Schiedsrichter in Hessen |05.11.2014|17:00

Lauschangriff auf hessischen Schiedsrichter

Nachwuchs-Schiedsrichter Christoffer Reimund im Interview mit dem HR. [Foto: HFV]

Das Spiel war noch nicht alt, da rief ein Zuschauer: „Nur weil hier ein paar Kameras herumstehen, brauchst du nicht besonders streng zu sein.“ - Viele Zurufe dieser Art sollte es jedoch nicht geben, und das, obwohl die Drucksituation nicht eben klein war.

Mit Kamera und Mikrofon begleitete der Hessische Rundfunk einen Schiedsrichter: Zum Derby der Verbandsliga Mitte zwischen dem VfB Unterliederbach und Germania Schwanheim (3:1) hatte die HR-Sendung "Maintower" ihren Besuch angekündigt. Der TV-Beitrag mit Referee Christoffer Reimund aus Zwingenberg wurde kürzlich im HR-Fernsehen ausgestrahlt (31. Oktober) und ist online weiter abzurufen.

"Nur weil hier ein paar Kameras herumstehen, brauchst du nicht besonders streng zu sein"

Zwei Kameras standen auf dem Dach des Vereinsheims. Ihr Interesse galt dem 20-jährigen Schiedsrichter Reimund. Denn in Abstimmung mit beiden Vereinen, die sich ausgesprochen kooperativ verhielten, dem Klassenleiter und dem Verbandsschiedsrichterausschuss trug Reimund während der durchaus spannenden 93 Minuten ein kabelloses Mikrofon an seinem Trikot, das alles, was auf dem Platz gesprochen wurde, aufzeichnete.

Wer dachte, die Akteure würden sich angesichts dieser vermeintlichen Überwachungssituation lammfromm aufführen, sah sich schnell getäuscht - das Mikrofon war schnell vergessen und es entwickelte sich ein kampfbetontes und ganz normales Fußballspiel, in dem der junge Schiedsrichter einiges zu tun hatte. Zu keinem Zeitpunkt schlug es aber über die Stränge, wobei die Gastgeber schließlich nach einem 0:1-Rückstand mit 3:1 gewannen. „Hat Spaß gemacht“, sagte der Schiedsrichter aus dem Kreis Bergstraße grinsend, als er den Platz verließ.

Am Ende entstand ein vierminütiger Beitrag, der hier eingesehen werden kann. Der vierminütige Beitrag mit Christoffer Reimund ist ab Minute 13 zu sehen.