Walking Footballer: Acht eindrucksvolle Tage in Afrika
"Wir haben gut gespielt": die deutschen Walking Footballer in Südafrika.[Foto: Privat]
Trips zum Tafelberg und zum Kap der Guten Hoffnung, eine Safari durch den Aquila-Nationalpark mit frei herumlaufenden Löwen und kämpfenden Nashörnern in Sichtweite sowie ein ganz besonderes Fußballturnier: 17 Kicker und eine Kickerin aus Deutschland haben acht Tage am anderen Ende der Welt hinter sich – mit Eindrücken, die sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen werden.
Spieler von Schalke 04, des TuS Fleestedt, einem Partnerverein des Hamburger SV, von TransDia Deutschland und der TSG Reiskirchen waren als Team Germany I und II bei der ersten Internationalen Walking Football Inter-Club Challenge in Südafrika am Ball. Am 8. November ging es mit dem Flieger nach Kapstadt, auf dem Programm standen neben dem sportlich-fairen Wettstreit mit Gegnern aus Südafrika, Namibia und Portugal viel Sightseeing. "Das waren unbeschreibliche Tage", schwärmt Schalkes "Oldie" Manfred Kasperek von den Erlebnissen in Kapstadt und Umgebung. "Wir waren jeden Tag unterwegs und hatten natürlich auch ein super Wetter."
Deutschland zweimal Dritter
Der bald 73-Jährige ist seit 2019 bei den Schalker Walking Footballern dabei und war in Kapstadt der älteste Kicker unter 16 teilnehmenden Mannschaften, die in zwei Gruppen um den Sieg spielten. Während die Schalker im Team Germany I einen Altersdurchschnitt von 65 Jahren auf den Platz brachten, waren die Teams aus Afrika in dem Ü-50-Turnier teils deutlich jünger. "Trotzdem haben wir gut mitgehalten und sind am Ende Dritter geworden", freut sich Manfred Kasperek. Auch das gemischt besetzte Team Germany II holte in seiner Gruppe nach einer Niederlage im Halbfinale den dritten Rang.
Weil in Afrika Walking Football anders gespielt wird als in Deutschland, mussten sich die Gäste aus Europa vor Ort erst einmal ein wenig umstellen. Hierzulande darf wirklich nur gegangen und nicht gelaufen werden, außerdem wird jeder Körperkontakt sofort abgepfiffen, und die Tore sind klein. In Afrika hält man es mit dem Begriff Walking nicht so genau, die Spieler laufen also auch schon mal ein paar Meter, außerdem sind die Tore größer. "Wir haben diese Bedingungen vorher zu Hause trainiert", berichtet Manfred Kasperek.
Am Dienstag ging es bei einem Training mit dem Veranstalter Capetown Walking Football erstmals auf den Platz. "Wir sind sehr herzlich aufgenommen worden, da hat man sich gleich wohlgefühlt", freut sich Manfred Kasperek. Das Hauptturnier fand am Samstag statt, vorher gab es am Donnerstag einen Gemeinschaftsabend mit den anderen Mannschaften zum Kennenlernen sowie am Freitagabend ein erstes Spiel.
"Als es um den Einzug ins Endspiel ging, waren wir schon ziemlich müde"
Limpopo, Laudium, Pretoria, Nelson Mandela Bay und Capetown aus Südafrika sowie "Walking Football for Health" aus Namibia waren die Gegner der deutschen Gäste. Nach überzeugenden Spielen in der Gruppenphase schaltete Team Germany I im Viertelfinale die Cape Town All Stars mit einem 1:0-Sieg aus, ehe es im Halbfinale gegen das Team aus Port Elizabeth mit einem 0:3 die erste Niederlage setzte. "Wir haben gut gespielt, aber der gegnerische Torwart war überragend und hat etliche Chancen von uns pariert", erinnert sich Manfred Kasperek.
Dabei waren die äußeren Umstände ziemlich widrig. Am Spieltag fegte ein Sandsturm über Kapstadt, zudem dauerte der Wettbewerb von morgens bis abends - mit langen Pausen zwischen den einzelnen Partien. "Als es dann um den Einzug ins Endspiel ging, waren wir schon ziemlich müde", gibt Manfred Kasperek zu. Zwar ging es für die Walking Footballer aus Schalke, Fleestedt und Reiskirchen vom Team Germany I und II am Sonntag ohne Siegerpokal zurück nach Hause - aber dafür mit Impressionen aus Südafrika, von denen alle Teilnehmenden sicher noch lange erzählen werden.
Einige der Schalker Walking Footballer trafen sich allerdings schon wenige Tage wieder in der heimischen Halle an der Arena. "Wir trainieren zweimal der Woche", sagt Manfred Kasperek. Früher lange unter anderem für TuS Rotthausen am Ball, wo er noch mit über 60 Jahren in den Alten Herren der "Roten" aktiv war, hat er in den vergangenen Jahren mit den Königsblauen im Rahmen von Freundschaftsspielen etwa in London und Brüssel einiges von der Welt gesehen. Höhepunkt dabei: der Gewinn der Europa League vor zwei Jahren in Madrid. Nach erfolgreichen Vorrundenspielen in Breda, Leverkusen und Newcastle krönten sich die Schalker in der spanischen Hauptstadt als beste Walking-Football-Mannschaft Europas.
Der nächste internationale Auftritt der Schalker steht auch schon fest. Pfingsten 2026 geht es nach Frankreich, dann geht es in Crespin unter anderem gegen den Valenciennes Walking Football Club.