Positive Entwicklung bei NDTSV Holsatia
Besuch bei einem Verein im Wandel: Vertreter des SHFV und des KFV Kiel tauschten sich intensiv mit den Verantwortlichen der NDTSV Holsatia Kiel aus. [Foto: SHFV/Abel]
Der zwölfte Vereinsdialog im Jahr 2016 fand im Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf bei der NDTSV Holsatia Kiel statt. Bereits seit 100 Jahren wird beim Traditionsverein gegen das runde Leder getreten. Nachdem dem Verein in den letzten Jahren ein Schwund an Mannschaften und Mitgliedern zusetzte, wird seit März 2016 kräftig gegengesteuert. Der neue Vorsitzende Rüdiger Lohmann und seine beiden Stellvertreter Michael Tautz und Stefan Kerber frischen den Verein auf. Nicht nur strukturell, auch beim Fußball will das Dreiergespann die NDTSV modernisieren.
Die Teilnahme am Vereinsdialog war den Vereinsvertretern wichtig, um sich mit der Spitze von Landes- und Kreisverband über die Zukunft des Amateurfußballs austauschen zu können. So waren vom SHFV neben Präsident Hans-Ludwig Meyer auch die designierte Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch und Tim Cassel als Mitglied der Geschäftsführung dabei. Der Kreisfußballverband Kiel war mit dem 1. Vorsitzenden Kerem Bayrak sowie Kassenwart Peter Möller anwesend.
Begonnen wurde der Dialog mit dem Thema „Gewinnung von ehrenamtlichen Trainern und Betreuern“, welches einen fließenden Übergang in die zweite Thematik, die Außendarstellung des Vereins, beinhaltete. Diese beiden Aspekte waren auch die Schwerpunkte des Dialoges. In der Vergangenheit wurde das Image des Vereins durch das Verhalten Einzelner beschädigt. Diese Mäkel wirkten sich insbesondere auf die Gewinnung von Ehrenamtlichen für die Fußballsparte aus. Nachdem der neue Vorstand nun ein halbes Jahr lang strukturiert gearbeitet hat, konnten bereits mehrere positive Dinge umgesetzt werden. Mit Johannes Haase fand man einen jungen und engagierten Fußballobmann, der einen Neuanfang der Ligamannschaft in der B-Klasse herbeigeführt hat. Weitere Beispiele: alle Spieler und Trainer werden mit einheitlichen Trainingsanzügen ausgerüstet, der Verein öffnet sich für Kindergärten und engagiert sich für Flüchtlinge. „Diese positiven Veränderungsprozesse sollte man nach außen tragen“, sagte SHFV-Präsident Meyer. Es wurde weiterhin über das Projekt Junior-Coach diskutiert, die Rahmenbedingungen für FSJler besprochen und dem Verein vor Augen geführt, dass auch projektbezogene Arbeit zur Gewinnung neuer Ehrenamtlicher beitragen kann. „Versucht mit kleinen Schritten, die Leute in den Verein zu bringen. Vielleicht auch mal direkt Mädchen oder Frauen ansprechen“, ergänzte Sabine Mammitzsch. Michael Tautz stimmte zu und sagte: „Wir sind immer offen für neue Wege.“ Darüber hinaus hatten die Vereinsvertreter selbst zwei Vorschläge: Zum einen eine zentrale Trainerbörse im SHFV und zum anderen eine Medienberatung für Vereine.
Im weiteren Verlauf kamen noch weitere Themen zur Sprache. Die Strukturreform, insbesondere der flexible Spielbetrieb, wurde den Vereinsvertretern erläutert. Des Weiteren kam das Thema Futsal zur Sprache. „Ist das nicht ein Konkurrenzprodukt für uns Amateurfußballer?“, wollte Rüdiger Lohmann wissen. Dies negierten die Verbandsvertreter. „Schon alleine aus Kapazitätsgründen wird das keine Konkurrenz darstellen“, sagte Peter Möller. Bayrak ergänzte: „Futsal dient primär der Beschäftigung im Winter und wird den traditionellen Hallenfußball ablösen.“ Die weiteren Futsal-Angebote im Bereich Freizeit- und Breitensport, die Futsal-Liga Kiel, der Lotto-Futsal-Cup und der NFV-Futsal-Pokal, wurden dem Verein vorgestellt.
Im letzten Themenabschnitt wurden Finanzen besprochen. Hier ging es um die Zuschussmöglichkeiten, wie die Komplementärfinanzierung des Landessportverbandes und die Frage nach unabhängigen Baugutachtern. Abschließend erläuterte Michael Tautz die Sicht seines Vereins auf die Erhöhung der Passgebühren im Seniorenbereich.
SHFV-Präsident Meyer bedankte sich im Anschluss an den Dialog für die authentische Darstellung des Vereins mit einem sehr ausgewählten Themenkomplex. „Ich hoffe dass die positiven Veränderungen einen breiten Raum in der Außendarstellung bekommen und ihr diesen Verein für die Zukunft konkurrenzfähig macht.“