Treffsicher |21.04.2022|16:30

Eisele: Kleines Fußball-Wunder mit Jena?

Jenas Fabian Eisele: "Wir geben alles, um unsere kleine Chance so lange wie möglich aufrechtzuerhalten".[Foto: imago]

Fabian Eisele (27) ist "on fire": Der Stürmer des FC Carl Zeiss Jena schnürte in der Regionalliga Nordost zuletzt zwei Doppelpacks - unter anderem auch im Topspiel bei Spitzenreiter BFC Dynamo (2:1). Durch seine Treffer führte er Jena auf Tabellenplatz zwei und sich selbst auf Rang drei der Torjägerliste. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Eisele über seine starke Form und Aufstiegsträume mit Jena.

FUSSBALL.DE: Pünktlich zum Saisonendspurt läuft es - bei Ihnen selbst, aber auch beim Team! Zuletzt gab es drei Siege in Folge, Sie schnürten zweimal in Folge einen Doppelpack. Was sind die Gründe für die starke Form, Herr Eisele?

Fabian Eisele: Wir sind aktuell extrem effektiv und nutzen unsere Torchancen. Vor allem schaffen wir es, direkt aus der ersten oder zweiten Möglichkeit ein Tor zu erzielen. Das gibt uns das nötige Selbstbewusstsein. Aber auch von Rückständen lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen.

Schon 18 Treffer stehen auf Ihrem Konto - besser waren Sie noch nie! Fühlen Sie sich auch besser denn je?

"Wir sind realistisch und wissen, dass wir nur noch eine minimale Chance haben".

Eisele: Es stimmt schon, dass ich in meiner Karriere noch nie so viele Tore erzielt habe. Zuvor waren es maximal zwölf. Daher freut es mich, schon jetzt meine persönliche Bestmarke deutlich verbessert zu haben. Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass ich in dieser Saison mehr Spielzeit bekomme als in den zurückliegenden Jahren und wir als Titelkandidat viele Offensivaktionen haben. Das sind Faktoren, die man berücksichtigen muss. Ich hoffe jedoch auf jeden Fall, dass es nicht bei den 18 Toren bleibt und noch einige Treffer dazu kommen.

Neben der Meisterschaft mit Jena haben Sie auch noch Chancen auf persönliche Auszeichnungen - vielleicht ist ja sogar die "Torjägerkanone für alle" noch drin. Spornt Sie das zusätzlich an?

Eisele: Klar ist das ein Ansporn. Jeder Stürmer möchte so viele Tore wie möglich schießen und so seinem Team bestmöglich helfen. Wenn ich im Torschützenranking am Ende oben stehe, wäre das definitiv eine schöne Sache. Ich weiß aber, dass das schwer wird. Alleine in der Nordost-Staffel habe ich mit Christian Beck und Djamal Ziane zwei sehr starke Konkurrenten, die derzeit drei Tore mehr erzielt haben. Um sie noch einzuholen, benötige ich bestenfalls direkt einen weiteren Doppelpack. (lacht)

Apropos Meisterschaft: Noch vier Partien sind in der Regionalliga Nordost zu spielen, der Rückstand auf Spitzenreiter BFC Dynamo beträgt sechs Zähler. Wie groß ist die Chance auf den Titel noch?

Eisele: Wir sind realistisch und wissen, dass wir nur noch eine minimale Chance haben. Neben den sechs Punkten haben wir ja auch noch 15 Tore Rückstand auf den BFC Dynamo. Es müsste schon ein kleines Fußball-Wunder geschehen. Aber dennoch geben wir alles, um unsere kleine Chance so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.

Wie man Meister in der 4. Liga wird, wissen Sie - das haben Sie erst 2020 mit dem 1. FC Saarbrücken geschafft. Was hat Ihnen der Erfolg bedeutet?

Eisele: Es war schon ein großartiges Erlebnis. Ich wäre danach auch gerne in Saarbrücken geblieben, aber leider erhielt ich keinen neuen Vertrag. Aber so ist das nun einmal im Fußball: Freud und Leid liegen häufig nah beieinander. Und wo sich eine Tür schließt, öffnet sich häufig eine andere. Jetzt bin ich glücklich, in Jena zu sein und beim FC Carl Zeiss zu spielen.

In der 3. Liga kamen Sie bisher zu 27 Einsätzen. Sollen bestenfalls in der kommenden Saison die nächsten Partien im Profifußball folgen?

Eisele: Das wäre klasse. Durch meine Stationen in Zwickau und bei der U 23 des VfB Stuttgart weiß ich, wie es ist, in der 3. Liga zu spielen: Größere Stadien, mehr Zuschauer und deutschlandweite Auswärtsfahrten. Das ist noch einmal etwas ganz anderes.

Jetzt geht es aber erst einmal mit Jena in den Saisonendspurt der Regionalliga Nordost - am Freitag gastieren Sie zum Traditionsduell beim Chemnitzer FC. Was erwarten Sie dort für eine Begegnung?

Eisele: Es wird ein sehr schweres Spiel. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir auch in Chemnitz bestehen können, wenn wir so auftreten wie in den zurückliegenden Spielen. Wir sind gut drauf und wollen unsere Form bestätigen.