Kurios |25.08.2017|12:00

Halbes Team beim JGA - und noch 5:2 gewonnen!

Obwohl zahlreiche Spieler des MTV Beetzendorf Junggesellenabschied feierten, wie einst die Kicker von Union Berlin den ihres Mitspielers Benjamin Köhler (Bild unten), ging das Spiel gegen Uchtspringe 5:2 aus. [Foto: Fotos imago, FUSSBALL.DE; Collage FUSSBALL.DE]

In Sachsen-Anhalt bringt ein Junggesellenabschied den Trainer zum Saisonbeginn ordentlich in die Bedrängnis. In der niedersächsischen Bezirksliga hat hingegen der Schiedsrichter mit äußeren Umständen zu kämpfen. Und am Niederrhein wird eine furiose Aufholjagd nicht belohnt. Nicht-Alltägliches aus dem Amateurfußball in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

Personalnot

Mit einem 5:2-Sieg startete der MTV Beetzendorf in seine neue Saison in der Landesklasse Sachsen-Anhalt. Das mag zunächst nicht allzu außergewöhnlich klingen, allerdings hat der Auftakterfolg des MTV eine interessante Vorgeschichte: Denn Trainer Mayk Zücher hätte beinahe keine vollständige Mannschaft auf den Rasen bekommen – aus einem kuriosen Grund.

Für das Heimspiel gegen Medizin Uchtspringe standen dem Coach gleich mehrere Spieler nicht zur Verfügung. Mannschaftskapitän Nico Schulz hatte nämlich einige seiner Kollegen zu seinem Junggesellenabschied nach Prag mitgenommen und den Kader so stark ausgedünnt. Die Übriggebliebenen machten dennoch einen beachtlichen Job und gewannen dank geschlossener Mannschaftsleistung letztendlich mit einem souveränen Drei-Tore-Vorsprung. „Es ist schon kurios. Da telefoniert man die ganze Woche herum, um überhaupt elf Spieler auf den Platz zu bekommen, und am Ende gewinnt man dann sogar noch“, zeigte sich Zürcher gegenüber der Volksstimme selbst nach der Begegnung noch überrascht von der Leistung seiner ersatzgeschwächten Elf.

"Es ist schon kurios. Da telefoniert man die ganze Woche herum, um überhaupt elf Spieler auf den Platz zu bekommen, und am Ende gewinnt man dann sogar noch"

Stau und Gewitter

Etwas unrund lief es hingegen beim Bezirksligisten SG Germania Walsrode . Die Partie der Niedersachsen gegen den TSV Auetal wurde nämlich erst mit 50-minütiger Verspätung angepfiffen – das Schiedsrichtergespann rund um den Suderburger Felix Pellnath hatte im Stau festgesteckt.

Doch damit nicht genug: Auch nach Spielbeginn war der Nachmittag im örtlichen Grünenthalstadion nicht gerade durch Ruhe geprägt. Gleich dreimal musste der Unparteiische die Begegnung in der ersten Halbzeit wegen Gewitters und Wolkenbruchs unterbrechen. Es entwickelte sich ein wahres Geduldspiel für alle Beteiligten. Die Hausherren zeigten sich am Ende doch recht unbeeindruckt ob der äußeren Umstände. Walsrode fuhr mit einem klaren 6:2 den zweiten Sieg der Saison ein und eroberte somit die Tabellenspitze.

Pokalspektakel

Ein wahres Torfestival lieferten sich die E-Jugendmannschaften des SV 1883 Langula und der SG SV Hainich Heyerode . Im Erstrundenspiel des Kreispokals Eichsfeld-Unstrut-Hainich lebten beide Seiten ungezügelt ihren Offensivdrang aus und begeisterten die Zuschauer an der Seitenlinie mit insgesamt 27 Treffern. Zur Halbzeit hatten die Hausherren aus Langula noch mit 8:4 die Nase vorn, nach dem Seitenwechsel drehten die Gäste allerdings noch einmal auf. Mit einer furiosen Aufholjagd sorgten die Heyeroder noch für ein beeindruckendes 11:16-Endresultat , bei dem Leon Motz alleine neun Treffer beisteuerte.

Aufholjagd

Alles gegeben und am Ende doch mit leeren Händen dagestanden: Der SV Orsoy konnte sich in der ersten Runde des nordrhein-westfälischen Kurt-Blömer-Kreispokals nicht für seine starke Moral belohnen. Zwar retteten sich die Gastgeber gegen Viktoria Alpen nach 0:2- und 2:3-Rückstand mit dem Ausgleich in der 80. Minute noch in die Verlängerung – kassierten dort dann allerdings schon in der ersten Halbzeit fünf Tore und verloren schließlich mit 3:8 . Vielleicht auch, weil Orsoy nach zwei Platzverweisen in der 85. und 92. Minute die Partie mit nur neun Mann beenden musste.