Ehrenamtler Dietrich: Zuständig für alles
Jubelt wie ein Fußballheld: Sebastian Dietrich feiert den Aufstieg mit der JSG Eschenburg. [Foto: SV Grün-Rot Eibelshausen]
In diesem Jahr schreibt der Deutsche Fußball-Bund erstmalig einen Ehrenamtspreis für die jungen Nachwuchs-Ehrenamtlichen aus. Besonders engagierte 16- bis 30-Jährige sollen stärker gefördert und berücksichtigt werden. Fußballhelden – Aktion junges Ehrenamt ergänzt den bekannten DFB-Ehrenamtspreis und den dazugehörigen Club 100. In allen 280 Fußballkreisen suchen wir nach den wahren Fußballhelden. Einer, der dafür in Frage käme, ist Sebastian Dietrich vom SV Grün-Rot Eibelshausen.
Den 280 Kreis-Gewinnern ermöglichen der DFB und sein Kooperationspartner KOMM MIT eine fünftägige Fußball-Bildungsreise in Spanien. Im Anschluss erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, das theoretische und praktische Seminarinhalte festhält. Super für alle, die Stunden für ihre Lizenzen sammeln. Was braucht man um "Fußballheld" zu werden? Und wer kommt als "Fußballheld" überhaupt in Frage? Sebastian Dietrich zum Beispiel. Vorletztes Jahr war er Mitglied des Club 100, er kommt aus Eibelshausen, ist 24 Jahre alt und praktisch jeden Tag auf dem Fußballplatz.
15 bis 20 Stunden pro Woche
In der neunten Saison ist Sebastian jetzt für die JSG Eschenburg tätig. Zurzeit ist er Jugendleiter der Spielvereinigung und wie er selbst sagt: "Ansprechpartner für alles". Außerdem ist er Chef der Nachwuchsabteilung des SV Grün-Rot Eibelshausen, einem von fünf Vereinen der JSG Eschenburg. Nebenbei kümmert er sich noch um den Internetauftritt und die Öffentlichkeitsarbeit seines Vereins und ganz wichtig: das Training seiner A-Jugend.
"Das Ehrenamt gibt einem so viel zurück"
Als Ersatzmann steht er hin und wieder sogar noch selbst auf dem Rasen, aber die freie Zeit muss Sebastian sich gut einteilen. "Ich investiere pro Woche 15 bis 20 Stunden in mein Ehrenamt", erzählt er. Und das meist nach Feierabend. Als gelernter Bürokaufmann hat er einen Vollzeitjob. "Trotzdem empfehle ich allen jungen Leuten in den Vereinen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das Ehrenamt gibt einem so viel zurück", sagt er. Sebastian gesteht ganz offen, dass es auch anstrengende Zeiten gibt. "Aber wenn ich die Fortschritte meiner Spieler sehe, weiß ich, dass sich all die Arbeit auszahlt", erzählt er. Außerdem ist es ein willkommener Ausgleich nach einem langen Tag im Büro.
Trainerlizenz im Visier
Bis jetzt hat der Ehrenamtliche noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Nur als Trainer musste er den einen oder anderen Rückschlag einstecken, aber diese Saison möchte er mit seinen Jungs wieder angreifen. "Eine sorgenfreie Saison wäre schön. Vorsichtig formuliert wäre ein Platz zwischen drei und fünf echt gut", sagt der Eibelshäuser. Um sich selbst als Trainer weiter fortzubilden, wird Sebastian im Oktober eine dreitägige Prüfung für die Trainer-B-Lizenz abgelegen.
Falls es trotzdem einmal eng wird, hat er Freunde und Familie, die ihn unterstützen. "Ich wohne mit meiner Freundin zusammen und habe viel Glück mit ihr", erzählt Sebastian stolz. In der Zukunft kann es so weitergehen. Für seine Spieler der A-Jugend wünscht er sich nach der Saison, dass sie entweder die SG Eschenburg weiter unterstützen oder in einen höherklassigen Verein wechseln können.
Eins steht fest: Sebastian Dietrich hat das Zeug zum "Fußballhelden". Wir sind uns sicher, dass noch sehr viel mehr junge Ehrenamtliche ein herausragendes Engagement für ihren Verein an den Tag legen. Alle Jugendtrainer/innen und Jugendleiter/innen, die seit mindestens drei Jahren aktiv sind, können sich hier bewerben oder den Ehrenamtsbeauftragten in ihrem Kreis kontaktieren. Ihr könnt aber auch eine Bewerbung für Eure/n Lieblings-Ehrenamtliche/n abschicken und sie oder ihn überraschen.