VfR Merzhausen macht's spannend
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Die Erlösung kam in der 94. Minute, als Max Stauf im Strafraum querlegte und Nicolas Meyer das entscheidende 4:2 erzielte. Zuvor hatte der Aufsteiger aus Merzhausen eine horrende Anzahl an Großchance zum Teil fahrlässig vergeben und musste nach der Verletzung von Juri Appelt in Unterzahl doch noch um den sicher geglaubten Heimsieg zittern.
Das Spiel hatte attraktiv begonnen, beide Mannschaften standen hoch und versuchten das Aufbauspiel des Anderen bereits durch gezieltes Anlaufen der Innenverteidiger zu stören. Vor allem Merzhausen schaffte es gut, den Ball in den eigenen Reihen und vom Tor fernzuhalten. Nachdem Alassane Braun und Kapitän Philipp Wirthgen bereits zwei Großchancen liegen gelassen hatten, war es in der 14. Minute der talentierte Neuzugang aus der Jugend, Juri Appelt, der ein langes Zuspiel sehenswert mitnahm und trocken ins linke untere Eck verwertete.
In der Folge verflachte das Spiel etwas. Hausen stand nun konzentrierter hinten, war aber nicht im Stande, dem Merzhauser Tor gefährlich zu werden. In der 29. Minute dann zeigte Philipp Wirthgen, warum er einen derartig hohen Stellenwert in der Mannschaft einnimmt: Mit einem Traumpass auf Alassane Braun leitete er das 2:0 ein, was nicht nur VfR-Trainer Uli Lehmann gefallen haben dürfte. Braun, der eine starke Leistung zeigte, vollendete humorlos ins rechte untere Eck.
Kurz danach konnte sich der neue Stammtorwart des VfR Merzhausen, Philip Ahl, auszeichnen. Der Nachfolger des weggezogenen Julian Heimer kratzte einen Schuss von Felix Faller aus dem Winkel und zeigte bei der nachfolgenden Ecke eine gute Reaktion (35.). Nur vier Minuten später war es dann aber der Gastgeber, der traf. Nachdem Markus Kramer mit einem Pass auf den in abseitsverdächtiger Position lauernden Alassane Braun die Hausener Abwehr aushebelte, musste dieser nur noch querlegen und Frederik Pfender ins verwaiste Tor einschieben (39.). Bis zur Halbzeit ließ Braun noch zwei Großchancen liegen, sehr zum Unmut von Abwehrchef Kai Friebe.
Nervöse Schlussphase
Auch nach der Halbzeit zeigte sich das gewohnte Bild. Merzhausen dominierte, vergab durch Braun und Pfender aber weitere Chancen. Und wie es im Fußball so ist, rächte sich dies. Aus dem Nichts tauchte Artur Frikel an der Strafraumgrenze auf und vollstreckte unhaltbar ins linke untere Eck (59.). Kurz danach wechselte der VfR dreimal aus: Max Konle, Vincent Stüber und der Torschützenkönig der vergangenen Saison, Nicolas Meyer, kamen für Frederik Pfender, Kai Friebe und Nico Krause (61.).
Nur Sekunden später forderte die gesamte Merzhausener Bank einen Strafstoß. Torwart Pino Mortillaro hatte Alassane Braun sichtbar getroffen, doch Dennis Häringer ließ weiterspielen, eine der einzigen Fehlentscheidungen eines guten Schiedsrichters. In der 67. Minute dann eine Schrecksekunde. Juri Appelt verdrehte sich das Knie ohne Fremdeinwirkung und konnte nicht mehr weiterspielen. Da Uli Lehmann bereits dreimal gewechselt hatte, mussten die Gastgeber die letzten 20 Minuten in Unterzahl absolvieren. An Torchancen mangelte es allerdings weiterhin nicht: Allein Alassane Braun und Nicolas Meyer spielten die gegnerische Abwehr schwindelig, vergaben allerdings die Großchancen reihenweise. Die größte hatte Meyer in der 69. Minute, als er sich aus fünf Metern die Ecke aussuchen konnte, am Tor allerdings vorbeischoss.
Als Razvan Ciota in der 78. Minute auch noch auf 2:3 verkürzte, wurde die Galerie nervös, eine Nervosität, die Nicolas Meyer mit dem 4:2 in Jubel verwandelte. Es bleibt die Erkenntnis, dass diese Mannschaft auch in der Kreisliga A sich nicht zu verstecken braucht, dass die Chancenverwertung allerdings noch verbessert werden muss. Außerdem hoffen natürlich alle, dass Juri Appelt nicht zu schwer verletzt sei.