Landesligakicker wird Scout bei Hoffenheim
Maximilian Lüftl: "Ich habe mich schon früh auf meine berufliche Karriere konzentriert."[Foto: FC Unterföhring]
Für Maximilian Lüftl geht ein Traum in Erfüllung. Der 26 Jahre alte B-Lizenz-Inhaber, der bisher spielender Co-Trainer beim bayerischen Landesligisten FC Unterföhring war, arbeitet ab sofort für den Bundesligisten TSG Hoffenheim als Koordinator Scouting für den Bereich zwischen der U 17 und U 23. Seine Aufgabe dort: Talente mit Potential für eine Profikarriere bei den Kraichgauern finden.
Das Jobangebot kam nicht von ungefähr. Lüftl war parallel zu seiner Tätigkeit in Unterföhring bereits Scout des Zweitligisten FC St. Pauli für die Bereiche Süddeutschland und Österreich. Dabei sammelte der BWL-Masterstudent mit Schwerpunkt Sportmanagement bereits erste Erfahrungen im Profifußball.
"Ich befasse mich seit Jahren sehr intensiv mit dem Thema Fußball und sehe auch meine berufliche Zukunft in diesem Bereich", hatte Lüftl bereits vor wenigen Monaten im Gespräch mit FUSSBALL.DE gesagt. Mit dem Schritt nach Hoffenheim lässt er nun seinen Worten Taten folgen.
Früher Fokus auf die berufliche Karriere
"Ein solcher Job wird nicht über eine Stellenausschreibung angeboten - es läuft über Empfehlungen und gegenseitigen Austausch"
Für den Job in Hoffenheim verlässt Lüftl seine Heimat in Bayern. Die Fußballschuhe hängt er zumindest vorerst an den Nagel. Ein Comeback schließt er aber nicht aus. Dass er nun schon mit 26 nicht mehr selbst aktiv ist, erachtet der gebürtige Passauer nicht als schlimm. Im Gegenteil! Es steckte sogar schon früh ein genauer Plan dahinter.
"Ich war zwar mit 19 Jahren schon Stammspieler beim SV Schalding-Heining in der Regionalliga Bayern und hatte nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um es in die 3. Liga zu schaffen", erklärt Lüftl im Rückblick. "Mir fehlte aber hinterher offenbar doch die nötige Qualität. Deshalb habe ich früh einen anderen Weg eingeschlagen und mich mehr auf meine berufliche Karriere konzentriert."
Schon mit 20 ging es für den jetzigen Scouting-Durchstarter zum Studieren in die USA - Lüftl bekam ein Sportstipendium an der North Carolina State University und schloss dort sein Bachelorstudium ab. "Mit der Entscheidung, in die USA zu gehen, war für mich klar, dass es mit einer Profikarriere nichts mehr wird." Ein Jahr nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten heuerte der Mittelfeldspieler im Sommer 2018 dann in Unterföhring an.
Aus Hobby wird Beruf: Scouting für FC Bayern
Zeitgleich zum Start seines Engagements beim früheren Regional- und Bayernligisten begann Lüftl auch, für den deutschen Rekordmeister FC Bayern München zu arbeiten. Als Scout für den Nachwuchsbereich hielt er Ausschau nach jungen Talenten und erarbeitete sich außerdem eine wichtige Referenz für seinen späteren Berufsweg.
Fast eineinhalb Jahre war Lüftl für die Münchner tätig. Dann erhielt er die Chance, für den Hamburger Traditionsverein FC St. Pauli zu scouten - und diesmal nicht für den Jugendbereich, sondern für das Profiteam. "Ein solcher Job wird nicht über eine Stellenausschreibung angeboten, auf die man sich bewerben kann", verrät Lüftl: "In diesem Geschäft sind die handelnden Personen sehr gut vernetzt. Vieles läuft über Empfehlungen und gegenseitigen Austausch."
Während er für die Arbeit beim Kiezklub noch in Bayern bleiben konnte, weil er in seiner Umgebung Talente scoutete, zieht es ihn für seine neue Tätigkeit bei der TSG Hoffenheim nun ins rund 400 Kilometer von Passau entfernte Sinsheim. Dort lebt er von nun an seinen Traum und treibt seine berufliche Karriere im Fußballbusiness voran.