DFB-Pokal |21.08.2016|20:35

Wahnsinn! Walldorf schlägt Zweitligist Bochum

Jubel in Walldorf: Der FC-Astoria schmeißt den VfL Bochum aus dem DFB-Pokal! [Foto: Imago]

Wahnsinn in Walldorf! Südwest-Regionalligist FC-Astoria Walldorf hat in der ersten DFB-Pokalrunde für eine der größten Überraschungen gesorgt. Der Viertligist kegelte den Zweitligisten VfL Bochum nach Verlängerung 4:3 (2:2, 1:1) aus dem Wettbewerb. Dabei arbeitet die Mannschaft von FCA-Trainer Matthias Born nicht einmal unter Profibedingungen. Trainiert wird zwar täglich, allerdings erst um 17.30 Uhr - also nach Feierabend.

Vor über 3000 Zuschauern in dem mit Zusatztribünen erweiterten Dietmar-Hopp-Stadion (Unternehmer Hopp unterstützt den Klub) hätte der Außenseiter den Sack durchaus auch schon in der regulären Spielzeit zumachen können. Nicolai Groß (6.) und Marcel Carl (55.), der Sohn von Ex-Bundesligaprofi Eberhard "Ebse" Carl (Karlsruher SC), mit einem sehenswerten Distanzschuss in den Winkel hatten die clever agierenden Walldorfer zweimal in Führung gebracht. Marco Stiepermann (22.) sowie Kevin Stöger (65.) glichen für den VfL aus, hatten dabei noch Glück, dass der junge Astoria-Schlussmann Denis Wieszolek (20) dabei keine gute Figur machte.

In der Verlängerung erreichte die Dramatik ihren Höhepunkt. Zunächst zog Walldorf dank Treffern der eingewechselten „Joker“ Marcus Meyer (95.) und Steffen Straub (107.) auf 4:2 davon. Erneut Kevin Stöger (117.) ließ die Gäste zwar noch einmal hoffen, zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr. Der Jubel beim FCA kannte keine Grenzen.

Mit dem Triumph über die Bochumer machte Walldorf einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte perfekt. Im zweiten Anlauf zog der Regionalligist zum ersten Mal in die nächste Runde des DFB-Pokals ein. Vor zwei Jahren war Bundesligist Hannover 96 (1:3) Endstation, diesmal dürfen die Baden-Württemberger aus der 15.000 Einwohner-Gemeinde in der Runde der letzten 32 Mannschaften mitmischen, freuen sich außerdem über garantierte Prämien von mehr als 250.000 Euro.

Die vom Niederländer Gertjan Verbeek trainierten Bochumer mussten sich erstmals seit 2010 wieder in einem Auftaktspiel des DFB-Pokals geschlagen geben. Damals waren die Kickers Offenbach Endstation. In der aktuellen Pokalrunde waren die Sportfreunde erneut an einer Sensation beteiligt (2:1 gegen Bundesligist SV Werder Bremen).