SG Schwarz-Weiß Weißenborn-Lüderode|27.03.2015|10:19

Pfafferott: "Im Sommer ist endgültig Schluss"

Stefan Pfafferott (rechts) im Spiel gegen Freienhagen. [Foto: Weißenborn-Lüderode]

Heute haben wir eins unserer Schwarz-Weiß-Urgesteine der Neuzeit im Interview. In Weißenborn hat er das Fußballspielen gelernt und alle Jugendmannschaften des Vereins durchlaufen - ein Paradebeispiel somit für gelungene Jugendarbeit. Nach einer vierjährigen Liaison in Bockelnhagen/Zwinge ist er im Sommer 2012 wieder zu seinem Heimatverein zurückgekehrt und schnell wieder zu einem festen Bestandteil der Mannschaft geworden. Wir freuen uns auf ein kurzes Interview mit Stefan Pfafferott.

SCHWARZ-WEISS: Hallo Stefan, die Hinrunde habt Ihr erfolgreich gemeistert, Glückwunsch nochmal dazu. Doch welches Ziel setzt Du Dir jetzt für die Rückrunde?

Stefan Pfafferott: Ziel nach dieser Hinrunde kann nur der Staffelsieg in der 1. Kreisklasse sein, wobei das nicht selbstverständlich ist und bei der Ausgeglichenheit der Staffel niemals ein Selbstläufer wird. Neben den sportlichen Zielen, ist auch das weitere Zusammenwachsen innerhalb der Mannschaft sowie im gesamten Verein von Bedeutung. Darüber hinaus müssen, trotz aktuell guter Kaderzusammenstellung, weiterhin Nachwuchsspieler integriert werden, um den dauerhaften Spielbetrieb zu gewährleisten.

Welcher war Dein persönlicher Höhepunkt der bisherigen Saison?

Stefan: Ein richtungsweisendes Spiel war mit Sicherheit der 1:0-Heimsieg am 4. Spieltag gegen Reinholterode. Wir haben als Mannschaft in diesem Spiel keinesfalls spielerisch überzeugt und uns gegen einen Gegner, der früh durch eine Rote Karte nach Notbremse an Philipp Fricke geschwächt wurde, sehr schwer getan. Am Ende haben wir durch unermüdlichen Einsatz doch noch den wichtigen Dreier erzielt und als Kollektiv erstmals in dieser Saison die Erfahrung gemacht, dass ein Tor allein für den Sieg ausreichen kann. Das ich in diesem Spiel der Mannschaft mit dem Siegtreffer helfen konnte, hat mich zudem persönlich gefreut. Tiefpunkt der erfolgreichen Hinserie war leider die schwere Verletzung von Tobi (Tobias Wand, d. Red.), welche mir nicht nur fußballerisch sondern auch persönlich sehr leid tut. Er zählt zu den talentiertesten und trainingsfleißigsten Spielern der Mannschaft und wird noch stärker zurückkommen.

Mit Deinen 32 Jahren gehörst du zu den ältesten Spielern der Mannschaft. Was bewegt dich dazu, trotz Frau und Kindern immer noch für Schwarz-Weiß die Fußballschuhe zu schnüren?

Stefan: Diese erfolgreiche Saison und vor allem die Mischung innerhalb der Mannschaft macht es einem einfach. Die erfahrenen Spieler bilden das Grundgerüst der Mannschaft und sorgen dafür, dass sich neue und junge Spieler schnell integrieren können. Wir haben viele junge Spieler, welche trotz ihrer Verschiedenheit alle sehr klar im Kopf sind und zum Erfolg beitragen. Hier bei der Entwicklung mitzuwirken macht Sinn und Spaß. An der Stelle auch ein Danke an Gerald (Streicher, d. Red.) und die gesamte Truppe, die meine mangelnde Trainingsbeteiligung stillschweigend ertragen, was aber auch zu Zeiten bei Bockelnhagen/Zwinge schon so war. Grundsätzlich lässt die eigene Fußballbegeisterung ja nicht nach und ist auch nicht von aktuellen Tabellenständen abhängig, es verschieben sich lediglich aufgrund Zeitmangels die Prioritäten in Richtung Familie (... Pfaffe hat aber auch immer 'ne Ausrede). Später hat man vermutlich wieder mehr Zeit (... wenn Lotta und Timo nichts mehr von Papa wissen wollen), nur leider kann man dann keiner Mannschaft mehr weiterhelfen. Meine Frau Adrienne kennt mich nur als Fußballer und hat das über 15 Jahre unterstützt, allerdings war sie durch ihren Vater bereits vorgeschädigt und ich hätte wohl eher erklären müssen, wenn ich nicht gespielt hätte.

Was willst Du mit dem Team noch erreichen??

Stefan: Wie bereits erwähnt, möchte ich gern den Staffelsieg erreichen und daran anschließend eine spannende Relegation spielen, für den Verein aber vor allem für die Zuschauer. Persönlich habe ich mir für die Rückrunde nochmal 10 Scorer-Punkte vorgenommen, welche bei mir zum großen Teil Vorlagen sind. Wenn unsere beiden Topstürmer Markus Fricke und Josef Nolte so weiter machen, wird dies allerdings schwierig, da sich beide vor dem gegnerischen Tor die Buden gegenseitig auflegen und sich so aktuell knapp 50 Scorerpunkte teilen, was sensationell ist. Allerdings spricht das auch wieder für den Teamgeist und Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.

Die Gerüchteküche brodelt, stimmt es, dass Du Dich in naher Zukunft vom aktiven Fußball verabschieden willst?

Stefan: Ja, das stimmt, im Sommer ist als aktiver Fußballer Schluss. Sebastian Kehl, Simon Rolfes und ich haben dann doch was gemeinsam! Diese Entscheidung ist aber rein gesundheitlich begründet. 15 Jahre im Herrenbereich haben bei mir in Form von Bandscheibenvorfall und Verschleißerscheinungen in beiden Knien Spuren hinterlassen.

Hast Du ein spezielles Ritual oder einen Glücksbringer, den Du bei Spielen dabei hast?

Stefan: Zählt Dirk (Henkel, d. Red.) auch als Glücksbringer? Nein ernsthaft, eigentlich nicht. Unverzichtbar geworden sind für mich lediglich Kontaktlinsen und Kniebandagen während des Spiels, was aber auch auf das fortgeschrittene Alter zurückzuführen ist.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die Rückrunde. Wir würden uns freuen, wenn Du uns noch lange im Sportverein erhalten bleibst. Wir finden bestimmt auch neben dem Platz eine Aufgabe für Dich.