Regionalliga: Das Rennen um den Aufstieg
Dürfen noch vom Aufstieg träumen: Jan Fießer vom 1. FC Saarbrücken, Nico Herzig von Kickers Würzburg und Lars Fuchs vom 1. FC Magdeburg (von links). [Foto: Fotos Getty Images; Collage FUSSBALL.DE]
In den fünf Regionalliga-Staffeln geht das Rennen um den Aufstieg in die 3. Liga in die heiße Phase. Einer der sechs Teilnehmer an den Aufstiegsspielen steht bereits fest. Der Traditionsverein, ehemalige Bundesligist und frühere DFB-Pokalsieger Kickers Offenbach wird die Saison in der Regionalliga Südwest definitiv als Meister beenden.
Ob der OFC als einer von zwei Südwest-Vertretern in der Aufstiegsrunde (Hin- und Rückspiele am 27. und 31. Mai) zunächst vor eigenem Publikum auf den Meister der Regionalliga Bayern trifft oder beim Nordost-Titelträger antreten muss, wird am heutigen Samstag (ab 17.30 Uhr) in der Sendung „Heimspiel!“ live im HR-Fernsehen ausgelost. In der dritten Paarung spielen die Meister aus dem Norden und dem Westen einen Aufsteiger zur 3. Liga aus. FUSSBALL.DE gibt einen Überblick über den Aufstiegskampf in den Regionalligen.
Ausgangslage: Zum zweiten Mal in Folge wird sich im Norden die U 23-Mannschaft eines Bundesligisten durchsetzen. Die besten Chancen auf die Meisterschaft besitzt Tabellenführer SV Werder Bremen II (60 Punkte), die sich im Spitzenspiel mit 2:1 gegen Verfolger VfL Wolfsburg (57) durchsetzten. Herbstmeister Hamburger SV II (55) lauert auf einen Patzer der Konkurrenten. Gegenüber den "Wölfen" sind der HSV und Werder mit einer Nachholpartie im Rückstand.
Ausblick: Schon am Mittwoch (6. Mai, 17 Uhr) könnte die Vorentscheidung fallen, da die Bremer beim HSV antreten müssen. Es folgen für die Grün-Weißen noch zwei lösbare Heimaufgaben (gegen Lüneburg und FT Braunschweig) sowie das Saisonfinale am Freitag, 22. Mai (ab 19.30 Uhr), beim BV Cloppenburg. Die U 23 des HSV musste unter der Woche beim 1:2 in Meppen einen womöglich entscheidenden Dämpfer einstecken.
Ausgangslage: Spitzenreiter 1. FC Magdeburg und Verfolger FSV Zwickau machen die Nachfolge der TSG Neustrelitz als Nordost-Meister unter sich aus. Die beiden früheren DDR-Oberligisten sind punktgleich - und das auch unabhängig von der Entscheidung des Landgerichts Berlin am 13. Mai, ob die Spiele des insolventen VFC Plauen nun - wie nach aktuellem Stand - aus der Wertung fallen oder nicht. Die Tordifferenz spricht aktuell mit sechs Treffern für die Magdeburger.
Ausblick: Vor den Fernduellen an den verbleibenden vier Spieltagen sind die Formkurven beider Titelanwärter ausgezeichnet. Ex-Europapokalsieger Magdeburg ist seit 16 Spieltagen ungeschlagen (15 Siege), die Zwickauer immerhin seit zwölf Partien (neun Dreier). Auf dem Papier erscheint das Restprogramm des ungemein abwehrstarken FSV (erst zwölf Gegentreffer) mit Partien bei Viktoria Berlin und Germania Halberstadt sowie gegen den 1. FC Union Berlin II und den SV Babelsberg 03 einen Tick einfacher. Die Mannschaft von FCM-Trainer Jens Härtel, die in den beiden direkten Duellen (0:1/0:0) nur einen Punkt geholt und kein Tor erzielt hatte, muss noch beim FC Carl Zeiss Jena und bei Hertha BSC II sowie vor eigenem Publikum gegen den BFC Dynamo und Viktoria Berlin antreten.
Ausgangslage: Durch den Rückschlag in der Nachholpartie beim SV Rödinghausen (1:3) haben die U 23 von Borussia Mönchengladbach und ihr Trainer Sven Demandt noch einmal für große Spannung im Titelrennen gesorgt. Noch aber sind die „Fohlen“ (62 Punkte) in der besten Ausgangsposition, die Verfolger heißen FC Viktoria Köln (59) und Alemannia Aachen (59). Die Kölner sind nach ihrem 1:0-Triumph am Donnerstag in Aachen im Aufwind, ist nun seit zwölf Spielen ohne Niederlage. Weiterer Nachteil für die Alemannia: Sie hat ein Spiel mehr als die beiden direkten Konkurrenten ausgetragen.
Ausblick: Maximal zehn Punkte aus vier Begegnungen fehlen der Borussia nach aktuellem Stand, um den Titelgewinn und die Teilnahme an den Aufstiegsspielen gegen den Nord-Meister rechnerisch perfekt zu machen. Der schweren Auswärtsaufgabe in Oberhausen (Sonntag, 14 Uhr) folgen Heimspiele gegen Kray und Uerdingen sowie zum Abschluss das U 23-Duell bei Schalke 04. In der Vorrunde sprangen aus diesen Partien immerhin neun Zähler heraus. Für die Gladbacher spricht auch die starke Torausbeute (68 Treffer). Über die beste Tordifferenz (+39) verfügen allerdings die Kölner, die bisher 60-mal trafen, aber nur 21 Gegentore hinnehmen mussten. Aachen (44:20) stellt die sicherste Hintermannschaft. Die Alemannia, die unter anderem noch in Rödinghausen und Siegen antreten muss, hat allerdings die mit Abstand schlechtesten Karten und ist auf Ausrutscher angewiesen.
Ausgangslage: Welcher Südwest-Verein die Offenbacher Kickers in die Aufstiegsspiele begleitet, wird aller Voraussicht nach zwischen den beiden saarländischen Nachbarn 1. FC Saarbrücken (60 Punkte) und SV 07 Elversberg (59) entschieden, womöglich erst am letzten Spieltag (23. Mai). Da jedoch beide Drittliga-Absteiger in den vergangenen Wochen einige Schwächen gezeigt hatten, ist auch die Reserve des 1. FC Kaiserslautern (54) zumindest noch nicht ganz aus dem Rennen.
Ausblick: Nach zuletzt drei Partien ohne Sieg (ein Punkt) will der 1. FC Saarbrücken am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Hessen Kassel die Wende einleiten. Die weiteren Gegner des 1. FCS sind der FK Pirmasens, der noch um den Klassenverbleib kämpft, sowie die SpVgg Neckarelz und Wormatia Worms. Sollte die Mannschaft von Saarbrückens Trainer Fuat Kilic alle vier Spiele gewinnen, wäre die Teilnahme an der Aufstiegsrunde sicher. Auf mindestens einen weiteren Ausrutscher der Blau-Schwarzen müssen die Elversberger hoffen, obwohl sie beide Saar-Derbys für sich entschieden hatten (3:1 und 1:0). Auch die SVE wartet seit drei Runden auf einen Dreier, darf aber gleich dreimal an der heimischen Kaiserlinde antreten (gegen Walldorf, Hoffenheim II und Zweibrücken). Die einzige Auswärtspartie bestreiten die Kicker von Trainer Willi Kronhardt am 16. Mai beim Tabellenvorletzten KSV Baunatal.
Ausgangslage: Den Aufstieg in die 3. Liga hatten sich die Würzburger Kickers mit ihrem Projekt „3x3“ eigentlich erst für das Jahr 2017 vorgenommen. Jetzt sieht es jedoch danach aus, als würde sich die Mannschaft des erfahrenen Trainers Bernd Hollerbach schon in dieser Saison in Bayern souverän durchsetzen und anschließend gegen einen Südwest-Vertreter den künftigen Drittligisten ausspielen. Mit 71 Punkten haben sich die Unterfranken schon von Titelverteidiger FC Bayern München II (66) abgesetzt. Die U 23 des TSV 1860 München (59) ist praktisch schon abgehängt.
Ausblick: Die Würzburger Kickers sind seit 22 Ligaspielen unbesiegt. Auch das Restprogramm spricht klar für den Ligaprimus. Gegen den FC Augsburg II, den VfR Garching, die SpVgg Greuther Fürth II und die SpVgg Oberfranken Bayreuth sprangen in der Hinserie vier Siege heraus. Diesmal würden wohl schon zwei Dreier reichen, um alles klarzumachen. Fest steht: Nach dem Saisonende wird es für den Bayern-Meister auch darum gehen, eine Serie zu brechen. Denn in den bisherigen Aufstiegsspielen 2013 und 2014 zogen der TSV 1860 München II (gegen die SV 07 Elversberg) und die Reserve des FC Bayern München (gegen den SC Fortuna Köln) jeweils den Kürzeren.