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Temopfußballer |08.09.2019|13:00

Vorbild Werner: Highspeed in der Kreisliga

Pfeilschnell: Die Schnelligkeit gehört zu Timo Werners größten Stärken.[Foto: Philipp Reinhard]

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Schnelligkeit ist auf dem Fußballplatz ein probates Mittel, um Spiele für sich zu entscheiden. Das gilt für den Profibereich ebenso wie für die "Abteilung Langholz" auf dem Ascheplatz. Joel Grandke mit seiner neuesten Ausgabe der Kolumne Amateur-Alltag.

Sportler-Weisheit #14: "Ich bin so schnell, als ich letzte Nacht das Licht im Hotelzimmer ausgemacht habe, war ich im Bett, ehe es dunkel war." (Muhammad Ali)

Da klimpert's kräftig im Phrasenschwein. Box-Legende Ali war ein Freund der großen Worte und lauten Töne. Wer jedes seiner Zitate inhaltlich auf die Goldwaage legt, hat den Mann nie verstanden. Ob ein Zeuge in seinem Hotelzimmer zugegen war und bestätigen kann, dass Ali beim Zubettgehen die Lichtgeschwindigkeit mal eben überholt hat, ist nicht überliefert. Zweifel an seiner außergewöhnlichen Schnelligkeit bestehen allerdings keine. Mit schnellen Schritten tänzelte der Schwergewichtler durch den Ring und wich Schlägen aus, die sich viele seiner Konkurrenten reihenweise gefangen hätten. Beim Fußball braucht man sich – solange sich alle Spieler auch nur ansatzweise ans Regelwerk halten – keine Sorgen zu machen, sich vor gegnerischen Schlägen leichtfüßig wegducken zu müssen.

Doch auch hier kann ein starker Antritt und ein hohes Tempo einen spielentscheidenden Vorteil bringen. Die Gladbacher Hintermannschaft kann nach dem letzten Bundesliga-Spieltag ein Lied davon singen. Bei der 1:3-Heimniederlage gegen RB Leipzig fanden sie keine Antwort auf Gäste-Stürmer Timo Werner. Genauer gesagt auf dessen Schnelligkeit. Bei allen drei Treffern durchbrach er mit teils fulminanten Antritten die Abwehrreihe und behielt allein vor dem Keeper die Ruhe. Mit Tempo und Eiseskälte stand am Ende ein Hattrick und zweifellos der Stempel "Man of the Match" in seinem Zeugnis. Qualitäten, mit denen er auch in Zukunft für das DFB-Team den Unterschied machen soll.

"Mag das Trikot spannen wie eine Wurstpelle, aber unterschätzt das nicht: Der ist auf den ersten Metern immer noch brutal schnell"

"Abteilung Langholz" als Erfolgsrezept

Wer auf Werners Niveau über das Feld flitzt, wird in der Regel nicht allzu viel Zeit auf Amateur-Sportplätzen verbringen. Doch auch auf Kreisliga-Niveau sind schnelle Spieler eine gern genutzte Waffe, um zum Erfolg zu kommen. Das hängt schon mit der klassischen Grundtaktik zusammen, der unzählige Teams seit ihrer Gründung in den unteren Ligen folgen: Abteilung Langholz. Die Erklärung liegt auf der Hand: Wem bewusst ist, dass mit dem vorhandenen Spielermaterial kein Tiki-Taka und oft nicht mal unbedrängt ein sauberer Doppelpass ohne wahrscheinlichen Ballverlust möglich ist, der versucht das Spielfeld schnellstmöglich zu überbrücken. Und diesen schnellsten Weg vom Abwehr- ins Angriffsdrittel geht man, indem das Leder mit dem Vollspann nach vorne gebolzt wird. Hier kommt nun der schnelle Stürmer ins Spiel. Entsprechend seines meist fehlenden Talents wird nicht viel von ihm erwartet – außer, dass er eben diesen blind weggekloppten Bällen hinterhergeht.

Da zahlreiche Teams dieses Potenzial erkennen und als probates Mittel nutzen wollen, stellen sie ihre flinksten Spieler – von denen es meist nicht allzu viele gibt – in der Offensive auf. Ergo tummeln sich die in der Regel kräftigeren, schwerfälligeren und langsameren Sportsfreunde in der Abwehr. Und nun fügen wir wissenschaftlich zusammen: Wenn beide Teams nach dieser Maßgabe aufstellen, tritt auf beiden Seiten ein Gefälle zwischen flinker Offensive und schwerfälliger Defensive auf, was durch lange Bälle hinter die Abwehr genutzt werden kann. Und wenn der Gegner aufgrund des klassischen Spielermangels einen über 50-jährigen Altherren-Libero hinten reinstellt, können hier ohnehin sogenannte Mismatches, wie der Basketballer die Duelle mit großen körperlichen Unterschieden nennt, auftreten.

Während man einen Spieler hinsichtlich seiner Technik noch recht passabel schulen kann, haben physische Komponenten wie die Schnelligkeit auch viel mit der Veranlagung zu tun. Aus einem langsamen Spieler wirst du mit ein bisschen Training keinen besonders schnellen machen – keine Chance. Kondition lässt sich noch vergleichsweise gut durch regelmäßige Laufeinheiten aufbauen, bei der Grundschnelligkeit gestaltet sich die Sache aber schwieriger. Wir sehen bei Beispielen wie dem Kugelblitz Ailton, dass selbst fehlende Fitness und ein beachtlicher Bauchumfang nicht viel über das Tempo eines Spielers aussagen müssen. Diese Beobachtung führt auch zu einem der Traineransprachen-Evergreens vor dem Spiel: "Bei der Nummer 9 mag das Trikot zwar spannen wie eine Wurstpelle, aber unterschätzt das nicht: Der ist auf den ersten Metern immer noch brutal schnell!"

Stellungsspiel als absoluter Endgegner

Jungen Spielern mit hoher Geschwindigkeit wird meist schon früh eine große Zukunft prophezeit. Nach dem Motto: "Jaja, das bisschen Fußballspielen werden wir dem schon noch beibringen. Den holt aber keiner ein, wenn der mal auf Tempo ist! Der kommt später groß raus!" Oftmals wird sein Potenzial an dieser Stelle aber maßlos überschätzt. Es dauert entweder eine gefühlte Ewigkeit, bis er er verstanden hat, dass er drei Meter hinter der Abseitslinie starten muss, um bei der Passabgabe vom Schiedsrichter nicht fälschlicherweise im Abseits gewähnt zu werden. Wer nach einer Sekunde schon 10 Meter Vorsprung vor seinem Gegenspieler hat, bekommt im Zweifel häufig den Pfiff gegen sich. Einem Kreisliga-Schiedsrichter ohne Assistenten kann das kaum übelgenommen werden, der Frust des verzweifelten Angreifers sorgt dennoch für Explosionsgefahr.

Sollte unser Tempo-Stürmer sein Stellungsspiel über die Jahre endlich in den Griff bekommen haben und den Kreisliga-Abseits-Sicherheitsabstand wahren, steht er oftmals vor den nächsten Problemen. Selbst ohne Gegenspieler lauern auf dem Weg zum Tor einige Fallstricke. Wer im Vollsprint den Ball führt und eine Ballkontrolle wie ein kaputter Flipperautomat in einem Erdbeben-Risikogebiet mitbringt, schafft gerne mal das Kunststück, den Ball dermaßen verspringen zu lassen, dass der Zuschauer nicht weiß, ob es sich um eine Ballannahme oder einen überhasteten Torschuss aus 35 Metern gehandelt hat. Selbst der größte Vorsprung auf den Verteidiger kann zudem verspielt werden, wenn man sich den Ball viel zu weit nach rechts oder links vorlegt. Aus dem eigentlich schnurgeraden Laufweg zum Tor wird so ein schwindelerregender Zick-Zack-Lauf mit Umweg über die Eckfahne, den sogar unser Ü50-Libero noch rechtzeitig vor dem Abschluss kreuzen kann.

Im letzten Schritt geht es schließlich um das, an dem Stürmer gemessen werden: Tore. In der Kreisliga haben wir alle die Erfahrung gemacht, dass flinke Beine und ein ruhiges Füßchen – so nah sie anatomisch auch beieinander liegen – nur in Ausnahmefällen miteinander einhergehen. Während es ein Timo Werner so einfach aussehen lässt und die Bälle trotz Hochgeschwindigkeit noch überlegt am Keeper vorbeischiebt, jagen Kreisliga-Flitzer das Leder gern mal 10 Meter über das Tor oder schieben sie entkräftet und ohne jeden Druck in die Hände des dankbaren Keepers. Und wenn unser Stürmer dann endlich die nötige Ruhe vor der Kiste innehat, ist er schon längst reif für die Alten Herren und in einem Alter, in dem die Geschwindigkeit jugendlicher Tage schon längst passé ist. Ein Dilemma. Das einzige Ziel ist es dann noch, nach dem Lichtausschalten rechtzeitig im Bett anzukommen, bevor der morgendliche Wecker klingelt – der Muhammad-Ali-Moment in der Senioren-Edition, wenn man so will.


Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

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