Absturzdrama |01.12.2016|15:00

Flugzeugabsturz: Hoffenheim trauert um Biteco

Der beim Flugzeugabsturz in Kolumbien verunglückte Matheus Biteco war bis zum Sommer bei der Hoffenheim U 23, anschließend spielte er für die brasilianische Mannschaft AF Chapecoense. [Foto: Getty Images]

Die U 23 der TSG 1899 Hoffenheim trauert um Matheus Biteco, der zu den Opfern des Flugzeugabsturzes der brasilianischen Mannschaft AF Chapecoense in Kolumbien gehört. Biteco hatte bei der TSG von Januar bis zum Sommer ein Rehaprogramm absolviert und bei der U 23 mittrainiert. Der SV Waldhof Mannheim solidarisiert sich mit den Mitarbeitern des Konzerns General Electric Power AG und spendiert 500 Eintrittskarten für das Derby gegen die U 23 des 1. FC Kaiserslautern. Zwei Spieler von Spitzenreiter Elversberg waren als Sportlehrer an einer Grundschule im Einsatz und mehr - hier die wichtigsten News aus der Regionalliga Südwest.

"Wenn ich etwas mache, dann möchte ich es zu 100 Prozent tun"

Traurige Gewissheit: Große Bestürzung herrscht bei der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim, seit der Tod von Matheus Biteco traurige Gewissheit ist. Der 21-Jährige, der bis vor wenigen Monaten bei den Kraichgauern mittrainiert hatte, saß mit seiner brasilianischen Mannschaft von AF Chapecoense im Flugzeug und befand sich auf dem Weg zum Hinspiel des Finales um den Südamerika-Cup. In Kolumbien stürzte die Maschine wegen Treibstoffmangels ab. Bitecos älterer Brüder Guilherme stand ab Januar 2013 insgesamt drei Jahre bei der TSG als Profi unter Vertrag, wurde zwischenzeitlich an verschiedene brasilianische Vereine ausgeliehen. Er verließ die Kraichgauer Ende Januar 2016 endgültig zu Richtung des Barra FC. Von dort kam sein jüngerer Bruder Matheus zu Jahresbeginn nach Hoffenheim, absolvierte ein Reha- und Aufbautraining und trainierte bei der U 23 von Trainer Marco Wildersinn mit. Im Sommer wechselte der frühere brasilianische U 20-Nationalspieler nach Chapecoense. Er hinterlässt seine Frau und einen einjährigen Sohn.

SV Waldhof setzt Zeichen der Solidarität: Der SV Waldhof Mannheim solidarisiert sich mit den Mitarbeitern des großen Mannheimer Mischkonzerns General Electric Power AG, die aktuell um ihre Arbeitsplätze bangen. Der ehemalige Bundesligist vergibt 500 Eintrittskarten für das Derby gegen den 1.FC Kaiserslautern II am Freitag (ab 19 Uhr). „Die Pläne des Managements, am Standort Mannheim insgesamt 1.066 Arbeitsplätze abzubauen, haben bereits im Vorjahr große Betroffenheit ausgelöst. Es ist uns wichtig, erneut auf die für die Belegschaft andauernde nahezu unerträgliche Situation aufmerksam zu machen“, sagt Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp. Gegen die „Roten Teufel“ ist Kapitän und Ex-Profi Michael Fink nach überstandener Grippe wieder an Bord. Der ehemalige Bundesligaspieler hatte zuletzt den 2:1-Auswärtssieg im Spitzenspiel bei Tabellenführer SV 07 Elversberg verpasst.

Bichler und Schmidt als Sportlehrer: Florian Bichler und Sebastian Schmidt vom Spitzenreiter SV 07 Elversberg besuchten rund 300 Kinder der Südschule im saarländischen St. Ingbert. Die beiden Fußballer kamen nicht mit leeren Händen. Als kleines Gastgeschenk erhielt jede Schulklasse ein Autogramm mit persönlicher Widmung. Dann stillten die Grundschüler ihren Wissensdurst und befragten das Duo auf einer „Pressekonferenz“. Anschließend leiteten die beiden Außenbahnspieler eine Sportstunde in der Turnhalle. Zunächst stand eine fußballerische Technikschulung auf dem Programm. Anschließend zeigten Bichler und Schmidt ihr Können in einem Trainingsspiel. In der Liga steht für die Sportlehrer am Sonntag (ab 14 Uhr) das Spitzenspiel bei der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim an. Nicht mit von der Partie wird Marko Kehl-Gomez sein, der gegen Waldhof Mannheim (1:2) die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte.

Comeback für Pechvogel Meyerhöfer: Abwehrspieler Marco Meyerhöfer ist in dieser Saison der Pechvogel des 1. FC Saarbrücken . Bereits in der Vorbereitung hatte den Rechtsverteidiger ein Innenbandriss außer Gefecht gesetzt. Anfang Oktober feierte er in der Partie bei den Stuttgarter Kickers (1:0) sein Comeback. Doch nur wenige Wochen und zwei Einsätze später zog er sich einen Muskelfaserriss zu. Jetzt ist auch diese Verletzung auskuriert, so dass der 21-Jährige am Samstag (ab 14 Uhr) in der Partie gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart erstmals wieder zum Einsatz kommen könnte.

Kapitän wieder an Bord: Ex-Bundesligist SSV Ulm 1846 Fußball hat am Freitag (ab 19 Uhr) im Aufsteigerduell beim FC Nöttingen die Chance, seine „englische Woche“ mit optimalen neun Punkten abzuschließen. Nach dem 3:1 gegen den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg und dem 2:0 beim FK Pirmasens geht es nun zum Schlusslicht. In der vergangenen Saison waren beide Teams noch in der Oberliga Baden-Württemberg am Ball, stiegen gemeinsam auf. Während Nöttingen am Tabellenende rangiert, hat sich Ulm in der Spitzengruppe festgesetzt. SSV-Trainer Stephan Baierl hat mit Vergleich zur Nachholpartie in Pirmasens deutlich mehr Alternativen. So stehen Kapitän Florian Krebs, Torjäger Thomas Rathgeber (beide nach Gelbsperre), Innenverteidiger Olcay Kücük (Rotsperre) und Mittelfeldspieler Christian Sauer (Schlag auf den Kopf) wieder zur Verfügung.

Kickers ohne Tunjic: Die Stuttgarter Kickers müssen bis zur Winterpause ohne Stürmer Mijo Tunjic auskommen. In der ersten Halbzeit der Begegnung gegen seinen Ex-Verein und Tabellenführer SV 07 Elversberg (0:1) hatte sich der 28-Jährige verletzt, spielte aber bis zum Ende der Partie weiter. Untersuchungen ergaben jetzt, dass sich Tunjic eine knöcherne Verletzung am Fuß zugezogen hat. Somit fällt er auch für die Partie am Samstag (ab 14 Uhr) gegen den FC 08 Homburg aus. Zum Ende der Wintervorbereitung im Februar soll er wieder ins Training des Drittliga-Absteigers einsteigen können.

Papa Hildebrandt hört auf: Patrick Hildebrandt, ehemaliger Spieler des FK Pirmasens, beendet seine Tätigkeit als U 23-Trainer des Traditionsvereins. Der 33-jährige ist beruflich sehr stark eingespannt und wird außerdem im Frühjahr zum zweiten Mal Vater. „Wenn ich etwas mache, dann möchte ich es zu 100 Prozent tun. Wir trainieren drei- bis viermal die Woche, am Wochenende stehen die Spiele an. Ich kann aus beruflichen und familiären Gründen nicht mehr garantieren, immer dabei zu sein“, so Hildebrandt. Neuer Trainer der U 23, die in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar an den Start geht, wird der bisherige A-Jugendtrainer Patrick Fischer. Die U 19 übernimmt dafür U 16-Trainer Florian Leidner.