Wiesbach wirft erneut Ex-Bundesligist raus
So sehen Pokalsieger aus: Hertha Wiesbach feiert den nächsten Sieg über Saarbrücken. [Foto: Steven Mohr]
Manchmal wiederholt sich Geschichte eben doch. Auch, wenn sie noch so unwahrscheinlich ist. Oberligist FC Hertha Wiesbach entwickelt sich langsam aber sicher zum Angstgegner des Regionalligisten und früheren Bundesligisten 1. FC Saarbrücken. Denn wenn die beiden Vereine im Saarland-Pokal aufeinandertreffen, läuft beim 1. FCS offenbar nicht viel zusammen.
Exakt acht Monate nach einer 120-minütigen Pokalschlacht zwischen den Herthanern und dem 1. FCS, als der krasse Außenseiter mit 2:1 die Oberhand behielt, wiederholte sich die Sensation. Wieder ging es über 120 Minuten, wieder gelang dem Oberligisten die große Überraschung. Und wieder hieß es am Ende 2:1 für den Außenseiter . Und dabei hatte es während der Partie sogar noch Schützenhilfe für den Favoriten gegeben. Den einzigen Treffer für die Saarbrücker erzielte nämlich der Wiesbacher Abwehrspieler Sebastian Lück.
Hertha-Trainer Heiko Wilhelm war außer sich vor Freude, gab aber im Gespräch mit FUSSBALL.DE zu: „Wir hatten zu Beginn der Partie Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Dann aber haben wir mit unserem ersten Angriff für die Führung gesorgt. Meine Mannschaft hat überragend gespielt. Den Klassenunterschied konnte sie mit Einsatz und Kampfbereitschaft wettmachen.“
Siegesfeier ohne Trainer
Einer der Wiesbacher Sieggaranten war - ausgerechnet - ein früherer Saarbrücker. Torwart Julian Wamsbach (19) war erst in der Sommerpause vom 1. FCS zum FC Hertha gewechselt. „Er war nicht nur ein sicherer Rückhalt für die Mannschaft. Ich würde sogar sagen, dass er überragend gespielt hat“, sagte Trainer Wilhelm.
Die Leistung seiner engagierten Truppe, die über sich hinauswuchs, belohnte Trainer Wilhelm spontan mit einem trainingsfreien Wochenende. „Die Jungs sind alle keine Profis und mussten am nächsten Tag arbeiten. Da wir am Wochenende kein Spiel haben, können sie von Freitag bis Sonntag wieder die Akkus aufladen“, so der 45-jährige A-Lizenz-Inhaber. Sollten seine Jungs am Wochenende vielleicht noch die Siegesfeier nachholen, bleibt Wilhelm freilich außen vor. „Als Trainer muss ich nicht immer mit dabei sein. Das sollen die Spieler unter sich ausmachen“, meint Wilhelm, der 2014 den Posten des Cheftrainers übernommen hatte.
Wenn es nach Heiko Wilhelm geht, müssen seine Wiesbacher Pokalhelden „in der nächsten Runde nicht gleich wieder gegen einen Viertligisten antreten. Optimal wäre es für uns, wenn die SV Elversberg und der FC 08 Homburg als einzig verbliebene Regionalligisten nun im direkten Duell aufeinandertreffen“, hat Wilhelm einen „Geheimwunsch“. Schließlich schied Wiesbach in der vergangenen Saison gegen Elversberg im Halbfinale aus (0:3). Er weiß aber auch: „Der Pokal ist kein Wunschkonzert. Deswegen nehmen wir es, wie es kommt.“
Die Auslosung findet am Samstag in der Halbzeitpause der Saarland-Liga-Begegnung zwischen den SF Köllerbach und dem SV Auersmacher gegen 15.45 Uhr statt.