Trainerbank leer|01.03.2018|12:30

Grippewelle erwischt auch Trierer Pokalheld

Liegt mit einer Grippe flach: Triers Co-Trainer und Pokalheld Rudi Thömmes.[Foto: imago/Sportfoto Rudel]

Bei Eintracht Trier grassiert die Grippewelle, die TSG Sprockhövel ist auf der Suche nach einem Ersatztorhüter bei Rot-Weiss Essen fündig geworden. Und die Stimmung bei der Geburtstagsparty zum 30. von Nordhorns Trainer Philipp Weißenborn wurde durch eine deutliche Niederlage etwas getrübt - hier die wichtigsten News aus Deutschlands Oberligen.

Beide Co-Trainer krank: Die Grippewelle in Deutschland machte auch vor Eintracht Trier nicht Halt. Vor dem 4:1-Heimsieg des Traditionsvereins in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gegen den FSV Jägersburg meldeten sich mit dem einstigen Trierer Pokalhelden Rudi Thömmes (erzielte einst die Siegtreffer gegen die Bundesligisten FC Schalke 04 und Borussia Dortmund) sowie Michael Weirich gleich beide Co-Trainer krank. Kurzfristig sprang Michael Fleck ein, mit dem Eintracht-Cheftrainer Daniel Paulus zuvor bei der U 19 zusammengearbeitet hatte. Auch ohne die beiden etatmäßigen Assistenten fuhren die Trierer bereits ihren neunten Sieg in Serie ein und verkürzten den Rückstand auf den Tabellenzweiten FK Pirmasens auf drei Punkte. Rang zwei würde am Saisonende die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest bedeuten. Die Meisterschaft und damit den direkten Aufstieg wird sich der souveräne Spitzenreiter und ehemalige Bundesligist FC 08 Homburg wohl nicht mehr nehmen lassen. Die von Ex-Profi Jürgen Luginger trainierten Saarländer haben bislang alle 22 Saisonspiele gewonnen.

Aushilfe im Tor: Auf der Suche nach einem Ersatz für Torhüter Sven Möllerke (Saison-Aus nach Fingerbruch) ist die TSG Sprockhövel aus der Oberliga Westfalen bei Rot-Weiss Essen (Regionalliga West) fündig geworden. Nachwuchs-Torwarttrainer Tobias Ritz hilft ab sofort beim aktuellen Tabellenneunten aus. Der 36-Jährige, unter anderem für Schwarz-Weiß Essen, TuRU Düsseldorf und 1. FC Bocholt aktiv, hatte bereits in der vergangenen Saison beim Landesligisten VfB Speldorf in einer ähnlichen Situation ausgeholfen - und stieg mit den Mülheimern in die Oberliga Niederrhein auf. „Meine Arbeit bei RWE geht vor. Deshalb werde ich voraussichtlich auch nur einmal pro Woche beim Training dabei sein können“, so Ritz im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Beim jüngsten 2:5 gegen den ASC Dortmund war Ritz noch nicht dabei. TSG-Winterzugang Mauritz Mißner stand zwischen den Pfosten. Ritz: „Ich gehe davon aus, dass ich Backup für Mauritz sein werde.“

Party-Crasher: Die Stimmung bei der Feier in den 30. Geburtstag von Philipp Weißenborn, Trainer von Eintracht Northeim in der Oberliga Niedersachsen , war gedämpft. Wenige Stunden zuvor hatte die Eintracht beim 2:5 gegen Spitzenreiter SC Spelle-Venhaus einen Fehlstart in das Fußballjahr hingelegt. Als „Party-Crasher“ Nummer eins erwies sich SCP-Torjäger Sascha Wald. Der Stürmer erzielte innerhalb der ersten 22 Minuten vier Tore zur 4:0-Führung der Gäste. Er schraubte damit sein Torekonto auf insgesamt 19 Treffer bei nur 17 Einsätzen. Das bedeutet in der Torschützenliste Platz eins. Weißenborn: „Die erste Hälfte war katastrophal schlecht von uns.“

"Simon Ollert ist der Stürmertyp, den wir noch nicht hatten"

Pullach verzichtet erneut auf Aufstieg : In der Bayernliga Süd hat der aktuelle Meister SV Pullach in der Winterpause die Verträge mit Trainer Frank Schmöller und dem Sportlichen Leiter Theo Liedl um ein weiteres Jahr verlängert. Selbst bei einer erfolgreichen Titelverteidigung würde der SV Pullach, aktuell Zweiter mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer SV Heimstetten, aber erneut nicht in die Regionalliga aufsteigen. Der Grund: Der SV Pullach hat kein regionalligataugliches Stadion, ein Umbau der Spielstätte ist nicht möglich und ein Umzug in ein fremdes Stadion auch nicht realisierbar. „Wir wollen trotzdem wieder Meister werden, das ist unser Ziel“, sagt Schmöller zu FUSSBALL.DE . In der Winterpause wurde Simon Ollert, der zuletzt beim Regionalligisten FC Memmingen unter Vertrag stand, verpflichtet. „Simon ist der Stürmertyp, den wir noch nicht hatten und der uns noch variabler machen wird“, lobt Schmöller den Zugang. Ollert, 20 Jahre, war beim FC Ingolstadt Deutschlands erster gehörloser Fußballprofi.

Oranje“ für Bocholt: Für die nächste Saison in der Oberliga Niederrhein hat der 1. FC Bocholt einen Niederländer unter Vertrag genommen. Der 22 Jahre alte Offensivspieler Nick Buijl kommt vom Sechstligisten MASV Arnhem zur Mannschaft von Trainer Manuel Jara. „Nick war im Januar bei uns im Probetraining, bei dem er fußballerisch wie charakterlich zu überzeugen wusste und in der Mannschaft direkt gut ankam“, so Jara. „Seine Mutter ist in Bocholt geboren und diese Seite seiner Familie lebt auch immer noch hier. Die Verbindung zu Bocholt und sein unbedingter Wunsch, wieder etwas höher zu spielen, gaben den Ausschlag.“ In Bocholt unterzeichnete Buijl einen Vertrag bis Sommer 2019.

Klartext von Kahlisch: Nach dem 1:0-Triumph im Gipfeltreffen der NOFV-Oberliga Nord beim ersten Verfolger Tennis Borussia Berlin (mit Trainer und Ex-Nationalspieler Thomas Brdaric) trat Ingo Kahlisch, der bereits seit 1989 den FSV Optik Rathenow trainiert, kräftig auf die Euphoriebremse. „Wer bei Optik denkt, dass wir schon aufgestiegen sind, ist hier fehl am Platz“, redete der 61-Jährige Klartext: „Wir haben noch 15 schwere Spiele vor uns. Es wäre doch respektlos zu glauben, wir würden Zehlendorf, Lichtenberg oder Brandenburg mal eben wegschießen.“ Schon dreimal führte Kahlisch die „Optiker“ in die Regionalliga. Auch jetzt sieht es bei sechs Punkten Vorsprung vor TeBe (bei zwei weniger absolvierten Spielen) ausgezeichnet aus. Besonders bemerkenswert: Ligaprimus Rathenow ist nach 18 Partien nicht nur unbesiegt, sondern hat erst sieben Gegentore kassiert.

Kapitän bleibt an Bord: Rechtsverteidiger und Spielführer Christian Schraps hat als erster Spieler zugesagt, seinen Vertrag bei der SpVgg Bayern Hof in der Bayernliga Nord um eine weitere Saison zu verlängern. Der 29-Jährige, der gebürtig aus Zeulenroda (Thüringen) stammt, war bereits 2009 vom FC Carl Zeiss Jena nach Hof gewechselt. Seitdem bestritt er schon mehr als 250 Ligaspiele für den Traditionsklub, feierte zweimal den Aufstieg in die Regionalliga Bayern, musste mit der SpVgg aber auch zweimal wieder zurück in die 5. Liga. Die Verantwortlichen des ehemaligen Zweitligisten hoffen nun, dass möglichst viele Teamkollegen dem Beispiel von Schraps folgen und ebenfalls ihre Zusage für eine weitere Spielzeit geben. „Gespräche über die Saison 2018/2019 werden derzeit mit allen anderen Spielern, dem Trainerteam der ersten Mannschaft sowie mit den U 19-Talenten der Jahrgänge 1999 und 2000 geführt“, teilte die SpVgg Bayern Hof mit.