"Aschi bleibt"|16.12.2018|11:00

Kreisligist verabschiedet seinen Platz

Würdig verabschiedet: der geliebte Ascheplatz von Weiß-Blau Urfeld II[Foto: privat]

Die Spieler des Weiß-Blau Urfeld II erlebten vor knapp zwei Wochen ein trauriges, aber versöhnliches und absolut angemessenes "letztes Mal". Am 1. Dezember absolvierte der Kreisligist aus Nordrhein-Westfalen das letzte Spiel auf seinem geliebten Ascheplatz, auch "Aschi" genannt.

Für ihr letztes Heimspiel vor der Winterpause versammelte sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Porth wie gewohnt auf dem schlackigen Untergrund. Zu Gast auf dem heutzutage kaum noch für Meisterschaftsspiele genutzten Terrain: der SV Weiden III. Und der Nachbar aus dem 25 Kilometer entfernten Nachbarort drohte die Abschiedsparty zu vermiesen.

Denn nach zwölf Minuten führte der SV bereits mit 2:0. Doch zwischen der 20. und der 45. Minute zündeten die weiß-blauen Gastgeber den Turbo und drehten die Partie noch vor der Pause zu einem komfortablen 4:2. Dank zweier weiterer Treffer nach dem Pausentee feierte Urfeld einen standesgemäßen 6:2 und konnte sich nach Spielende endlich dem wichtigsten Thema des Tages widmen: der Verabschiedung des geliebten „Aschis“.

Knapp 150 Zuschauer

"Wir verabschieden uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge"

„Ende Oktober bekamen wir die Nachricht, dass wir ab Dezember nicht mehr auf unserem Platz spielen dürfen. Kurz darauf hatten wir dann die Idee, die Aktion „Aschi bleibt“ zu starten“, erzählt Fabian Speck, Spieler und Content Manager des WB Urfeld II. „Wir haben ordentlich die Werbetrommel gerührt. Pünktlich zum Anpfiff am Samstag um 18 Uhr waren dann auch knapp 150 Zuschauer da.“

Zusammen mit dem Publikum, reichlich Getränkevorrat und nicht zu wenigen Leuchtraketen ließen die Spieler nach Spielende ihren Emotionen freien Lauf. „Wir verabschieden uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Schade ist, dass der neue Kunstrasenplatz erst im Juni fertig ist, sodass wir bis dahin unsere Heimspiele auswärts in Wesseling austragen müssen“, so Speck.

So ganz verabschieden mussten sich er und seine Mitspieler allerdings noch nicht. „Wir haben das Okay von der Stadt bekommen, am 31.Dezember noch einmal Silvester auf dem Platz zu feiern. Das werden wir richtig genießen.“ FUSSBALL.DE wünscht eine schöne Fete und viel Erfolg im Jahr 2019!

Heim hui, auswärts pfui

Ein anderes Team, das seine Heimspiele auf Asche absolviert, ist der TC Freisenbruch . Der TC steht in der Essener Kreisliga A zur Winterpause auf einem soliden sechsten Rang. Ein gewöhnlicher Mittelfeldplatz in der Tabelle, könnte man meinen. Eine genauere Analyse offenbart jedoch eine äußert skurrile Statistik. Denn während der TC Freisenbruch im heimischen Bergmannsbusch alle seine acht Spiele gewinnen konnte, blieb das Team in der Fremde bei gleicher Anzahl an Auswärtspartien noch komplett sieglos.

24:8 lautet das Torverhältnis des TC Freisenbruch in den acht Vorrundenspielen auf dem heimischen Ascheplatz. Der Untergrund gilt als Vorteil gegenüber den Kontrahenten, ist laut Trainer Peter Schäfer aber nicht der singuläre Grund für die Heimstärke des TC Freisenbruch: „Es ist nicht allein die Asche“, betonte er etwa in der Vorwoche auf der vereinseigenen Webseite. Nähere Details mochte er aber nicht verraten und scherzte: „Ich will jetzt hier auch keine Anleitung für Auswärtsspiele im Bergmannsbusch geben.“

Trainer Schäfer: „Auswärtsspiele gehören dazu“

Erfolgreich soll es für den TC Freisenbruch daheim nämlich nach der Winterpause weitergehen, denn die famose Siegesserie lobte auch Trainer Schäfer als „eine tolle Bilanz“. Der 37-Jährige weiß, warum bisher nicht mehr als der sechste Tabellenrang heraussprang: „Zu einer Spielzeit gehören auch Auswärtsspiele.“ Doch die Statistik in der Fremde liest sich für das beste Heimteam der Liga erschreckend: 40 Gegentreffer kassierte der TC Freisenbruch schon auf gegnerischen Plätzen. In acht Auswärtspartien gab es nur zwei Remis, gegen die Kellerkinder des DJK TuS Holsterhausen und Fortuna Bredeney .

Einen der beiden Auswärtszähler sammelte der TC Freisenbruch dabei am zurückliegenden Wochenende, als der Turnclub am ersten Spieltag der Rückrunde bereits ganz nah dran war, die Auswärtsmisere zu beenden. Bis zur 90. Minute führten die Freisenbrucher bei Fortuna Bredeney mit 4:3, mussten aber doch noch den Ausgleich hinnehmen. „Ein enttäuschendes Ergebnis für uns“, wird Trainer Schäfer auf der vereinseigenen Webseite zitiert. Die Möglichkeit auf drei Punkte bietet sich erst wieder Mitte Februar – auswärts im Spiel gegen die Zweitvertretung des SV Burgaltendorf II.