Magazin | Aktionen | 13.09.2025 | 08:15

Petersen erwartet "Volksfestcharakter am Campus"

Nils Petersen: "In diesen Ligen wird Fußball noch so gespielt, wie ich es als Kind kannte."[Foto: imago]

Er war Nationalspieler und ist immer noch der torgefährlichste Joker der Bundesligageschichte. Gleichzeitig hat er ein riesengroßes Herz für den Amateurfußball. Nils Petersen war schon als Amateurschiri in der Bezirksliga im Einsatz, vor kurzem hat er als Spieler in der Kreisliga B sein Comeback gegeben - im Trikot der Sportfreunde Oberried II.

Ehrensache, dass der 36 Jahre alte Ex-Profi auch beim "Wochenende des Amateurfußballs" am DFB-Campus vorbeischaut. Heute Nachmittag wird er auf dem Gelände in Frankfurt am Main als Gast erwartet. Im FUSSBALL.DE-Interview macht Nils Petersen deutlich, wie groß seine Vorfreude ist und was er besonders am Amateurfußball schätzt.

FUSSBALL.DE: Nils, dein Comeback in der Kreisliga hat für Schlagzeilen gesorgt. Wie kam es dazu? Und wie waren deine ersten Eindrücke?

Nils Petersen: Ich kenne jemanden aus Oberried, so wurde aus anfänglichem Augenzwinkern eine Spielberechtigung. Die Atmosphäre im Team gefällt mir ausgesprochen gut, und nach dem ersten Pflichtspiel muss ich konstatieren: Ich habe die Kreisliga nicht so gut erwartet.

Reicht es für die erste Mannschaft nicht mehr?

Petersen: Wegen der persönlichen Kontakte kam tatsächlich nur diese Mannschaft in Frage. Ob da eine I oder II dahintersteht, spielt keine große Rolle. Schon zu aktiver Bundesliga-Zeit war ich im Training oft in der B-Mannschaft eingeteilt...(lacht)

Du warst als Amateurschiri in der Bezirksliga im Einsatz, vergangenes Jahr hast du die besten Torjägerinnen und Torjäger im deutschen Amateurfußball mit der kicker-Torjägerkanone geehrt. Jetzt kickst du in der Kreisliga, heute bist du beim "Wochenende des Amateurfußballs" am DFB-Campus zu Gast. Stimmt der Eindruck, dass du ein besonderes Herz für den Amateurfußball hast?

Petersen: Das ist so, absolut. Ich mag dieses Bodenständige, den ehrlichen Fußball ohne Kommerz, den Bratwurstgeruch auf dem Sportplatz. In diesen Ligen wird Fußball noch so gespielt, wie ich es als Kind kannte.

"Hier gibt es kein Siezen und keinen Vorgesetzten, nur Gleichgesinnte in kurzen Hosen"

Was macht Amateurfußball für dich aus?

Petersen: Jeder möchte gewinnen - aber eben nicht um jeden Preis. Und hinterher gibt man sich die Hand und trinkt im besten Fall gemeinsam ein Bier. Fußball hat für mich immer etwas Verbindendes, ist ein gemeinsamer Nenner unabhängig von sozialer Stellung in der Gesellschaft. Hier gibt es kein Siezen und keinen Vorgesetzten, nur Gleichgesinnte in kurzen Hosen.

Wie blickst du auf das Wochenende des Amateurfußballs, das der DFB anlässlich seines 125-jährigen Jubiläums zum ersten Mal ausrichtet?

Petersen: Das Programm klingt auf jeden Fall spannend und abwechslungsreich, deshalb bin ich dankbar für die Einladung an den Campus. Ich bin selbst gespannt, was uns dort alles erwartet.

Worauf freust du dich am meisten? Und worauf dürfen sich die Besucher*innen aus deiner Sicht freuen?

Petersen: Cool ist die Vielfalt der Angebote - vom Fußballabzeichen über Beachsoccer bis zum Blindenfußball. Dazu der Spielbetrieb in allen Altersklassen. Viele Neugierige freuen sich vermutlich auch auf einige prominente Gesichter, die sie bisher eher aus dem Fernsehen kennen. Ich erwarte Volksfestcharakter am Campus und hoffe auf große Resonanz.