Magazin | 20.09.2025 | 08:30

Celine Lucas vom ATS Buntentor: Im Schnitt sechs Tore pro Spiel

Celine Lukas (oben, 2.v.r.): "Zum richtigen Zeitpunkt immer am richtigen Ort."[Foto: ATS Buntentor/Privat]

18 Treffer markierte Celine Lucas in den ersten drei Saisonspielen für den ATS Buntentor IV in der Bezirksliga Bremen. Damit führt die 23-Jährige, die an der Hochschule Bremen Angewandte Freizeitwissenschaft studiert, die Torjägerkanone für alle in der 6. Liga an. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht die Angreiferin über ihre Ziele, Lieblingsklub SV Werder und Claudio Pizarro.

FUSSBALL.DE: Sie haben für die vierte Mannschaft des ATS Buntenor in drei Spielen stolze 18 Tore erzielt. Wie erklären Sie sich Ihren guten Lauf, Frau Lucas?

Celine Lucas: In erster Linie ist es der extrem guten Mannschaftsleistung geschuldet. Meine Mitspielerinnen legen mir die Bälle teilweise mustergültig auf, haben großen Anteil an meinem persönlichen Erfolg. Andererseits stand ich zum richtigen Zeitpunkt auch immer am richtigen Ort, ich habe einen guten Torriecher. (lacht)

Im Schnitt treffen Sie bislang sechsmal pro Partie. Waren Sie in der Vergangenheit immer schon so torgefährlich?

Lucas: In der Jugend sind mir einmal 50 Tore in einer Saison geglückt. Im Frauenbereich habe ich dagegen bislang mehr als Vorbereiterin geglänzt.

Gab es in Ihrer Jugend Vorbilder, an denen Sie sich orientiert haben?

Lucas: Ich bin glühender Fan des SV Werder Bremen, war zuletzt auch beim 3:3 gegen Bayer 04 Leverkusen im Stadion. In meiner Jugend fand ich Claudio Pizarro und Zlatko Junuzovic unglaublich stark.

"Im Frauenbereich habe ich bislang mehr als Vorbereiterin geglänzt"

Träumen Sie vom höherklassigen Fußball, beispielsweise im Werder-Trikot?

Lucas: Nein. Mir ist wichtig, dass ich mit unserem Team eine gute Zeit und vor allem Spaß habe. Denn das war nicht immer so.

Warum?

Lucas: In der Vergangenheit habe ich bereits für die zweite Mannschaft beim ATS Buntentor gespielt, habe den Verein dann aber zusammen mit meiner Freundin Katharina Jacob verlassen und mich dem FC Union 60 Bremen angeschlossen. Seit dieser Saison sind wir wieder zurück, spielen zusammen in der vierten Mannschaft. Dort herrscht ein gutes Klima, und jede erfährt die Wertschätzung, die man benötigt.

Kommen Sie aus einer Fußballerfamilie?

Lucas: Mein Vater Ulrich hat früher im Bremer Amateurfußball unterklassig Fußball gespielt und mir im heimischen Garten die ersten Kniffe beigebracht. Später hat mein älterer Bruder Marcel, der wegen einer Kreuzbandverletzung leider mit dem Fußball aufhören musste, mir den Feinschliff auf den Bolzplätzen verpasst. (lacht)

In welchen Bereichen sehen Sie Ihre Stärken, was können Sie noch besser machen?

Lucas: Mein Kopf ist mein größtes Problem auf dem Platz. Ich denke zu viel nach, fühle mich nicht so frei, weil mir während eines Spiels zu viele Gedanken durch den Kopf gehen. Dafür bin ich sehr zweikampfstark, habe eine gute Übersicht und ein ganz ordentliches Passspiel.

Sollten Sie Ihren Lauf fortsetzen, wären Sie am Saisonende eine Kandidatin für die Torjägerkanone für alle. Wie sehr spornt Sie das an?

Lucas: Ich bin nicht darauf fokussiert, würde mich aber tierisch freuen, wenn es klappen würde. Der mannschaftliche Erfolg hat bei mir Priorität. Ich freue mich genauso, wenn eine meiner Mitspielerinnen einen Treffer erzielt.

Wie viele Tore haben Sie sich bis zum Saisonende vorgenommen?

Lucas: Vor der Saison konnte ich es überhaupt nicht einschätzen. Ich bin ein bescheidener Mensch, will die Messlatte nicht zu hoch hängen. Beim Saisonauftakt gegen SG Löhnhorst/Meyenburg sind mir beim 19:1 gleich neun Treffer gelungen. In dieser Partie hatte ich den Ehrgeiz, zweistellig zu treffen, aber leider hat es nicht geklappt. Wenn ich bis zum Saisonende die 30-Tore-Marke knacke, wäre ich sehr zufrieden.

Was zeichnet Ihre Mannschaft aus, die im Schnitt bislang 13 Tore pro Spiel erzielt hat?

Lucas: Wir haben eine sehr gute Mischung zwischen jungen und etwas älteren Spielerinnen. Einige im Team haben bereits höherklassig gespielt, andere wiederum haben gerade erst angefangen. Dennoch ist der Zusammenhalt sehr groß, alle ziehen an einem Strang.