Kapitän Pollasch bringt BFC Dynamo auf Kurs
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Der frühere DDR-Rekordmeister BFC Dynamo gewann am "Finaltag der Amateure" im Endspiel um den Berlin-Pokal das Duell zweier Klubs aus der Regionalliga Nordost gegen den Berliner AK 2:1 (0:0). Mit dem Finalsieg löste die Mannschaft von BFC-Trainer Christian Benbennek, die diesen Wettbewerb bereits zum siebten Mal nach der Wende gewann, erneut das Ticket für den DFB-Pokal.
Erstmals seit vielen Jahren fand das Finale nicht im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark statt, sondern wurde im Mommsenstadion ausgetragen, der Heimspielstätte des Ligakonkurrenten TeBe Berlin . Aufgrund der geltenden Infektionsschutzverordnung fand die Partie ohne Zuschauer statt.
BAK-Abwehrspieler Ugur Tezel sieht Gelb-Rot
Nach einer etwa viertelstündigen Abtastphase übernahm zunächst der BAK die Spielkontrolle und kam zu ersten Chancen. Offensivspieler Ali Abu-Alfa (27) hatte die erste Großchance des Spiels für den BAK auf dem Fuß, sein Schuss ging knapp vorbei. Nader El-Jindaoui (38.) und erneut Abu-Alfa (40.) scheiterten am gut aufgelegten BFC-Schlussmann Kevin Sommer.
Dynamo machte in der Offensive im ersten Durchgang nur durch einen Distanzschuss von Alexander Siebeck (31.) auf sich aufmerksam. Kurz vor dem Pausenpfiff ging der bereits gelb-verwarnte BAK-Abwehrspieler Ugur Tezel in einem Zweikampf gegen Chris Reher jedoch zu ungestüm zur Sache (43.). Schiedsrichter Matthias Alm (Fürstenwalde) zückte die Gelb-Rote Karte und schickte den 24-Jährigen wegen wiederholten Foulspiels vorzeitig unter die Dusche.
Matthias Steinborn avanciert zum Rekordschützen
Das Team von BAK-Trainer André Meyer (37), jüngerer Bruder von Fußball-Lehrer Daniel Meyer (41/zuletzt Eintracht Braunschweig), hielt auch in Unterzahl kämpferisch dagegen, geriet aber schon in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit auf die Verliererstraße. Nach einem Freistoß von Standardspezialist Marvin Kleihs brachte Kapitän Andreas Pollasch (49.) den BFC Dynamo per Kopfball in Führung. Der Einsatz des 28 Jahre alten Mittelfeldspielers stand wegen einer Wadenverletzung, die er sich im Halbfinale gegen den künftigen Drittligisten FC Viktoria Berlin (3:0) lange Zeit auf der Kippe.
Mit der Führung im Rücken erspielte sich Dynamo weitere Großchancen. Andor Bolyki und Alexander Siebeck verpassten jedoch, den Sack frühzeitig zuzumachen. In der Schlussphase setzte BAK alles auf eine Karte, entblößte die Abwehr, während der BFC Dynamo auf Konter setzte. Das führte zum Erfolg. Angreifer Matthias Steinborn (88.) umkurvte Torhüter Kevin Sommer und traf zum 2:0. Der 32 Jahre alte Angreifer ist jetzt mit 59 Treffern der erfolgreichste BFC-Torschütze nach der Wende. Der Anschlusstreffer durch einen Foulelfmeter von Nader El-Jindaoui (90.+2) kam für den Berliner AK zu spät.
"Wir wollten unbedingt gewinnen, sind aber nicht so gut in die Partie gekommen", so Dynamo-Trainer Benbennek. "Unser Kapitän Andreas Pollasch hat auf die Zähne gebissen, ein großes Lob geht auch an unsere medizinische Abteilung. Wir hoffen jetzt auf ein tolles Los im DFB-Pokal"