Abkühlung: Taktikbesprechung im Fluss
Abkühlung nach getaner Arbeit: Die Spieler des SC Eifelland Bruch chillen in der Salm.[Foto: SC Eifelland Bruch]
Um diese Lage wird der SC Eifelland Bruch in diesen Tagen von vielen beneidet: Das Sportplatzgelände grenzt direkt an die Salm. Das Flüsschen sorgt bei den Fußballern gerade während den aktuell hohen Temperaturen und nach getaner Arbeit für eine sehr willkommene Abkühlung.
Jede Menge Spaß gab es zuletzt auch nach dem Testspiel der gastgebenden Brucher, die in Kooperation mit dem SV Niersbach und dem SV Gladbach in der Mosel-Kreisliga B II spielen, gegen die befreundete SG Beuren/Bescheid aus der Trier/Saarburger Kreisliga C-Liga Mosel/Hochwald (Endstand: 4:3).
"Mein Libero Niko Hauprich machte den Vorschlag, dass wir schon die Mannschaftsbesprechung in der Salm abhalten. Weil wir in dem Fall aber mit nassen Klamotten gespielt hätten, verschoben wir es lieber auf nach dem Spiel", berichtet Spielertrainer Jörg Lauer. An der Taktiktafel analysierte der 51-Jährige mit seinen Schützlingen dann die Partie, stand dabei selbst mitten im Wasser. "Das Ganze hat den Jungs riesig Spaß gemacht. Es war auch gut für die Stimmung".
"Gastfreundschaft überragend"
Klar, dass anschließend Gegrilltes und kühle Getränke noch besser schmeckten. "Die Gastfreundschaft der Brucher war überragend", betont Lauer – und hat bereits eine Einladung zum Gegenbesuch im Winter ausgesprochen.
Harald Marbach (46) und der von ihm trainierte SC Eifelland wissen die Cooldown-Möglichkeit schon lange zu schätzen. "Ob nach einem Training oder Spiel: Wenn einer mal im Bach ist, kommen die anderen hinterher."
So machten es sich die Kreisligakicker aus der Eifel am vergangenen Samstag noch stundenlang gemütlich. "Es war schon lange dunkel, als ich nach Hause ging – und die Jungs hockten immer noch in der Salm und tranken ein paar Bierchen."
Über rund 63 Kilometer fließt die Salm durch die Region Trier, entspringt unweit von Gerolstein. Das kühle Eifelwasser mündet bei Klüsserath in die Mosel.
Sowohl Lauer, wie auch Marbach, die einst zusammen in der damaligen Oberliga Südwest für den SV Prüm und später für den FSV Salmrohr spielten, achten darauf, ihre Akteure in diesen Tagen bei tropischen Temperaturen nicht zu überfordern.
Ungewöhnliche dritte Halbzeit
"Du musst immer wieder Trinkpausen einlegen und wir trainieren möglichst spät", sagt Marbach. Auf Konditionsbolzen verzichtet sein Kollege Lauer lieber: "Wir machen viel mit dem Ball, und ich versuche, die Belastung zu dosieren."
Lauer bewies beim Test in Bruch nicht nur seine Trainerqualitäten bei der außergewöhnlichen Spielersitzung, sondern unterstrich auch seine fußballerische Klasse. Selbst mit über 50 ist er sehr wertvoll für die Mannschaft. Kurz nachdem er sich eingewechselt hatte, traf der Filigrantechniker per 20-Meter-Freistoß gekonnt zum 1:3-Anschlusstreffer. In Durchgang zwei verkürzte Lauers Sohn Tim sogar auf 2:3, ehe Marvin Remmy sein viertes Tor an diesem glutheißen Nachmittag markierte und so für die Vorentscheidung sorgte.
Wer gewonnen und verloren hatte, war in der ungewöhnlichen dritten Halbzeit in der Salm schnell vergessen – im exklusiven Natur-Entmüdungsbecken des SC Eifelland Bruch.