Christopher Schorch: "Es ist einfach geil"
Christopher Schorch: "Es hat Spaß gemacht, es hat weh getan. Umso schöner ist, dass wir uns mit einem Sieg belohnen konnten."[Foto: Getty Images]
Regionalligist 1. FC Saarbrücken hat mit dem 3:2 über den 1. FC Köln für die bislang größte Überraschung der 2. Runde im DFB-Pokal gesorgt. Dabei gelang dem mit einer Gesichtsmake spielenden Saarbrücker Innenverteidiger Christopher Schorch das Tor zur wichtigen 1:0-Führung. Den Sieg widmete er nach dem Spiel im Interview den Fans.
Frage: Christopher Schorch, lassen Sie uns doch einmal teilhaben, was nach diesem Pokalerfolg hinter Ihrer Maske in Ihrem Kopf vorgeht.
Christopher Schorch: Das weiß ich gerade selber nicht. Es ist einfach nur unfassbar schön. Für ganz Saarbrücken, für die Fans, die uns sensationell unterstützt haben, und für uns als Mannschaft ist das ein unfassbarer Tag. Ein Riesenkompliment an jeden Einzelnen. Wir sind heute weit über das Limit gegangen. Es ist einfach geil.
Über weite Strecken der Partie war kein Klassenunterschied zwischen Saarbrücken und Köln zu sehen. Wie war es auf dem Platz?
"Ich habe nicht einen gesehen, der nicht wollte und nach dem Spiel nicht fix und fertig war."
Schorch: Es wart hart. Jeder Zweikampf gegen die drei "Büffel" da vorne (die Kölner Angreifer Anthony Modeste, Jhon Cordoba und Simon Terodde, Anm.d. Red.) hat weh getan. Wir sind die ganze Zeit mit allem, was wir haben, in die Zweikämpfe reingeflogen und haben verteidigt, was zu verteidigen war. Viele Chancen hatten die Kölner nicht. Wir haben es heute wirklich gut gemacht.
Sie haben in den Zweikämpfen gegen die "Büffel" aber auch gut dagegen gehalten.
Schorch: Es hat Spaß gemacht, es hat weh getan. Umso schöner ist, dass wir uns mit einem Sieg belohnen konnten. Das war eine geniale Sache.
Wie haben Sie Ihr Tor erlebt?
Schorch: Ich habe mich mit der Maske einfach in den Pulk reingehauen. Und dann ging der Ball über Horn hinweg ins Tor. Danach habe ich den schnellsten Sprint meines Lebens hingelegt.
Auch nach dem Abpfiff haben Sie versucht, als Erster bei den Fans zu sein.
Schorch: Das war unfassbar. Ich habe für weit über 50 Freunde Karten besorgt und wollte einfach ganz schnell zu ihnen. Sie haben uns über 90 Minuten lang gepusht. Es war ein Dankeschön an die Fans, die uns auf jeder Auswärtsfahrt über die Dörfer begleiten. Für sie war dieser Sieg.
Wann haben Sie gemerkt, dass die Kölner zu packen sind?
Schorch: Wenn Du mit einem 0:0 in die Kabine gehst, merkst Du: Heute geht etwas. Dann machen wir durch einen Standard das 1:0, was irgendwie typisch für ein Pokalspiel ist. Danach spielen wir einen super Konter zum 2:0. Und nach dem 2:2 haben wir noch das 3:2 draufgesetzt, das war für Köln der Genickbruch.
Was war der Schlüssel zum Sieg?
Schorch: Die Moral der Mannschaft. Ich habe nicht einen gesehen, der nicht wollte und nach dem Spiel nicht fix und fertig war. Jeder hat sich mit Krämpfen herum geplagt. Alle sind heute über das Limit hinausgegangen. Nur so kann man einen Verein wie den 1. FC Köln schlagen.
Die Kölner haben viel rotiert und die halbe Mannschaft ausgetauscht. Hat Sie das zusätzlich motiviert, weil Sie den Eindruck hatten, dass der FC die Saarbrückener Mannschaft auf die leichte Schulter nimmt?
Schorch: Nein. Der Kölner Trainer hat ja in der Pressekonferenz klar gesagt, dass sie uns als Test für das Bundesligaspiel am Sonntag in Düsseldorf nehmen wollen. Ich denke, da müssen sie etwas anders machen...
Welchen Gegner wünschen Sie sich nun im Achtelfinale?
Schorch: Nach dem Los 1. FC Köln ist mir der nächste Gegner ehrlich gesagt total egal. Wir haben uns dieses Achtelfinale verdient. Wir wollten Pokalgeschichte schreiben und haben heute eine kleine geschrieben. Wir genießen jetzt den Moment und nehmen einfach, was kommt.
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