Ex-Nationalspieler Sinkiewicz jetzt Chefcoach
Lukas Sinkiewicz: "Kurz und knapp: Ich freue mich darauf."[Foto: Bonner SC]
Prominentes Trainerteam: Beim Bonner SC leiten mit Lukas Sinkiewicz (36) als Cheftrainer und Albert Bunjaku (38) als einem der Co-Trainer zwei ehemalige Bundesligaprofis und Ex-Nationalspieler die sportlichen Geschicke. Sie sollen den Traditionsklub aus der Mittelrheinliga zurück in die Regionalliga West führen. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Sinkiewicz über seinen ersten Job als Cheftrainer.
FUSSBALL.DE: Seit wenigen Wochen leiten Sie den Bonner SC in der Mittelrheinliga als Cheftrainer. Was reizt Sie an der Aufgabe, Herr Sinkiewicz?
Lukas Sinkiewicz: Kurz und knapp: Ich freue mich darauf, endlich als Cheftrainer arbeiten zu dürfen, nachdem ich in den vergangenen Jahren als Co-Trainer der U 23-Mannschaften des 1. FC Köln und von Fortuna Düsseldorf erste Erfahrungen im Trainerbereich sammeln durfte.
Haben Sie vor Ihrem ersten Job als Chefcoach auch ein wenig Respekt?
"Als Absteiger wird man ohnehin immer als möglicher Titelkandidat gehandelt"
Sinkiewicz: Natürlich wird es eine noch größere Herausforderung mit mehr Verantwortung. Aber da ich schon bei meinen bisherigen Stationen als Co-Trainer viel Verantwortung übernommen habe, habe ich viel gelernt, was mir jetzt für meine Aufgabe als Cheftrainer weiterhelfen wird. Ich weiß, dass ich als Cheftrainer noch stärker in der Verantwortung stehe. Ich kann aber nur noch einmal betonen, wie viel Lust ich auf den Job verspüre.
In Bonn arbeiten Sie jetzt unter anderem mit Albert Bunjaku zusammen, der einer Ihrer Co-Trainer wird. Wie kam es dazu?
Sinkiewicz: Albert hat zuletzt ein halbes Jahr lang für den BSC gespielt und danach seine aktive Karriere beendet. Für ihn ist es der perfekte Übergang vom Spieler zum Trainer. Dass er die Mannschaft gut kennt, ist für uns als neu formiertes Trainerteam von Vorteil. Das vereinfacht für mich den Prozess des Kennenlernens. Aber auch Co-Trainer Gordon Addai, Torwart-Trainer Andy Hubert und Athletik-Trainer Rasmus Bruns möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit jedem einzelnen von ihnen.
Wird einer von Ihnen auch noch selbst auf dem Platz stehen?
Sinkiewicz: Stand heute gehe ich nicht davon aus. Ich bin ja ohnehin schon länger nicht mehr im höherklassigen Fußball aktiv. Aber auch Albert hat nicht vor, in der anstehenden Saison noch einmal zu spielen. Unser Kader ist stark genug und wir sind auf jeder Position gut aufgestellt.
Der Bonner SC ist ein Traditionsklub, der jetzt nach dem Abstieg wieder fünftklassig spielt. Soll es sofort wieder hochgehen in die Regionalliga West?
Sinkiewicz: Das ist das klare Ziel. Als Absteiger wird man ohnehin immer als möglicher Titelkandidat gehandelt. Und wir sagen auch offensiv, dass wir direkt wieder aufsteigen wollen. Das ist auch wichtig für unsere Gespräche mit Spielern und Sponsoren. Nur oben mitspielen möchten schließlich viele.
Die Saison in der Mittelrheinliga beginnt am 19. August. Wie läuft die Vorbereitung?
Sinkiewicz: Sehr gut, die Intensität ist hoch und die Vorfreude auf den Saisonauftakt steigt täglich. Klar ist aber, dass die Bedingungen in Bonn im Vergleich zu meinen vorherigen Stationen beim 1. FC Köln und bei Fortuna Düsseldorf etwas anders sind. Viele Spieler arbeiten oder studieren und kicken nur nebenbei. Das bedeutet, dass ich teilweise anders an meine Arbeit herangehen muss, als wenn ich nur Vollzeitfußballer im Kader habe.
Der Startschuss in Ihre Karriere als Cheftrainer ist nun gefallen. Welche Ziele verfolgen Sie?
Sinkiewicz: Es ist nie einfach, sich langfristige Ziele zu setzen. Das gilt besonders im Fußballgeschäft, das sehr schnelllebig ist. Das habe ich bereits als Spieler gelernt. Ich hatte mir meine Karriere anders vorgestellt und nie gedacht, meine Profilaufbahn schon mit 29 Jahren beenden zu müssen. Leider hatte ich aber viel Verletzungspech. Auch aufgrund meiner Erfahrungen als Spieler will ich vorerst nicht zu weit in die Zukunft schauen. Erst einmal soll es so schnell wie möglich mit dem Bonner SC wieder in die Regionalliga gehen.