Ersatztorwart: 2000 Euro trotz Niederlage
Glücklicher Gewinner: TSV-Torhüter Marinus Pohl (M) bei der Scheckübergabe.[Foto: TSV Buchbach/Privat]
Ein Gegentor in der dritten Minute der Nachspielzeit ließ den TSV Buchbach in der Partie der Regionalliga Bayern beim SV Heimstetten (0:1) leer ausgehen. Für TSV-Torhüter Marinus Pohl hat sich die Fahrt ins rund 55 Kilometer von Buchbach entfernte Kirchheim bei München dennoch gelohnt. Der 21-jährige Schlussmann räumte während der Halbzeitpause bei einem Gewinnspiel 2000 Euro ab.
Pohl war erst vor dieser Saison vom Bezirksligisten TSV Ebersberg nach Buchbach gewechselt. Bei seinem neuen Verein muss er sich in der Torhüter-Rangfolge deshalb bislang hinter Daniel Maus und Manuel Glasl einreihen. So auch im Spiel beim SV Heimstetten, das er als Fan verfolgte.
"Ich saß mit einigen Kollegen vom Verein auf der Tribüne und habe mitbekommen, dass Lose für ein Halbzeitspiel verkauft werden", so Marinus Pohl im Gespräch mit FUSSBALL.DE. "Ich bin eigentlich nicht der Typ, der auf Jahrmärkten bei solchen Aktionen mitmacht. Aber bei vier Losen für je fünf Euro dachte ich mir: Ich versuche mein Glück."
Schuss von der Mittellinie
"Ich bin eigentlich nicht der Typ, der auf Jahrmärkten bei solchen Aktionen mitmacht"
Und tatsächlich: Unter allen Personen, die sich ein Los gekauft hatten, wurden zehn Teilnehmer - darunter auch Pohl - ausgelost. Voraussetzung für den Gewinn der Prämie von 2.000 Euro: Von der Mittellinie aus musste der Ball direkt ins Tor geschossen werden. Dabei durfte der Ball nicht vor der Torlinie auf dem Rasen aufkommen.
"Ich habe mich sehr über die Chance gefreut. Allerdings war mir auch klar, dass ich als aktiver Fußballer einen gewissen Druck habe", sagt Marinus Pohl. Um seine Chancen zu verbessern, fragte er seine Mitspieler, die sich in der Halbzeitpause aufwärmten, nach Fußballschuhen. "Auch wenn sie mir eigentlich eine Nummer zu klein waren, habe ich dann kurzfristig die Schuhe meines Torhüterkollegen Manuel Glasl angezogen."
Der Größenunterschied schien Pohl aber nichts auszumachen. Als einziger der zehn Teilnehmer traf er von der Mittellinie aus ins Tor. "Im ersten Moment habe ich gedacht, dass mein Schuss etwas zu kurz ist. Aber der Ball ist doch erst knapp hinter der Torlinie aufgekommen. Als mein Schuss im Tor war, konnte ich es im ersten Moment gar nicht so recht glauben."
Hoffnung für die Mannschaftskasse
Am Mittwoch bekam er den Scheck überreicht. Was er mit dem Geld machen wird, weiß der Maschinenbau-Student schon. "Manuel Glasl wird einen Anteil bekommen, weil ich mit seinen Schuhen geschossen habe. Für die Mannschaftskasse ist sicherlich auch ein Betrag drin. Vom Rest werde ich mir mit meiner Freundin ein schönes Wochenende machen."
Wird Marinus Pohl denn künftig auch in anderen Stadien an Gewinnspielen teilnehmen? "Wenn es ähnliche Wettbewerbe sind, warum nicht?", sagt der Buchbacher Torhüter - und muss grinsen. "Allerdings werde ich nicht gezielt nach solchen Halbzeitspielen Ausschau halten." Lieber wäre es ihm, den Sprung in den Kader zu schaffen und dafür gar keine Zeit mehr zu haben.