Abgebrannt: Erfurt hilft Zehntligisten
Die Profis des Drittligisten Rot-Weiß Erfurt unterstützen den benachbarten Kreisklassen-Verein Bischlebener SV nach dem Brand des Vereinsheims durch ein Freundschaftsspiel. [Foto: Fotos Getty, privat; Collage: FUSSBALL.DE]
Vor wenigen Wochen schockierte die Nachricht von der abgebrannten Sportlerklause des Bischlebener SV die gesamte Region. Nun kommt Hilfe aus dem Profifußball: der benachbarte Drittligist Rot-Weiß Erfurt hat dem Thüringer Verein aus der Kreisklasse ein Freundschaftsspiel zugesagt, dessen gesamte Einnahmen dem BSV zukommen sollen. Ein genaues Datum steht noch nicht fest, geplant ist das Benefizspiel für den Sommer.
Bis auf die Grundmauern war das Vereinsheim des Bischlebener SV , der wenige Kilometer vor Erfurts Toren beheimatet ist, Anfang Januar abgebrannt. „Bis auf die Gästekabinen ist alles zerstört“, sagte Stefan Hegelmann, Abteilungsleiter beim BSV, kurz nach dem Brand. Über Facebook und Co. bat der Verein um Hilfe – und die kommt nun aus der 3. Liga. Der benachbarte Drittligist Rot-Weiß Erfurt hat dem Bischlebener SV angeboten, im Sommer zu einem Freundschaftsspiel vorbeizukommen. Der Verein war von einem Fanclub auf die Notsituation beim BSV aufmerksam gemacht worden. „Stattfinden soll die Partie in Bischleben, ein genauer Termin steht noch nicht fest. Es wird irgendwann im Sommer sein“, sagt Hegelmann. Er steht nun in Kontakt mit den Verantwortlichen auf Seiten des Drittligisten, um das Spiel zu organisieren. Die Einnahmen sollen komplett dem BSV zugutekommen.
Bereits kurz nach dem Brand wurde dem Thüringer Verein aus dem Nachbardorf geholfen: Wegen des Brandes konnte der Sportplatz des BSV nicht mehr genutzt werden, nun trainieren und spielen die Mannschaften des Klubs seit etwa einem Monat in Möbisburg. Auch von Seiten der Schiedsrichter des Kreises Erfurt-Sömmerda erfuhr der Bischlebener SV Unterstützung: Während der vergangenen Schiedsrichtervollversammlung sammelten die Referees 340 Euro, welche dem Verein nun im Rahmen eines Freundschaftsspiels zwischen der Ersten Mannschaft des BSV und einer Schiedsrichter-Auswahl übergeben wurden. "Es war uns eine Herzensangelegenheit, den Verein, dem kaum mehr als ein Trikotsatz geblieben ist, zu unterstützen", sagte Christian Höpfner, Verbandsschiedsrichter und einer der Initiatoren des Spendenaufrufs.
Ob und wann neben dem eigenen Sportplatz ein neues Vereinsheim gebaut werden soll, ist derzeit noch unklar. In Bischleben fiebern sie nun erst einmal auf das Benefizspiel gegen Erfurt hin. In der Zwischenzeit setzt der Verein alles daran, weiter Spenden zu sammeln, um in Zukunft wieder auf dem eigenen Sportplatz spielen zu können.