Wooten in Liga 4: "Ich kann es kaum abwarten"
[Foto: SC Preußen Münster]
Nach Stationen in der Bundesliga und 2. Bundesliga (unter anderem 1. FC Kaiserslautern und SV Sandhausen) sowie in den USA und in Österreich kickt Stürmer Andrew Wooten (32) ab sofort in der Regionalliga West für den SC Preußen Münster. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Wooten, zuletzt beim VfL Osnabrück in der 3. Liga am Ball, über ein Länderspiel unter Jürgen Klinsmann und Ziele mit Münster.
FUSSBALL.DE: Nach vielen Jahren im Profibereich sind Sie jetzt zum SC Preußen Münster in die Regionalliga West gewechselt. Wie kam es dazu, Herr Wooten?
Andrew Wooten: Ich hatte bereits im vergangenen Winter Kontakt zum Klub und gute Gespräche mit Sportdirektor Peter Niemeyer. Leider wurde es zu diesem Zeitpunkt noch nichts mit einem Wechsel vom VfL Osnabrück nach Münster. Dass es jetzt geklappt hat, freut mich sehr. Ich kann es kaum abwarten, mit dem Team die ersten Pflichtspiele zu bestreiten.
Die längste Zeit Ihrer Profikarriere verbrachten Sie in der 2. Bundesliga beim SV Sandhausen. Hatten Sie dort auch Ihre schönste Zeit?
"Als Halbamerikaner liebe ich den US-Lifestyle, die eineinhalb Jahre dort waren das Größte für mich"
Wooten: Ich hatte in Sandhausen zwar viele Einsätze und die fünf Jahre waren fantastisch. Dennoch war die beste Zeit in den USA bei Philadelphia Union. Als Halbamerikaner liebe ich den US-Lifestyle, die eineinhalb Jahre dort waren das Größte für mich. Auch wenn ich in der Major League Soccer nicht allzu viel gespielt habe. Ich bin ja auch Basketball- und Footballfan. Das Leben in den USA war genau mein Ding.
Welcher Spieler aus der Major League Soccer hat Sie am meisten begeistert?
Wooten: Ganz klar: Wayne Rooney. Trotz seines Alters hatte er im Trikot von D.C. United immer noch eine riesige Qualität und konnte auch mit Mitte 30 noch Spiele im Alleingang entscheiden. Er war zu seiner Zeit bei Manchester United einer meiner absoluten Lieblingsspieler. Es war eine Ehre für mich, gegen ihn aufzulaufen.
Wie empfinden Sie die amerikanische Fußballkultur im Vergleich zur deutschen?
Wooten: Man merkt, dass der Fußball in den USA immer größer und beliebter wird. Auch die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wird dem Fußball in den Staaten noch einmal einen Schub geben. Ich bin davon überzeugt, dass die USA auf Dauer eine etablierte Fußballnation werden.
Ist es vorstellbar, dass Sie noch einmal in die USA zurückkehren?
Wooten: Aktuell habe ich das zwar nicht vor, aber unmöglich ist das sicher nicht. Ich hatte schließlich die bisher beste Zeit meines Lebens in den USA.
Sie hatten 2015 auch einen Kurzeinsatz für das US-Nationalteam - unter der Regie von Trainer Jürgen Klinsmann bei einem 0:1 gegen Costa Rica. War das der größte Moment in Ihrer Karriere?
Wooten: Absolut, sogar mit einigem Abstand. Damals ging ein Traum für mich in Erfüllung. Dass ich dann auch noch in New York für die Nationalmannschaft spielen durfte, war unglaublich. Ich bin sehr dankbar, dass mir diese Möglichkeit gegeben wurde.
Zurück zum Regionalligafußball: Preußen Münster hat den Aufstieg in die 3. Liga zuletzt nur hauchdünn verpasst. Ist es Ihr Ziel, den Traditionsklub zurück in den Profifußball zu führen?
Wooten: Wir alle wollen dieses Ziel erreichen. Dafür ist das gesamte Team gefragt. Nur, weil ich eine lange Profikarriere hatte, nehme ich mich nicht zu wichtig. Jeder einzelne Spieler ist wichtig für den Erfolg. Wir werden gemeinsam alles geben und dann werden wir sehen, ob es am Ende reicht.