Magazin | 05.11.2025 | 21:25

Fußballhelden: Junge Ehrenamtliche auf Bildungsreise in Spanien

"Plötzlich lag der Brief im Briefkasten": Junge Ehrenamtliche auf Bildungsreise in Spanien.[Foto: KOMM MIT/DFB]

211 junge Ehrenamtliche aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich zur Fußballhelden-Bildungsreise im spanischen Santa Susanna getroffen. Fünf Tage lang standen Training, Austausch und Anerkennung im Mittelpunkt. Veranstaltet wurde die Reise vom Deutschen Fussball-Bund gemeinsam mit seinem langjährigen Partner KOMM MIT. Prominente Gäste wie die DFB-Vizepräsidenten Ronny Zimmermann und Peter Frymuth, Knut Kircher (Geschäftsführer DFB-Schiri GmbH), DFB-Direktor Nachwuchs, Training und Entwicklung Hannes Wolf und DFB-Referent Daniel Stredak gaben Impulse und suchten den offenen Dialog mit den Teilnehmenden.

Auch die DKMS war vor Ort, stellte ihr Projekt "Fußballhelden" vor und führte eine Registrierungsaktion für Stammzellspender*innen durch. Mitten in diesem besonderen Rahmen erlebten Anne aus Andernach und Fabian aus dem Fußballkreis Berg, wie vielfältig und inspirierend Engagement im Amateurfußball sein kann.

"Gegenüber Jungs nicht verstecken"

Anne ist seit ihrem zehnten Lebensjahr im Verein. Erst als Spielerin, dann nach einer Verletzung als Trainerin. Heute baut sie bei der SG 99 Andernach die Mädchenabteilung neu auf. "Nach Corona hatten wir kaum noch Spielerinnen. Also habe ich mit den Jüngsten angefangen und Schritt für Schritt wieder etwas aufgebaut.“

Besonders stolz ist sie auf ein Projekt, das im Rheinland für Aufsehen sorgte: "Wir haben unsere C-Mädchen in der Jungsliga angemeldet. Anfangs waren viele skeptisch, aber inzwischen sagen die Gegner nach den Spielen: Das war eines der besten Spiele, die wir je gesehen haben.“ Für Anne war das auch eine Botschaft an ihre Spielerinnen: "Ihr müsst euch gegenüber Jungs gar nicht verstecken. Ihr könnt das genauso gut."

Die Einladung zur Bildungsreise kam für Anne völlig überraschend. "Ich wusste gar nicht, dass man mich vorgeschlagen hat. Plötzlich lag der Brief im Briefkasten."

Im Oktober ging es dann nach Spanien, wo vor allem Praxiseinheiten überzeugten: "Da war so viel Neues dabei, was ich direkt in meinem Training anwenden kann. Die Referent*innen waren kompetent und offen, wir durften alles fragen und uns selbst ausprobieren."

"Blick von außen hilft"

Fabian engagiert sich seit 13 Jahren ehrenamtlich, seit drei Jahren ist er Jugendleiter. "Wir sind ein Mehrspartenverein mit knapp 700 Mitgliedern. Eine unserer größten Herausforderungen ist die Gewinnung von Ehrenamtlichen und die Qualifizierung der Trainer." Die Einladung nach Spanien kam für ihn ebenso unerwartet: "Ich hatte erst die Einladung zur Reise im Briefkasten und ein paar Tage später die Ehrung im Kreis. Das war eine totale Überraschung."

In Santa Susanna schätzte er vor allem die Gespräche mit anderen Jugendleitern und Trainern. "Man wird irgendwann vereinsblind. Da hilft es, den Blick von außen zu bekommen und zu sehen, wie andere ihre Strukturen aufbauen." Besonders inspirierend fand er die Einheit mit Hannes Wolf: "Die Trainingsphilosophie Deutschland war für mich nicht komplett neu, aber sie wurde noch einmal geschärft. Man kann das immer wieder neu hören und weiter diskutieren, es ist nämlich nie ausdiskutiert."

Im kommenden Jahr findet die Fußballhelden-Bildungsreise bereits zum 10. Mal statt. Auch 2026 werden wieder junge Ehrenamtliche aus allen Fußballkreisen ausgezeichnet und zu fünf intensiven Tagen nach Spanien eingeladen. Wer mehr über die Bildungsreise erfahren möchte findet alle Informationen auf dieser Seite.