenlos sind wir auf keinen Fall.
Sabah: Auf den Finaltag bereite ich mich schon seit Anfang der Woche vor. Ich werde mein Bestes geben, um meine Mannschaft zu unterstützen. Vor allem aber möchte ich Spaß am Fußball haben und die Atmosphäre genießen.
Was spricht für Türkspor als Pokalsieger und DFB-Pokal-Teilnehmer?
Dönmez: Wenn man ehrlich ist, eigentlich nicht viel. Die Chance ist sehr klein, aber wir werden unser Bestes geben. Für uns alle würde ein Traum in Erfüllung gehen.
Cavdaroglu: Fast jeder sagt, dass wir hoch verlieren werden. Aber ich kann allen Kritikern nur sagen: Es wird ein spannendes Spiel - und am Ende feiert nur eine Mannschaft auf dem Spielfeld. Wir werden das sein und Geschichte schreiben!
Gülmez: Im Fußball ist alles möglich, vor allem im Pokal. Wir sind heiß auf das Match und werden sehen, ob wir die Sensation schaffen können.
Sabah: Der Klub kann Geschichte schreiben und sich erstmals für den DFB-Pokal qualifizieren. Diese Extramotivation wird hoffentlich dazu führen, dass wir alle über uns hinauswachsen.
Wie wird bei einem Pokalgewinn gefeiert?
Dönmez: Zumindest ich als Trainer habe soweit noch nicht gedacht. (lacht)
Cavdaroglu: Türkspor Mannheim feiert nie alleine, sondern wir sind eine sehr große Familie und werden zusammen den Pokalerfolg feiern.
Gülmez: Wenn wir es tatsächlich schaffen sollten, geht die Party ab! (lacht)
Sabah: Nach dem Halbfinalsieg haben wir bereits gemeinsam mit der Mannschaft gefeiert. Diesmal würden wir das sicher wieder tun - nur noch etwas größer und auch gemeinsam mit Freunden und Familie.
Autor/-in: Christian Knoth/MSPW