Sembolo enthüllt: Aus Versehen in der 4. Liga
4. Liga statt 2. Liga: Auf Francky Sembolo wartete in Deutschland eine böse Überraschung.[Foto: 2014 Getty Images]
Mit 21 Jahren wechselte er 2006 aus der ersten Liga Kameruns nach Deutschland, um dort im Profifußball Fuß zu fassen – glaubte er zumindest. Tatsächlich landete Francky Sembolo dann aber beim damaligen Viertligisten FC Oberneuland. Aktuell ist der heute 32-jährige Kongolese in der Regionalliga Nord für BSV SW Rehden am Ball. Im Interview mit elbkick.tv erzählt er seine eigene, ganz spezielle, Fußballgeschichte.
„Ich dachte Oberneuland spielt in der 2. Liga – das hatte mir zumindest mein Berater erzählt“ – wenn Sembolo heutzutage von diesem Missverständnis erzählt, dann wirkt er keinesfalls, als würde er den Schritt bereuen. Mit breitem Lächeln im Gesicht erzählt der Stürmer von seinen Anfängen im deutschen Fußball beim Bremer Verein FC Oberneuland. „Es war schön. Ich habe einfach versucht, Gas zu geben und am Ende bin ich dann auch in der 2. Liga gelandet“, klärt er auf. Francky Sembolo, der einst aus Kameruns erster Liga in die vierte deutsche Liga wechselte, in dem Glauben sein neuer Verein sei Zweitligist: Das klingt nicht gerade nach einer Erfolgsgeschichte – Sembolo sorgte jedoch dafür, dass es eine solche wurde.
Von Oberneuland folgte ein Wechsel zu Holstein Kiel. „In Kiel war ich Publikumsliebling. Das war ein gutes Erlebnis“, erinnert sich der siebenmalige kongolesische Nationalspieler gerne zurück. Mit der Zwischenstation Wilhelmshaven gelang ihm zur Saison 2012/2013 dann doch noch der ursprünglich anvisierte Schritt in die 2. Liga: für Jahn Regensburg und Arminia Bielefeld stand er insgesamt vierzigmal in der zweithöchsten deutschen Spielklasse auf dem Platz.
Top-Form in Regensburg und Halle
"Ich dachte Oberneuland spielt in der 2. Liga – das hatte mir zumindest mein Berater erzählt"
Es folgten weitere Stationen beim Halleschen FC und dem VfL Osnabrück. „In Regensburg und Halle war ich richtig stark“, ordnet Sembolo seine Leistungen selbstbewusst ein. Trotz eines holprigen Beginns in Deutschland ging der sympathische Torjäger seinen Weg und erreichte sein Ziel. „Alles ist möglich in diesem Leben“, fasst er seine eigene Geschichte gut zusammen.
Jetzt ist er im fortgeschrittenen Fußballeralter noch immer in der Regionalliga aktiv – und ehrgeizig wie eh und je. Seine persönliche Zielvorgabe? „Ich setze mir jedes Jahr ein Ziel. Dieses Jahr sind es 20 Tore." Beim BSV SW Rehden, seinem aktuellen Klub, hätte wohl kaum jemand etwas einzuwenden. Vergangene Saison entging Rehden nur knapp dem Abstieg in die Oberliga, diese Saison soll nicht ganz so nervenaufreibend verlaufen. „In der Mitte der Tabelle“, formuliert Sembolo das Ziel der Mannschaft, kann sich aber nicht verkneifen noch nachzuschieben „im Fußball ist alles möglich. Wenn du am Ende oben stehst, dann ist doch alles gut“. Vielleicht ja auch mit 20 Saisontoren von Francky Sembolo – der schaut jedenfalls gerne optimistisch in die Zukunft.