In Federicos Fußballschule Fairplay lernen
Giovanni Federico war einst in der Bundesliga und der Zweiten Liga am Ball - nun kickt er für den TuS Ennepetal in der Oberliga Westfalen. [Foto: Getty Images]
Nein, so ganz konnte Giovanni Federico nicht auf den Fußball verzichten: Im Spätherbst seiner Karriere schnürt der einstige Profi vom VfL Bochum und Borussia Dortmund die Fußballschuhe für den Oberligisten TuS Ennepetal. Zwar ist es nicht mehr die ganze große Fußballbühne, für den mittlerweile 34-jährigen Offensiv-Allrounder aber kein Problem. "Ich habe einfach Bock auf Fußball", stellt Giovanni Federico klar, der ein halbes Jahr nach seinem Weggang von Viktoria Köln "wenig mit dem Ball gemacht" hat.
Gern erinnert sich der Ex-Profi an tolle Zeiten zurück. Auf die Frage, was sein schönstes Erlebnis im Fußball war, betont der ehemalige Bochumer: "Das Pokalfinale in Berlin 2008 mit Borussia Dortmund gegen Bayern München." Aber der Fußball hat nicht nur seine Sonnenseiten, sondern auch seine Schattenseite und das weiß auch Federico. "Die Abstiege mit Köln und dem KSC waren sehr, sehr bitter," verrät der Routinier.
Noch reicht die Luft
Mit dem TuS rangiert der Routinier zur Zeit auf Platz zehn der Oberliga Westfalen - vier Punkte vor einem Relegationsplatz. Kein Beinbruch für die Nummer 25 des TuS. Federico weiß auch, dass "viele enge Spiele dabei waren."
"Die Abstiege mit Köln und dem KSC waren sehr, sehr bitter"
Der Ex-Profi richtet lieber den Blick auf seine Aufgaben im Team: "Ich will den jungen Spielern mit meiner Erfahrung weiterhelfen und Ruhe ins Spiel bringen", sagt der Mittelfeldspieler. Fit genug fühlt sich Federico mit 34 Jahren immer noch. "Sofern ich dreimal die Woche trainieren kann, reicht die Luft auch noch für 90 Minuten", erklärt Federico und gesteht: "Ich habe auch kein Problem damit, auf der Bank Platz zu nehmen."
Aber auch nach der aktiven Karriere will Giovanni Federico dem Fußball verbunden bleiben. "Ich habe die Trainer B-Lizenz gemacht und will die A-Lizenz noch nachholen", kündigt er an. Ein Trainerjob ist auch vorstellbar. "Das ist bestimmt eine spannende Sache als Trainer zu arbeiten", glaubt der Ex-Profi, der hinzufügt: "Von meinen bisherigen Trainern habe ich von allen was mitgenommen." Auf die Frage, wer der beste Trainer in seiner Karriere war, stellt Fedrico klar: "Einen besten Trainer gibt es nicht, aber Friedhelm Funkel und Jürgen Klopp haben mich in meiner Laufbahn geprägt."
Zwischen Oberliga und der Trainerausbildung hat der Routinier eine Fußballschule ins Leben gerufen. Mit Werten wie "Respekt, Fairplay und Teamgeist", will Federico bereits junge Kicker fördern. Der Ex-Profi lässt es sich dann auch nicht nehmen, selbst mitzuspielen. Das ruft bei den Kindern natürlich Begeisterung hervor. "Es gibt dann aber bestimmte Regel", lacht der Fußballer und schiebt nach: "Der Profi darf keine Tore schießen."
Obwohl Federicos besten Jahre schon eine Weile zurückliegen, ist seine Unterschrift bei den Jungs immer noch sehr begehrt. "Nach dem Camp kommen die Spieler dann und holen sich noch ein Autogramm ab," freut sich Federico, der sich mit der Fußballschule im Umkreis von Hagen etwas aufgebaut hat. Keine Frage - eine tolle Geschichte.
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Dieser Text ist am 1. November auf reviersport.de erschienen.