Magazin | 22.08.2025 | 12:45

Atlas-Stürmer Entelmann: Auch mit 42 torhungrig

Entelmann: "Ich bin der typische Strafraumstürmer, benötige nur wenige Chancen zum Torerfolg."[Foto: SV Atlas Delmenhorst]

Exakt 29 Tore hat die zweite Mannschaft des SV Atlas Delmenhorst, Spitzenreiter in der 3. Kreisklasse Oldenburg/Delmenhorst in Niedersachsen, nach drei Spieltagen auf dem Konto. Allein 15 Treffer gehen auf das Konto von Torjäger-Routinier Dominik Entelmann. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der 42 Jahre alte Bauleiter der Elektrotechnik über die Freude am Fußball und die Torjägerkanone für alle.

FUSSBALL.DE: Sie führen nach nur drei Partien die bundesweite Torjägerliste in der 11. Liga mit 15 Treffern an. Warum läuft es für Sie gerade so gut, Herr Entelmann?

Dominik Entelmann: Während der zurückliegenden Saison hatte ich einen fiesen Muskelfaserriss im hinteren rechten Oberschenkel, musste deshalb länger aussetzen. Jetzt bin ich wieder vollständig fit und schmerzfrei. Bei uns in der Mannschaft läuft es super, Zusätzlich trainiere ich auch noch regelmäßig bei der ersten Mannschaft mit, die in der Oberliga Niedersachsen aktuell den vierten Platz belegt.

Am zurückliegenden Wochenende schrammte die Oberliga-Mannschaft des SV Atlas Delmenhorst im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach nur ganz knapp an einer Sensation vorbei. Wie gerne wären sie beim 2:3 auf dem Platz dabei gewesen?

Entelmann: Na klar, ich hätte gerne noch selbst gespielt. (lacht) Ich habe mit meiner Frau und meinen beiden Kindern Damien und Jolina von der Tribüne mitgefiebert und die Daumen gedrückt. Schade, dass es mit dem ganz großen Coup nicht geklappt hat.

Aktuell sind Sie der treffsicherste Spieler in ganz Deutschland. Was würde Ihnen der Gewinn der Torjägerkanone für alle bedeuten?

Entelmann: Ganz ehrlich: Damit beschäftige ich mich nicht, weil ich davon ausgehe, dass mein Lauf nicht endlos weitergehen wird. Sollte es anders kommen, würde ich mich jedoch tierisch freuen. Es wäre zum Ende meiner Karriere noch einmal ein schönes Highlight.

Ihr letztes Oberligaspiel hatten Sie im Jahr 2018 gegen Arminia Hannover absolviert. Während der abgelaufenen Saison hätten Sie mit 41 Jahren fast ihr Comeback gegen Arminia Hannover gegeben. Wie kam es dazu?

Entelmann: Es war ein Kaderplatz bei der ersten Mannschaft frei, und der Trainer hatte mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, dabei zu sein. Wahrscheinlich wollte er mich für meinen Trainingsfleiß belohnen. Ich saß aber die ganze Zeit auf der Bank und wurde nicht eingesetzt. In der Saison 2023/2024 hatte ich zweimal ausgeholfen und bin aufgrund personeller Probleme zu zwei Kurzeinsätzen gekommen.

"Beim Zehnerpack hätte ich sogar mehr Tore erzielen können, habe noch einige Dinger liegengelassen"

Beim Saisonstart mit der zweiten Mannschaft hatten Sie auf Anhieb zehn Treffer zum 20:2-Kantersieg gegen Borussia Delmenhorst beigesteuert. Was war an diesem Tag mit Ihnen los?

Entelmann: Das war schon außergewöhnlich. Mein persönlicher Rekord lag bis dahin bei acht Treffern, die ich vor einigen Jahren beim Aufstieg in die Landesliga für den SVA erzielt hatte. Bei meinem jüngsten Zehnerpack hatte ich erst ab der 40. Minute mit einem Hattrick losgelegt. Die letzten fünf Treffer sind mir dann in den zehn Minuten vor dem Abpfiff gelungen, als beim Gegner bereits die Köpfe nach unten gingen. Unsere Mannschaft hatte an dem Tag einfach sehr gut performt. Ich selbst hätte sogar noch mehr Tore erzielen können, habe noch einige Dinger liegengelassen.

Bisher erzielen Sie fünf Tore im Schnitt pro Spiel. Wie viele Treffer haben Sie sich bis zum Saisonende vorgenommen?

Entelmann: Ich will immer so viele Tore wie möglich erzielen, bin schon jetzt auf dem besten Weg, meine Trefferanzahl aus der letzten Saison zu überbieten. Wenn ich demnächst zwei Buden pro Spiel erziele, könnte ich tatsächlich eine persönliche Bestmarke aufstellen. Bei mir steht aber der Spaß am Fußball im Mittelpunkt. Ich kicke einfach nur gerne mit meinen Freunden.

In der zurückliegenden Spielzeit hatten Sie insgesamt 30 Tore erzielt. Was läuft diese Saison besser?

Entelmann: Wir haben eine unglaublich erfahrene Mannschaft. Unser Altersdurchschnitt liegt bei 35 Jahren. Wir spielen bereits seit Jahren zusammen und sind unglaublich gut eingespielt. Auch in der Vorsaison sind wir mit einem 13:1-Sieg gut gestartet, am Ende aber nur Tabellenvierter geworden.

Mittlerweile sind Sie 42 Jahre jung. Wie lange wollen Sie dem Ball noch hinterherjagen?

Entelmann: So lange meine Knochen mitmachen, werde ich Fußball spielen. Ich habe keine muskulären Probleme. Beim Training mit der ersten Mannschaft möchte ich noch so gut wie möglich mithalten.

Wie würden Sie Ihre eigenen besonderen sportlichen Qualitäten beschreiben?

Entelmann: Ich bin der typische Strafraumstürmer, benötige nur wenige Chancen, um zum Torerfolg zu kommen. Außerdem bin ich zweikampfstark und verfüge immer noch über einen relativ guten Abschluss.

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Team?

Entelmann: Wir wollen möglichst bis zum Schluss die Tabellenführung verteidigen.