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Mit der Fahrt zu Eintracht Norderstedt beschließt unser VfB Lübeck am Samstag (Anstoß 14 Uhr) die Regionalliga-Saison 2022/23 – und neben dem Aufstieg ist im Fernduell mit dem Hamburger SV II (zeitgleich gegen den SC Weiche Flensburg) auch die Meisterschaft noch drin. Mit den Norderstedtern wartet jedoch eine der vielen „Wundertüten“ der Liga auf unsere Mannschaft.
Die Eintracht hat erst in der vergangenen Woche mit dem 1:1 beim SC Weiche Flensburg 08 auch rechnerisch den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord sichergestellt. Als Tabellenachter haben die Mannen von Trainer Olufemi Smith allerdings eine positive Gesamtbilanz: In dieser Saison wurden zwölf Spiele gewonnen und elf verloren. Zwölf Partien endeten unentschieden. Der sichere Klassenerhalt war in dieser Saison das absolute Minimalziel. Eigentlich waren die Norderstedter im Winter auf einem Kurs, sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen. Von den vergangenen zehn Spielen wurde allerdings nur noch eines gewonnen.
Trainer der Mannschaft ist Olufemi Smith. Der 44-Jährige ist seit 2019 dabei und nach dem Abschied von Trainer-Routinier Jens Martens seit dem Sommer allein verantwortlich. Bundesweite Bekanntheit erlangte der heutige Eintracht-Trainer auch im Jahr 2008, als er in der TV-Show „Schlag den Raab“ teilnahm und den Moderator besiegte – 2,5 Millionen Euro Gewinn nahm er damals mit nach Hause. Als Co-Trainer steht in dieser Saison der erfahrene Ex-Profi Marius Ebbers an der Seite von Smith.
Das Trainerteam der Eintracht kann dabei auf einen Stamm der Mannschaft und viele in der Regionalliga erfahrene Akteure bereits seit Jahren zählen. Dabei sind die bekanntesten Spieler, die seit Jahren in Norderstedt spielen, in dieser Saison nur noch Teilzeitkräfte. Torjäger Jan Lüneburg ist ebenso nicht mehr Stammspieler wie Mittelfeldmann Philipp Koch, der Cousin unseres Angreifers Felix Drinkuth. Doch Akteure wie die Verteidiger Juri Marxen, Fabian Grau oder Angreifer Nils Brüning sind ebenfalls bereits „altgediente“ Norderstedter und auch in dieser Saison regelmäßig im Einsatz. Dazu kommen die in den letzten Jahren hinzugestoßenen Jonas Behounek (zuvor u.a. HSV II, Großaspach, Essen), Dylan Williams (ein US-Amerikaner, der schon in Schweden und Australien spielte) oder Pelle Hoppe (u.a. Werder II, Chemnitz, Offenbach, BFC Dynamo) oder Torwart Lars Huxsohl (ehemals SV Meppen), die inzwischen feste Größen im Norderstedter Team geworden sind.
In dieser Saison kamen überwiegend junge Akteure neu hinzu. Der Ex-VfB-Angreifer Cemal Sezer, der im Herbst nach einem geplatzten Wechsel in die Türkei zum Team stieß, und Verteidiger Andre Wallenborn (zuvor Altona 93) brachten bereits einiges an Regionalliga-Erfahrung mit. Regelmäßige Spielzeit bekamen zuletzt auch der junge Abwehrspieler Tjark Hildebrandt (aus Hansa Rostocks U19), Mittelfeldtalent Marc Bölter (kam von Concordia) und Außenstürmer Manuel Brendel (vom HSV III). Ein Verlust war jedoch der Winter-Abgang des torgefährlichen Flügelstürmers Elias Saad, der bei Zweitligist FC St. Pauli anheuerte.
Bester Torschütze des Teams ist Saad mit seinen zehn Treffern aus dem ersten Halbjahr noch immer. Pelle Hoppe erzielte acht, Cemal Sezer sieben Treffer. Der beste Torjäger der letzten Jahre, eine Symbolfigur der Eintracht, beendet hingegen mit dem Spiel am Samstag seine Leistungsfußball-Laufbahn: Jan Lüneburg hört nach 238 Regionalliga-Spielen mit 71 Toren bei der Eintracht auf und spielt beim Bezirksligisten SV Lieth künftig Hobbyfußball.