Koblenz: Triumph vor dem DFB-Präsidenten
Im Vorjahr Regionalliga-Aufsteiger, jetzt Rheinlandpokal-Sieger: TuS Koblenz im Jubelmodus. [Foto: Verein]
Der ehemalige Zweitligist TuS Koblenz ist zum fünften Mal Gewinner des Rheinlandpokals. Beim Finaltag der Amateure setzte sich der Klub aus der Regionalliga Südwest gegen den SV Eintracht Trier, der in der kommenden Saison in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar an den Start gehen muss, vor 4112 Zuschauern im Salmtalstadion mit 2:1 (2:0) durch und qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal.
Unter den Zuschauern in Salmrohr war auch DFB-Präsident Reinhard Grindel. "Der Finaltag der Amateure ist eine große Wertschätzung für den Amateurfußball und ein Feiertag für das Ehrenamt. Ohne die ehrenamtlich Tätigen läuft im Amateurfußball nichts und ohne gute Arbeit an der Basis gibt es auch keinen guten Spitzenfußball. Die Spiele haben jetzt schon gezeigt, dass man auch bei den Amateuren hervorragenden Fußball sehen kann. Also mal wieder beim Verein um die Ecke vorbeischauen - auch das ist eine Botschaft des Finaltages."
"Mal wieder beim Verein um die Ecke vorbeischauen - auch das ist eine Botschaft des Finaltages"
Im Endspiel des Rheinlandpokals erwischte die TuS Koblenz einen guten Start. Kapitän und Innenverteidiger André Marx (20.) traf mit einem direkten Freistoß zur Führung. Dabei sah die Trierer Defensive schlecht aus. Der Ball fand mitten durch die Mauer den Weg ins Tor. Dass Defensivspezialist Marx für Koblenz trifft, ist alles andere als etwas Besonderes. Der 27-jährige gebürtige Koblenzer war in dieser Saison in der Südwest-Staffel mit sieben Toren sogar bester Torschütze im TuS-Kader.
Popovits treffsicher
Kurze Zeit später erhöhte Außenstürmer Dimitrios Popovits (26.) mit einer sehenswerten Einzelaktion auf 2:0. Nachdem der ehemalige U 19-Nationalspieler Griechenlands den Trierer Kapitän Michael Dingels alt hatte aussehen lassen, schloss der Winterzugang vom Ligakonkurrenten SV Waldhof Mannheim mit einem satten Volleyschuss ins lange Eck ab und ließ SVE-Torwart Keilmann keine Chance. Noch vor der Halbzeitpause hatte Koblenz mehrfach den dritten Treffer auf dem Fuß, verpasste aber die Entscheidung.
In der zweiten Hälfte wurde Trier etwas aktiver. Gefährliche Offensivaktionen konnte sich die Eintracht bis zur Schlussphase allerdings nicht erspielen. In der 83. Minute war es aber soweit: Nach einer zunächst herausgeköpften Ecke nahm Jonathan Michael Zinram den Ball mit der Brust an und traf volley aus rund 20 Metern ins lange Eck zum Anschluss. Zu mehr sollte es für den Rekordsieger des Rheinlandpokals nicht mehr reichen. Trier verpasste damit den 16. Titelgewinn.
Koblenz dagegen krönte mit dem Pokalsieg eine starke Saison. Die TuS, der 2016 die Rückkehr in die Regionalliga gelungen war, war nach einer Spielzeit ohne Abstiegsangst (Platz acht) mit viel Selbstvertrauen und großem Fan-Support zum Landespokalfinale gereist. Von Koblenz aus waren gleich neun Fanbusse angereist.