Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Als Jugendspieler des VFB Gaggenau (linkes Bild) träumte Fatih Aslan (u.l.) vom Profifußball - heute ist er Teammanager der "Löwen".[Foto: privat/1860 München ]
Zielstrebigkeit, enormer Fleiß und strategisches Denken – die Grundlagen dafür, dass Fatih Aslan der Verwirklichung seines Traums Schritt für Schritt näherkommt. Schon als Jugendspieler des VFB Gaggenau war ihm klar: „Ich will später im Management eines Profivereins arbeiten – ich will irgendwann Sportdirektor werden!“ Inzwischen wurde seine Vision fast wahr. Mit gerade mal 29 Jahren ist Aslan Teammanager des Traditionsvereins 1860 München.
In seiner Heimatregion wissen das nur wenige. Wenn Aslan alle paar Wochen während eines kurzen Heimaturlaubs bei den Eltern durch die Gaggenauer Fußgängerzone schlendert, dann trifft er hin und wieder Freunde, Bekannte oder auch Schulkameraden, die wissen, was er macht. Rund 20 Jahre lang hat er in der Murgtal-Stadt gelebt. Von Fremden wird er hier nie auf seinen Job angesprochen. Doch wenn er in seiner Wahlheimat München in der Nähe der Grünwalder Straße unterwegs ist, dann erkennen ihn viele. Dann wird er vieles gefragt – und auch mal um ein Autogramm gebeten. Aslan sitzt bei Spielen von 1860 München auf der Auswechselbank, ganz in der Nähe von Cheftrainer Daniel Bierofka, ist daher immer wieder im Fernsehen zu sehen. Logisch, dass ihn jeder Löwen-Fan kennt.
Der in Baden-Baden geborene und in Gaggenau aufgewachsene Aslan steht seit Januar 2017 bei den „Löwen“ unter Vertrag. Mit diesem ebenso verantwortungsvollen wie abwechslungsreichen Job hat der ehrgeizige und zielstrebige ehemalige Amateurfußballer aber nur ein Zwischenziel in seiner Karriereplanung erreicht. Immer wieder sagt er selbstbewusst: „Später will ich Sportdirektor werden.“
Fußball bestimmt sein Leben. Schon im Alter von vier Jahren begann er als Jugendspieler beim VFB Gaggenau. Nur einige Jahre später sagt er seinen Freunden: „Ich will ins Management eines Proficlubs.“ Doch so richtig ernst nahm das damals keiner. Apropos VFB Gaggenau. Über den Verein sagt er: „Mein Herz schlägt für den VFB. Ich schaue immer nach den Ergebnissen und wenn ich die Möglichkeit habe, bin ich im Traischbachstadion.“ Dass der VFB den Aufstieg in der Relegation nicht schaffte, schmerzt ihn noch heute. „Es waren tolle Jahre beim VFB, mit Giovanni Casa hatten wir einen prima Trainer. Mit mir im Team war damals Sezer Ergün. Der ging dann zum KSC. Wir sind noch immer eng befreundet.“ Sezer Ergün, der sich beim KSC nicht im Profibereich nicht durchsetzen konnte und derzeit beim Landesligisten Ottenau spielt, sagt über seinen Kumpel Fatih: „Wir kennen uns seit Kindertagen, wir haben jeden Tag gebolzt. Er im Tor, ich im Tor… Wir haben im gleichen Haus gewohnt und auch unsere Eltern sind schon lange befreundet gewesen. Er ist seit Jahren mein bester Freund.“
„Ich bin 24 Stunden für den Trainer und die Mannschaft da. Es spielt keine Rolle, wenn einer nachts um zwei Uhr anruft.“
Aslan verfolgte weiter sein Plan: Nach der mittleren Reife in Gaggenau und der Fachhochschulreife in der HLA Rastatt absolvierte er in Freiburg ein Sportmanagement-Studium. Ganz „nebenbei“ erwarb er eine Trainerlizenz. Parallel macht er sich Gedanken, wie er den Sprung ins Management eines Proficlubs schaffen könnte. „Ich war zuerst als Libero und dann als Sechser kein schlechter Fußballer, aber zum Profi hat es nicht gereicht. Über diese Schiene ging also nichts. Ich wusste: Ich muss mehr machen als ein Ex-Profi, ich musste mir ein Alleinstellungsmerkmal zulegen, denn dieser Markt ist sehr klein“, so der clevere und sympathische Aslan. Das Ergebnis seines individuellen Brainstormings: Er begann, Sprachen zu lernen. Inzwischen beherrscht er sechs Sprachen nahezu perfekt: Türkisch aufgrund seiner Herkunft, Deutsch, weil er hier geboren ist und aufwuchs. Dazu kam während des Studiums die Verbesserung von Englisch und Französisch. Um „Sprach-Nischen“ abzudecken, lebte er einige Zeit in Madrid in Spanien, danach in Porto in Portugal. „Ich wusste, es gibt viele Ausländer im Profigeschäft, als Spieler und Trainer. Und: Portugiesisch ist im Fußball sehr wichtig.“ Man denke nur an die vielen Brasilianer...
Als dann Vitor Pereira, der mit dem FC Porto mehrfach die portugiesische Meisterschaft gewann, als Cheftrainer zu den Münchner Löwen in die 2. Bundesliga wechselte, sah Aslan seine Chance gekommen. Er bewarb sich sofort bei den „Sechzgern“. „Ich wusste: Das ist meine Chance. Ich habe angerufen und gesagt: ‚Ich bin bereit, das zu machen.‘ Als Dolmetscher, verbunden mit anderen Aufgaben. Ich verwies auf meine Ausbildung. Nach zehn Minuten kam der Rückruf mit der Einladung nach München.“ Nach dem ersten Gespräch mit Trainer Pereira sagte der: ‚Fatih – du bleibst bei mir!‘ So wurde ich Teammanager-Assistent und Übersetzer.“ Ein Zwischenziel war erreicht: „Ich war hochmotiviert, denn ich wollte schon immer im Fußball arbeiten.“ Mit seinem großen Organisationstalent hat er alle bei 1860 überzeugt. So nebenbei übernahm er übrigens auch den Job des Videoanalysten.
Sein Aufgabenbereich als Teammanager: Er ist für die Koordination und Organisation des Profiteams zuständig. Also Auswärtsfahrten planen, Testspiele und Trainingslager koordinieren, Marketingtermine ausmachen, dazu die rechtlichen Angelegenheiten bei Transfers checken. „Es ist ein Fulltimejob. Ich bin 24 Stunden für den Trainer und die Mannschaft da. Es spielt keine Rolle, wenn einer nachts um zwei Uhr anruft. Das gehört zum Job.“ Jugendfreund Ergün ist sicher, dass diese enorme zeitliche Beanspruchung keine Belastung für Fatih ist: „Er ist in diesem Job bei 1860 München in seinem Element. Fußball hat ihn schon immer interessiert. Er kannte immer jeden Spieler, Trainer und Manager.“
Dass sein Freund trotz des beruflichen Erfolgs „immer bodenständig geblieben ist“, war für Ergün klar. „Er war und ist ein ehrlicher und zuverlässiger Typ. Mein bester Freund eben.“ Logisch, dass Ergün immer wieder zu Spielen der Löwen nach München fährt. An ein Ereignis erinnert er sich ganz genau: „Ich war bei einem Besuch auch schon im Spielerhotel und bin dann mit Fatih zum Spiel gefahren. Da war ein Spielerberater dabei – es war beeindruckend, wie Fatih problemlos zwischen den verschiedenen Sprachen hin- und herwechselte.“ Den Fußball in seiner badischen Heimat hat der Wahl-Münchener Aslan immer im Blick – auch den Ligakonkurrenten KSC: „Wir haben mit dem Aufstieg nichts zu tun. Daher wünsche ich mir, dass der KSC aufsteigt. Aber: Insgesamt tendiere ich mehr zum SC Freiburg.“
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