Tabellenführer|03.03.2017|15:45

Bitter für Kohler: Sein Klub will nicht rauf

Jürgen Kohler, hier noch im Dress des SC Hauenstein, ist zwar mit dem VfL Alfter Tabellenführer, wird aber nicht aufsteigen können. [Foto: Imago/Archivfoto]

Mittelrheinliga-Tabellenführer VfL Alfter mit Trainer Jürgen Kohler hat keinen Zulassungsantrag für die Regionalliga gestellt. Hiesfelds Stammtorwart macht sich mit seiner Freundin einfach auf nach Neuseeland ohne es mit dem Trainer abzusprechen. Der FSV Barleben verliert beim 0:7 gegen Jena einen Mittelfeldspeiler mit einer doppelten Unterschenkelfraktur und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Rahmenbedingungen für Regionalliga fehlen: Weltmeister Jürgen Kohler, Trainer beim Tabellenführer VfL Alfter in der Mittelrheinliga , musste vor dem Rückrundenauftakt am Sonntag (ab 15 Uhr) gegen den FC Inde Hahn mit dem Verzicht des Vereins auf einen möglichen Aufstieg in die Regionalliga West eine bittere Pille schlucken. VfL-Vorsitzender Uwe Emons, der seit 29 Jahren in verschiedenen Funktionen für den Klub tätig ist, bestätigte gegenüber FUSSBALL.DE , dass der Verein keinen Zulassungsantrag beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV) stellen wird. Der VfL Alfter sieht keine Möglichkeit, für den Fall des Aufstiegs die Auflagen zu erfüllen. Die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen für Regionalligafußball seien in Alfter nicht gegeben. Der Verein und die Gemeinde Alfter können den notwendigen Umbau des Waldstadions nicht stemmen. Ein Umzug in eine andere Stadt kam für den VfL aus Identitätsgründen nie in Betracht. „Wir würden Gefahr laufen, unsere Identität als Verein zu verlieren. Wir haben auf Mittelrheinebene einiges erreicht. Dies alles aufs Spiel zu setzen, um vielleicht ein Jahr Regionalliga zu spielen, das wollen wir nicht“, wird Emons im Bonner General-Anzeiger zitiert.

"Wir würden Gefahr laufen, unsere Identität als Verein zu verlieren"

Neuseeland-Trip, Stammplatz weg: „Not amused“ war Thomas Drotboom, Trainer beim TV Jahn Hiesfeld in der Oberliga Niederrhein , über den mehrwöchigen Auslandsaufenthalt seines etatmäßigen Stammtorhüters Kevin Hillebrand. Der 25-Jährige, der bis zur Winterpause nur eine Partie verpasst hatte, machte im Januar mit seiner Freundin nach Neuseeland auf, um dort das Land zu erkunden, kehrte erst vor wenigen Tagen zurück. „Das war mit mir nicht abgesprochen“, sagt der 50-jährige Trainer gegenüber FUSSBALL.DE - und verordnet Hillebrand zumindest vorerst eine Pause. „Kevin hat die gesamte Vorbereitung nicht mitgemacht, muss sich in den nächsten Wochen erst wieder in die Mannschaft kämpfen“, kündigt Drotboom an. Wer am Sonntag (ab 15 Uhr) im Spiel bei der SSVg Velbert zwischen den Hiesfelder Pfosten stehen wird, ließ Drotboom offen: „Dominik Langenberg und Alexander Gbür sind gleichauf. Ich werde mich kurzfristig entscheiden.“

Klatsche und Beinbruch: Einen in gleich doppelter Hinsicht völlig gebrauchten Nachmittag erlebte der FSV Barleben in der NOFV-Oberliga Süd . Sportlich endete die Auswärtspartie bei der zweiten Mannschaft des Regionalliga Nordost-Spitzenreiters FC Carl Zeiss Jena mit einem 0:7-Debakel. Außerdem musste Barlebens Mittelfeldspieler Philipp Hennecke mit einer doppelten Unterschenkelfraktur, die er sich nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung zugezogen hatte, ins Krankenhaus gebracht werden. Die Chance auf Wiedergutmachung hat der FSV, der aktuell zwei Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone aufweist, am Sonntag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Einheit Rudolstadt .

TB Uphusen setzt Zeichen: Der TB Uphusen hat im Rennen um den Klassenverbleib in der Oberliga Niedersachsen ein Zeichen gesetzt und den Vertrag mit Trainer Benedetto Muzzicato vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Uphusen rangiert aktuell mit 17 Punkten aus 19 Partien unter dem Strich auf Rang 14. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt zwei Punkte. Die zurückliegenden vier Meisterschaftsspiele gingen allesamt verloren. Am Sonntag (ab 15 Uhr) steht das wichtige Duell beim direkten Konkurrenten und Aufsteiger HSC Hannover auf dem Programm. Der 38-jährige Muzzicato, Bruder von Fabrizio Muzzicato (35/Trainer in der Bremen-Liga beim Spitzenreiter Bremer SV ), hatte den TB im vergangenen Sommer übernommen.

Ukrainer aus Berlin nach Westfalen: Der 1. FC Kaan-Marienborn aus der Oberliga Westfalen hat den 28-jährigen Ukrainer Ievgenii Khorolskyi verpflichtet. Der Offensivspieler ging zuletzt für den Bezirksligisten FK Srbija Berlin auf Torejagd und absolviert im Rahmen des „Siegerländer Wegs“ (Erfolg in Sport und Beruf) ein Praktikum bei einer Maschinenfabrik in Siegen. „Ievgenii wird bis zum Saisonende für uns spielen und darf ab sofort eingesetzt werden. Wir hoffen, dass er sich schnell bei uns einlebt und unsere Offensivabteilung bereichert. Er bringt mit seinem feinen linken Fuß und seiner Schnelligkeit optimale Voraussetzungen dafür mit“, so der Sportliche Leiter Jochen Trilling.

Bommer mit Luxusproblem: Für Ex-Nationalspieler Rudi Bommer, Trainer beim Tabellenführer SC Hessen Dreieich in der Hessenliga , endet mit der Partie am Samstag (ab 15 Uhr) beim Aufsteiger FC Ederbergland die Winterpause. Nachdem die Konkurrenz bereits am vergangenen Wochenende im Einsatz war (Dreieich hatte spielfrei), startet nun auch der souveräne Spitzenreiter mit einem Polster von neun Punkten Vorsprung in den Saisonendspurt. Ein Luxusproblem hat Bommer bei der Besetzung der Innenverteidigung. Durch die Verpflichtung des ehemaligen Frankfurter Bundesligaprofis und U 19-Nationalspielers Julian Dudda (zuletzt Sportfreunde Siegen) ist der Konkurrenzkampf im Abwehrzentrum voll entbrannt. „Denis Talijan, Ljubisa Gavric und Julian Dudda sind alle drei richtig gut drauf. Das wird eine schwere Entscheidung“, sagt der 59-Jährige.

Ex-Drittligaprofi bleibt: Beim SV Viktoria Aschaffenburg, der in der Bayernliga Nord , um den direkten Wiederaufstieg kämpft, läuft die Personalplanung auf Hochtouren. So wurde Vertrag mit dem 32-jährigen Mittelfeldspieler Kevin Wittke, der zu Beginn der Saison 2015/16 von Kickers Offenbach an den Schönbusch gewechselt war, um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2019 verlängert. Die Vereinbarung soll ligaunabhängig gelten. Der gebürtige Wolmirstedter lief in seiner Karriere bereits für die Regionalligisten SV Waldhof Mannheim, Wormatia Worms und Kickers Offenbach auf. Außerdem war er kurzfristig für den Drittligisten VfR Aalen am Ball. Für die Viktoria absolvierte Wittke bisher 59 Partien, davon 53 von Beginn an, und erzielte fünf Tore. „Ich könnte mir vorstellen, meine aktive Karriere in Aschaffenburg zu beenden. Aber erst werden wir noch die Scharte des Abstiegs ausmerzen und sportlich den Weg für eine positive Zukunft ebnen“, kündigt Wittke an.

OSC setzt auf Kontinuität: Thomas Kneuer, Manager beim OSC Vellmar in der Hessenliga, setzt auf Kontinuität. Der 53-Jährige hat nicht nur den Vertrag von Trainer Mario Deppe (48) verlängert, sondern sich auch mit Co-Trainer Jörg Sostmann sowie dem Funktionsteam auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. Cheftrainer Deppe, der im Berufsleben Filialleiter einer Sparkasse ist, wohnt und arbeitet seit einem Jahr in Vellmar. „Ich habe mit Mario noch bei Hessen Kassel zusammengespielt“, sagt Kneuer gegenüber FUSSBALL.DE . „Seit elf Jahren ist Mario nun schon Cheftrainer beim OSC. Jahr für Jahr muss er mit einem runderneuten Kader arbeiten, schafft es aber immer wieder, mit wenig Geld viel aus der Mannschaft herauszuholen“, lobt der Manager die Improvisierungskünste des Trainers.

Higl will nachlegen: Alfons Higl, neuer Trainer beim Bahlinger SC, will am Samstag (ab 15 Uhr) in der Oberliga Baden-Württemberg nachlegen. Der frühere Bundesligaprofi, der aus den ersten beiden Spielen unter seiner Regie vier Punkte eingefahren hatte, tritt mit seiner Mannschaft nun beim Aufsteiger und Tabellenvierten Neckarsulmer Sport-Union an. Bis auf die Langzeitverletzten Pierre-Christoph Göppert und Fabian Nopper kann Higl auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Mit der Leistung beim jüngsten 2:1 gegen der SSV Reutlingen war der 52-Jährige, der 2007 als Co-Trainer von Armin Veh mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister wurde, nicht ganz einverstanden: „Es gibt noch viel zu tun. Nach einem guten Start ist bei uns der Schlendrian reingekommen. Das positive Ergebnis sollte meinem Team jedoch die erforderliche Sicherheit für die nächsten Aufgaben geben.