Schiedsrichter |26.03.2023|10:00

BFV unterstützt Nachwuchs-Schiedsrichter

Schiedsrichter*innen-Ausbildung: Der Nachwuchs fehlt im Bereich des Schiedsrichterwesens.[Foto: Imago]

Schiedsrichter*innen sind eine tragende Säule im Fußball und wichtiger Bestandteil des Spiels. Die Zahl der Unparteiischen im Amateurfußball geht jedoch deutschlandweit zurück. Vor allem Nachwuchs fehlt im Bereich des Schiedsrichterwesens. Gemeinsam mit dem Berliner Fußball-Verband (BFV) ergreifen deswegen die Berliner Bundesligaklubs Hertha BSC und 1. FC Union Berlin seit diesem Jahr verstärkt Maßnahmen zur Förderung der Schiedsrichter*innen-Ausbildung.

"Die Gewinnung von neuen Nachwuchs-Schiedsrichter:innen muss ganzheitlich betrachtet werden und so wird das Thema im Berliner Fußball-Verband auch angegangen."

Hertha-Präsident Kay Bernstein sagt: "Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sind ein wesentlicher Bestandteil in unserem Sport. Ebenso wie in unserer Hertha BSC Fußball-Akademie braucht der Fußball allgemein auch im Bereich des Schiedsrichterwesens Nachwuchs und wir würden uns freuen, wenn wir mit dieser Zusammenarbeit bei möglichst vielen Jugendlichen das Interesse an dieser Aufgabe wecken könnten."

Die Bundesligisten stellen dem BFV etliche qualifizierte Standorte auf ihren eigenen Anlagen zur Verfügung und tragen die Kosten für das Lehrpersonal und die Organisation. Das Ziel: mehr Jugendliche für das Pfeifen zu begeistern und die Ausbildungsstrukturen zu professionalisieren. "Die Gewinnung von neuen Nachwuchs-Schiedsrichter*innen muss ganzheitlich betrachtet werden und so wird das Thema im Berliner Fußball-Verband auch angegangen. Neben den Ausbildungsstrukturen und der Optimierung der kommunikativen Ansprache möglicher Anwärter*innen ist das Thema Respekt auf den Plätzen ein ganz zentrales. Wir versuchen durch gezielte Ansprache aller Akteursgruppen, die zum Spiel gehören, den Respekt für Schiedsrichter*innen zu fördern", erklärt Alexander Molzahn, Präsidialmitglied Schiedsrichter des Berliner Fußball-Verbands.

"Dialogmöglichkeiten abseits des Platzes essentiell"

Der erste gemeinsame Lehrgang fand am 30. Januar 2023 statt und wurde in Form einer Kompaktausbildung gehalten. Bis zum 3. Februar durchliefen 25 Teilnehmer*innen täglich von 9:00 bis 15:30 Uhr eine Mischung aus Theorie- und Praxisanteilen auf dem Gelände des Olympiaparks. Der Lehrgang bei Union Berlin wird im zweiten Halbjahr 2023 stattfinden, ist aber noch nicht genau terminiert.

Diese Lehrgänge alleine werden den Schiedsrichter*innenmangel zwar nicht besiegen, sind jedoch ein klares Zeichen dafür, dass das Thema zunehmend ernst genommen wird. Es liegt noch ein weiter Weg vor allen Beteiligten. "Dafür sind ein gegenseitiges Verständnis und Dialogmöglichkeiten abseits des Platzes essentiell. Erst wenn das Amt der Schiedsrichter*innen von allen am Spiel Beteiligten gewürdigt und wertgeschätzt wird, wird es auch interessanter für den Nachwuchs", fasst es Molzahn passend zusammen.