Traumcomeback |19.02.2018|12:20

Hanke trifft bei Comeback in der 7. Liga!

Feiert mehr als drei Jahre nach seinem letzten Pflichtspiel sein Comeback: Ex-Nationalspieler Mike Hanke.

[Foto: 2014 Getty Images]

Was für ein Comeback! Nach mehr als drei Jahren Fußballpause zeigte Ex-Nationalstürmer Mike Hanke (34) in der 7. Liga, dass er nichts verlernt hat. Im ersten Ligaspiel für seinen Heimatverein TuS 1910 Wiescherhöfen in der Landesliga Westfalen war der frühere Bundesligaprofi und WM-Dritte von 2006 beim 1:1 (0:0) gegen Schwarz-Weiß Wattenscheid 08 nicht nur auf Anhieb über die gesamte Spielzeit am Ball, sondern erzielte in der Nachspielzeit auch noch den umjubelten Ausgleich für den Tabellenelften.

Für Hanke schloss sich mit seinem ersten Pflichtspiel seit Oktober 2014 der Kreis. Denn beim aktuellen Siebtligisten aus dem Hammer Vorort hatte der spätere Auswahlspieler einst seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz gemacht.

Laut offiziellem Spielbericht verfolgten 250 Zuschauer Hankes ersten Auftritt in der Landesliga. Zum Vergleich: Das vorherige Heimspiel gegen den SV Sodingen (1:1) hatten gerade einmal 80 Besucher verfolgt. Dennoch ist es kein Vergleich zu den großen Arenen, in denen Hanke fast ein Jahrzehnt unterwegs war. „Das spielt keine Rolle“, sagt der 34-jährige Familienvater und Unternehmer (Fußball-Lifestyleportal) im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Die Freude über sein Comeback ist bei Hanke, der schon seit Wochen beim TuS 1910 mittrainiert, auch so riesig: „Ich wurde in Hamm geboren und bin dort aufgewachsen. Die Familie und viele Freunde waren da. Das war schon ein ganz besonderes Spiel.“

Gemeinsam mit Trainer Degelmann aufgewachsen

"Das war schon ein ganz besonderes Spiel."

Einer von Hankes Freunden beim TuS Wiescherhöfen auf der Trainerbank. Steven Degelmann kennt seinen neuen Promi-Stürmer schon seit Kindesbeinen. „Seit dem vierten Lebensjahr“, meint der 35-Jährige. „Unsere Wohnungen waren nur fünf Minuten voneinander entfernt. Daher haben wir uns oft getroffen und gemeinsam auf dem Bolzplatz gekickt. Mikes Vater Gerd und mein Vater Jörg haben uns sogar in der F-Jugend gemeinsam trainiert.“

Der erfolgreichere Fußballer war freilich Mike Hanke, der Wiescherhöfen 1996 nach sieben Jahren verließ und sich für drei Spielzeiten der Hammer SpVg anschloss. Dort wurde der FC Schalke 04 auf ihn aufmerksam und verpflichtete den Angreifer zunächst für seine zweite Mannschaft. Sein Bundesligadebüt gab Hanke 2002 beim 1:2 in Wolfsburg.

Es folgten 283 weitere Einsätze im Oberhaus für Schalke, Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach, Hannover 96 und SC Freiburg. Insgesamt 57 Tore gelangen ihm dabei. Im Jahr 2014 verließ Hanke Deutschland und schloss sich dem chinesischen Erstligisten Beijing Renhe an. Im November 2014 beendete er seine sportliche Laufbahn.

Ziel: Klassenverbleib frühzeitig klarmachen

Als reinen Freundschaftsdienst versteht Hanke sein Engagement beim Landesligisten nicht. „Ich bin noch ehrgeizig“, sagt er. „In der Mannschaft befinden sich gute Spieler. Sonst hätte ich erst gar nicht zugesagt. Mit meiner Erfahrung will ich den Jungs helfen, dass wir den Klassenverbleib frühzeitig klarmachen. Wer weiß, was dann nach oben noch möglich ist.“

Aktuell beträgt der Vorsprung des TuS 1910 Wiescherhöfen auf die Abstiegsränge vier Punkte. Tabellenführer SV Horst-Emscher ist 17 Punkte entfernt, bis Rang sechs sind es allerdings nur vier Zähler.