Doll kommt|21.11.2016|17:00

Freude in Schwerin: Doll und Zorniger kommen

Amtierender Meister und Pokalsieger mit Ferencvaros Budapest: Thomas Doll (links). [Foto: Bongarts / Getty Images]

Der NOFV-Oberligist hat für sein Hallenturnier prominente Namen und Teams an Land gezogen. Erkenschwicks Coach Zouhair Allalli feiert zum Geburtstag ein überraschendes Comeback als Spieler – nach vier Jahren Pause. Ein ehemaliger Teamkollege von Ilkay Gündogan unterschreibt wieder bei Barmbek-Uhlenhorst. Und Paderborns zweite Mannschaft spielt aus Sicherheitsgründen lieber auswärts.

Thomas Doll kommt nach Schwerin: Einen prominenten Gast hat der FC Mecklenburg Schwerin aus der NOFV-Oberliga Nord für sein Hallenturnier am Samstag, 7. Januar (ab 16 Uhr), gewonnen. Der ehemalige Nationalspieler Thomas Doll kommt mit dem ungarischen Meister Ferencvaros Budapest in die Schweriner Sport- und Kongresshalle, wo das Turnier über die Bühne geht. In der vergangenen Saison holte Doll mit Ferencvaros das Double und wurde Trainer des Jahres 2016. Zuvor hatte Doll unter anderem die Bundesligisten Borussia Dortmund und Hamburger SV trainiert. Ebenfalls ein bekanntes Gesicht ist Dolls Co-Trainer Ralf „Katze“ Zumdick. Er hütete von 1981 bis 1995 das Tor des VfL Bochum, wo er anschließend auch seine ersten Trainererfahrungen sammelte. Ein weiterer Teilnehmer bei der zweiten Auflage des Budenzaubers in Schwerin ist der dänische Spitzenverein Bröndby Kopenhagen, bei dem der ehemalige Bundesligatrainer Alexander Zorniger (VfB Stuttgart) an der Seitenlinie steht.

Trainer muss am Geburtstag selbst ran: Einen ungewöhnlichen 35. Geburtstag erlebte Zouhair Allalli, Trainer des Traditionsvereins Spvgg. Erkenschwick in der Oberliga Westfalen . Der Deutsch-Marokkaner musste aufgrund der Personalnot beim 1:1 im Nachholspiel gegen den SuS Neuenkirchen noch einmal selbst auflaufen. Bei seinem ersten Einsatz seit mehr als vier Jahren hielt Allalli 71 Minuten durch - und durfte sich am Ende über einen Punktgewinn im Kampf um den Klassenverbleib freuen. „Das soll kein Dauerzustand werden. Es ist nicht so, dass ich nächste und übernächste Woche wieder und wieder auf dem Platz stehen werde. Es war einfach eine verrückte Situation“, so Allali. Seinen letzten Einsatz hatte der Trainer der Erkenschwicker Mitte Oktober 2012 im Westfalenpokalspiel gegen Preußen Münster (1:2) absolviert.

Gündogans Ex-Mitspieler zurück bei Barmbek-Uhlenhorst: Mit Mohamed Labiadh kehrt ein alter Bekannter zum HSV Barmbek-Uhlenhorst zurück. Der Klub ist Tabellenachter in der Oberliga Hamburg . Der 27-jährige Tunesier, der früher in der U 23 des VfL Bochum kurzzeitig zusammen mit Nationalspieler Ilkay Gündogan (Manchester City) kickte, bleibt dem HSV nach einer persönlichen Auszeit nun doch erhalten. Der Mittelstürmer setzte seinen Abwanderungsgedanken ein Ende und unterschrieb beim Vizemeister einen neuen Vertrag. Beim jüngsten 3:0 gegen den VfL Pinneberg gehörte er noch nicht zum Kader. In der zurückliegenden Saison hatte Labiadh insgesamt 18 Spiele (acht Tore) für Barmbek-Uhlenhorst bestritten. Der Verein reagierte mit der Verpflichtung auch auf seine Verletztenmisere. „Bei uns bestand Handlungsbedarf. Kapitän Jon Hoeft wird wegen Problemen an der Ferse in diesem Jahr voraussichtlich kein Spiel mehr machen“, sagt HSV-Trainer Frank Pieper-von Valtier im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Außerdem steht ihm Rechtsverteidiger Gene Carlson (Syndesmoseband) schon seit Mai nicht mehr zur Verfügung.

"Es war einfach eine verrückte Situation"

Sponsor weg - Kilia Kiel stellt sich neu auf: Kilia Kiel, Tabellenvorletzter in der Schleswig-Holstein-Liga , muss sich neu orientieren. Grund ist der Rückzug eines Sponsors, der 2011 entscheidend dafür verantwortlich war, dass die erste Mannschaft ausgegliedert werden konnte. Die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Helmut Lott und den Sportlichen Leiter Stefan Schmidt müssen deshalb jetzt die Verträge mit den Spielern neu aushandeln. Ganz auseinanderbrechen wird die aktuelle Mannschaft, die bereits neun Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz hat, allerdings nicht. „Uns liegen 13 Zusagen vor. Neue Spieler sollen kommen, auch die Suche nach neuen Sponsoren läuft“, sagt der 71-jährige Lott, der seit April im Amt ist. Was den Klassenverbleib angeht, gibt sich Lott keinen großen Illusionen hin. „Da müsste sportlich wie wirtschaftlich schon sehr viel zusammenkommen. Unsere Planungen richten wir jedenfalls auf die Landesliga aus.“

Zweiter Dreierpack in Folge: 14. Spiel, 14. Sieg: Der Bremer SV ist in der Bremen-Liga nicht aufzuhalten. Gegen den BTS Neustadt gab es einen 5:0-Erfolg. Spieler des Spiels war Kapitän Nils Laabs (32), der dreimal traf. Für den Sommerzugang vom Nord-Regionalligisten VfB Oldenburg war es der zweite Dreierpack in Folge. Bereits bei seinem vorherigen Einsatz in der Begegnung beim TuS Schwachhausen (6:2) Ende Oktober hatte Laabs drei Tore erzielt. In den folgenden beiden Spielen musste er verletzungsbedingt pausieren. Bemerkenswert: Nur in zwei Partien, in denen Laabs in dieser Saison am Ball war, traf er nicht. Bei zwölf Einsätzen stehen 16 Tore und fünf Vorlagen zu Buche.

Zwei-Meter-Mann Cohrs bald wieder da: Auch wenn die SVG Göttingen in der Oberliga Niedersachsen die Partie gegen den MTV Gifhorn 1:2 verlor, gab es für die Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz am Sandweg Grund zur Freude. Der 2,03 Meter große Torhüter Denny Cohrs, der erst im Sommer vom Oberligisten zum Stadtrivalen Sparta Göttingen in die Bezirksliga gewechselt war, kehrt zum 1. Januar zur SVG zurück. „Wir sind froh, dass sich Denny wieder unserer Mannschaft anschließt. In der vergangenen Saison war er lange verletzt und hatte sich im Sommer anderweitig orientiert. Der Kontakt ist aber nie abgerissen, Denny war bei den Heimspielen immer im Stadion“, berichtet SVG-Trainer Knut Nolte im Gespräch mit FUSSBALL.DE .

Drevina hat schon Weihnachten: Armand Drevina, Mittelfeldspieler in der Mittelrheinliga beim Tabellenzweiten FC Wegberg-Beeck , ist für sein Nachtreten im Spiel bei der SpVg Wesseling-Urfeld (1:2) für vier Spiele gesperrt worden. „Armand hat bereits Weihnachten“, sagt Trainer Friedel Henßen. Erst Anfang März darf der 22-Jährige, der vor der Saison vom KFC Uerdingen 05 geholt worden war und zuvor für Alemannia Aachen gekickt hatte, wieder eingreifen. Auch Mittelfeldspieler Simon Küppers wird dann wieder beim Regionalliga-Absteiger mit von der Partie sein. Der 25-Jährige absolviert aktuell ein Auslandssemster in England und wird nach der Winterpause zurückerwartet. Am Freitag (ab 20 Uhr) will Wegberg gegen den FC Inde Hahn zumindest für einen Tag die Tabellenführung übernehmen.

Heimrecht-Tausch aus Sicherheitsgründen: In der Oberliga Westfalen hat sich die U 21 des Drittligisten SC Paderborn 07 zu einer ungewöhnlichen Aktion entschlossen. Die Paderborner werden ihr Heimrecht für die Partie gegen den SV Lippstadt 08 am Samstag, 3. Dezember (ab 14 Uhr), an den Gegner abtreten. Der Grund: Beim letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften im Hermann-Löns-Stadion, das die Paderborner 2:0 gewonnen hatten, war es zu Auseinandersetzungen gekommen, so dass eine erneute Austragung mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen verbunden gewesen wäre. Aufgrund der Rivalität beider Fangruppen wurden im Mai 2016 bereits umfangreiche personelle und infrastrukturelle Maßnahmen ergriffen. Dennoch wurde Pyrotechnik eingesetzt und es kam zum Versuch eines Platzsturms. Nach dem Spiel lieferten sich Zuschauer und die Polizei Auseinandersetzungen. Ein Ausweichstadion konnte der SCP nicht benennen, da keine andere Sportanlage in Paderborn und Umgebung - abgesehen von der großen Arena des ehemaligen Bundesligisten - über die notwendige Infrastruktur verfüge. „Die Arena stellt aufgrund der hohen Grundkosten bei der Durchführung eines Spiels ebenfalls keine Alternative dar“, teilte der Verein mit.

Fertig nicht fertig: In der Partie der Oberliga Baden-Württemberg zwischen der SpVgg Neckarelz und dem FSV Hollenbach (3:3) sah es bis kurz vor dem Abpfiff danach aus, als ob die Gäste die Heimreise mit drei Punkten im Gepäck antreten würden. Doch Hollenbach hatte die Rechnung ohne den erst 19-jährigen Simon Fertig gemacht. Denn der war noch nicht fertig! Der Mittelfeldspieler, der Anfang des Jahres aus der eigenen U 19 in den Kader der ersten Mannschaft gerückt war, glich in der 90. Minute zum Endstand aus und sicherte seiner Mannschaft das Remis. Bereits in der ersten Halbzeit hatte Fertig getroffen und Neckarelz 2:1 in Führung gebracht. Es waren seine ersten beiden Tore im Seniorenbereich. Die Treffer sind in unserer Torshow aus der Oberliga Baden-Württemberg im Video zu sehen.