Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Odonkor: "Es wäre toll, wenn wir am 26. Mai ein wenig vom Sommermärchen zurückholen."[Foto: imago/Eibner]
Es ist der 14. Juni 2006, als David Odonkor die Fußball-Welt aus den Angeln hebt. Im zweiten Gruppenspiel gegen Polen läuft bereits die erste Minute der Nachspielzeit, als Bernd Schneider auf dem rechten Flügel David Odonkor steil schickt. Der für Arne Friedrich eingewechselte Dortmunder ist keine halbe Stunde auf dem Platz, als er zur Fußball-Legende wird: Odonkor, schnellster Spieler auf dem Platz, rennt los, flankt in die Mitte und Oliver Neuville – noch so ein "Mann für spezielle Momente" im DFB-Team von Jürgen Klinsmann – drückt den Ball über die Linie. Die Folge: Ekstase im Dortmunder Westfalenstadion, der Auftakt zum deutschen Sommermärchen und einer der Momente, nach denen sich Fußball-Fans ein Leben lang fragen: „Wo warst du, als Odonkor geflankt und Neuville das 1:0 gegen Polen gemacht hat?“
Heute, zwölf Jahre später, ist der inzwischen 34-Jährige Trainer des ostwestfälischen Landesligisten SpVgg Bad Pyrmont – und bereitet gerade sein DFB-Abschiedsspiel vor. Im Interview mit FUSSBALL.DE verrät Odonkor, auf wen sich die Zuschauer beim „Familientreffen“ am 26. Mai im Aachener Tivoli-Stadion freuen dürfen und was er als Trainer noch erreichen will.
FUSSBALL.DE: David Odonkor, wer kommt denn alles am 26. Mai nach Aachen?
David Odonkor: Da werden einige große Namen dabei sein: Zugesagt haben auf jeden Fall schon Christoph Metzelder, Gerald Asamoah, Jens Nowotny, Mike Hanke – und natürlich Oliver Neuville. Ich freue mich schon sehr darauf, viele Freunde und Mitspieler aus meiner Karriere wieder zu treffen und mit ihnen und den Fans im Stadion einen hoffentlich unvergesslichen Tag zu erleben.
"Jetzt holen wir das Sommermärchen noch mal für einen Tag zurück!"
Das Sommermärchen ist zwölf Jahre her und Ihr letztes Länderspiel liegt auch schon zehn Jahre zurück. Warum also jetzt erst?
Odonkor: Eigentlich wollte ich das Sommermärchen ja schon 2010 vor der WM in Südafrika aufleben lassen, aber dann gab es keinen passenden Zeitpunkt dafür, und so haben wir es verschoben. Dass es nun noch einmal acht Jahre gedauert hat, macht mir persönlich gar nichts, denn so können wir gemeinsam auf eine tolle Zeit zurückblicken: Die WM 2006, das Sommermärchen, das war schließlich etwas ganz Besonderes. Die Menschen haben sich eigentlich zum ersten Mal offen zu Deutschland bekannt, haben Fahnen gekauft und bei super Wetter überall friedliche Fußball-Feste gefeiert. Es wäre toll, wenn wir am 26. Mai ein wenig von diesem Gefühl zurückholen und den Leuten wiedergeben könnten.
Und warum findet das Spiel in Aachen statt?
Odonkor: Weil mich die Alemannia nach meiner schwierigen Zeit bei Betis Sevilla herzlich aufgenommen hat. In Aachen habe ich zwar nach meiner Rückkehr nach Deutschland nur ein Jahr gespielt, und wir sind aus der 2. Bundesliga abgestiegen, aber mit dem Verein, den Fans und den Menschen in der Stadt verbinde ich viele schöne Erinnerungen. Schade, dass die Alemannia zurzeit nur in der Regionalliga spielt, denn solch ein Verein mit einem so tollen Stadion gehört meiner Meinung nach wieder in den Profifußball.
Sie haben lange für den BVB in der Bundesliga mitgemischt und mit Betis, trotz vieler Enttäuschungen und verletzungsbedingten Pausen, gegen Weltklubs wie Real Madrid und den FC Barcelona gespielt. Trotzdem reduziert man Sie wohl auf diese eine Szene im Spiel gegen Polen. Wie kommen Sie damit klar?
Odonkor: Damit habe ich keine Probleme, im Gegenteil: Ich bin superglücklich, dass ich beim Sommermärchen dabei sein durfte und mit dazu beitragen konnte, ein ganzes Land in einen Fußballrausch zu versetzen. Um ehrlich zu sein, hätte doch nie jemand damit gerechnet, dass ich bei der WM im eigenen Land eine wichtige Rolle spielen würde – auch wenn es eben in nur einem Spiel war. Und jetzt holen wir das Sommermärchen noch einmal für einen Tag zurück!
Nach Ihrer aktiven Karriere im Profifußball haben Sie bisher ausschließlich im Amateurbereich gearbeitet: Co-Trainer in Verl und Herford, Chefcoach in Dornberg, Sportlicher Leiter in Hamm und jetzt wieder Chefcoach in Bad Pyrmont. Wollen Sie nicht auch als Trainer höher angreifen?
Odonkor: Natürlich, das ist mein Ziel! Ich denke aber, dass der Weg der kleinen Schritte der richtige für mich ist. Auf meinen beiden letzten Stationen zum Beispiel lief es nicht wirklich gut, so dass ich ganz zufrieden bin, in Bad Pyrmont eine gute Aufgabe gefunden zu haben. Eigentlich wollten wir oben mitspielen, aber jetzt müssen wir uns erst einmal auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentrieren. Am Sonntag spielen wir beim Spitzenreiter HSC Hannover, gegen den wir in der Hinrunde sogar gewonnen haben. Das möchten wir gerne wiederholen.
Werden Sie in der siebten Spielklasse nicht zu sehr an Ihrem großen Namen gemessen?
Odonkor: Ein Trainer steht immer in der Verantwortung, egal ob er einen bekannten Namen hat oder nicht. Für mich zählt nur, wie gut ich mit der Mannschaft zusammen arbeiten kann, da ist die Liga egal. Wenn sich demnächst etwas anderes in einer höheren Liga ergeben sollte, werde ich mir das gerne anhören.
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